Torben Sowinski Neue Herausforderung beim 1. FC Kleve

Xanten · Torben Sowinski liegt mit den B-Liga-Fußballern der DJK Labbeck/Uedemerbruch auf Tabellenrang eins. Trotzdem hat der Trainer überraschend seinen Abschied zum Saisonende angekündigt.

 Der Sonsbecker Torben Sowinski wird in der neuen Saison Trainer des 1. FC Kleve II sein.

Der Sonsbecker Torben Sowinski wird in der neuen Saison Trainer des 1. FC Kleve II sein.

Foto: Armin Fischer

Rein sportlich könnte es nicht besser laufen. Dennoch hat sich Sowinski mit einem Vereinswechsel beschäftigt - und entschieden, die DJK am Saisonende zu verlassen. Freitagabend teilte der Sonsbecker den Spielern mit, dass es ihn im Sommer zum Bezirksligisten 1. FC Kleve II ziehen wird.

Herr Sowinski, Sie liegen mit der DJK auf Aufstiegskurs. Wie haben die Verantwortlichen reagiert, als Sie sie von ihrem Absprung in Kenntnis gesetzt haben?

Torben Sowinski Im Grunde genommen waren sie alle sehr gefasst, schließlich habe ich sie bei allen meinen Schritten und Absichten unmittelbar informiert. Sie konnten meine Entscheidung gut nachvollziehen. Und trotzdem überwog noch immer die Hoffnung auf meinen Verbleib auch über die Saison hinaus. Ich glaube, der eine oder andere hat nach meinem Anruf und der Bitte, zum Sportplatz zu kommen, auf dem Weg dorthin schon mit dieser Entscheidung gerechnet. Ich kann nur sagen, dass mir dieser Schritt keinesfalls leicht gefallen ist. Zuletzt war es ein Abwägen sämtlicher Aspekte, und schlussendlich sicherte die Rückendeckung meiner Familie den Entschluss.

Was bedeutet der Wechsel für Ihre persönliche Entwicklung als Trainer?

Sowinski Zunächst einmal muss ich sagen, dass meine persönliche Entwicklung bei der DJK bisher mit vielen verschiedenen Facetten versehen gewesen ist, die mich bisweilen in meiner Auffassung von Fußball im unteren Amateurbereich sehr gestärkt haben. Vor zwei Jahren habe ich das Traineramt bei der DJK übernommen, und wir haben damals gemeinsam am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert. Im darauffolgenden Jahr sind wir trotz einer intensiven Sommervorbereitung in der Hinrunde hinter den Erwartungen zurückgeblieben, haben dann aber in der Winterpause den Grundstein für eine furiose Rückrunde gelegt. Als Rückrunden-Meister haben wir daheim und auswärts tollen und leidenschaftlichen Fußball geboten. Im Sommer hat sich unser Kader dann nochmals verstärkt. Über den starken Zuspruch diverser Spieler und das damit verbundene Interesse am Verein, dürfen wir uns alle im DJK-Lager sehr freuen. Die Hinrunde der aktuellen Saison konnten wir als Halbserienmeister abschließen, und alles in allem dürfen wir im Verein stolz auf das gesamte Jahr 2016 mit nur einer Meisterschaftsniederlage sein. In dem bevorstehenden Wechsel im Sommer sehe ich in erster Linie eine neue Herausforderung, meine Fußballidee auch in höheren Spielklassen umzusetzen.

Was waren die Beweggründe für die Zusage in Kleve?

Sowinski Ich habe in den Gesprächen mit den Verantwortlichen des Vereins das Gefühl gewonnen, dass meine Einstellung zum Fußball und meine Spiel- und Trainingsauffassung auch in Kleve ausdrücklich gewünscht ist. Wenn man mal über den Tellerrand der zweiten Mannschaft hinwegschaut, stellt man fest, dass neben der guten Arbeit im Seniorenbereich auch eine starke Nachwuchsarbeit in Kleve forciert wird. Als Bindeglied zwischen der Nachwuchsabteilung und der ersten Mannschaft finde ich mich in diesem Konzept wieder und bin überzeugt, die ausgesprochen gute Nachwuchsförderung auch fundiert in den Seniorenbereich überführen und damit auch fortsetzen zu können.

Was wollen Sie in Kleve erreichen?

Sowinski Erst einmal muss ich in Kleve ankommen. Dazu möchte ich demnächst die Spieler und das Team um das Team unbedingt persönlich kennenlernen. Man wird spätestens in der Sommervorbereitung sehen, wie schnell sich Spieler und Trainer dann aneinander gewöhnen. Ich denke, es ist zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, seine eigene Erwartungshaltung zu dämpfen. Alles Weitere wird sich dann mit der Zeit entwickeln.

Wo wird die Mannschaft der DJK Labbeck/Uedemerbruch am Saisonende landen?

Sowinski Wir alle wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben und guten Fußball spielen können. Daher bin ich überzeugt, dass wir die Meisterschaft noch lange offen gestalten können. Ich vertraue meinen Spielern dahingehend, dass sie sich von meiner Entscheidung nicht zu sehr beeinflussen lassen. In diesem Fall geht es nämlich nicht um den Trainer, sondern vielmehr um die Mannschaft und um den Verein. Ich mache keinen Hehl daraus, dass eine siegreiche Saison der Höhepunkt der bisherigen Entwicklung wäre.

RENE PUTJUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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