Dressurreiten Mit dem Idol auf Augenhöhe

Xanten · Olympiasieger Sönke Rothenberger war Leiter eines Dressur-Lehrgangs in Xanten. Die Teilnehmer hatten sich durch ihre Leistungen im Reisebüro-Horn-Cup für das Sondertraining empfohlen.

 Olympiasieger Sönke Rothenberger war zwei Tage zu Gast auf dem Tünglerhof. Er gab auch mit Alissa Horz aus Weeze wertvolle Tipps.

Olympiasieger Sönke Rothenberger war zwei Tage zu Gast auf dem Tünglerhof. Er gab auch mit Alissa Horz aus Weeze wertvolle Tipps.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Aufregung war ihr am Anfang anzusehen. Für die zwölfjährige Virginia Spönle war’s wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Die Schülerin von der Kevelaerer Reitsportgemeinschaft Plankenhof durfte am zweitägigen Dressur-Lehrgang auf der Xantener Anlage von Stefan Miss teilnehmen. Das Besonders: Die Leitung übernahm ein echter Olympiasieger. Sönke Rothenberger stand mit Rat und Tat zu Seite.

Schnell wurden bei den Aktiven Erinnerungen an das Duell vor rund einem Jahr mit Isabell Werth wach, als Rothenberger erstmals bei der Deutschen Meisterschaft im Sattel seines Wallachs Cosmo die beste Dressurreiterin aller Zeiten auf Weihegold schlug. Somit sicherte er sich in Balve nicht nur zwei Titel, sondern auch seine Nominierung zu den Weltreiterspielen in Tryon (USA), wo der 25-Jährige Team-Weltmeister wurde.

Jener Sönke Rothenberger stand nun also in der Xantener Reitbahn auf dem Tünglerhof und erläuterte den besten Dressurreitern aus dem Finale des Reisebüro-Horn-Cups, was es unter anderem mit Sitz und Einwirkung des Reiters sowie der Korrektheit in der Anwendung der Hilfen so auf sich hat. Für Virginia Spönle, Schülerin der siebten Klasse des Gelderner Lise-Meitner Gymnasium, erfüllte sich ein Traum, zwei Tage auf Augenhöhe mit einem ihrer Idole zu verbringen. Klar, dass dieses Extra-Training mit Rothenberger, den sie schon live beim CHIO in Aachen hatte reiten sehen, das beherrschende Thema im Freundeskreis war. „Ich mag seine Reitweise sehr“, sagte die Zwölfjährige. So wurde ihre Hoffnung, dass sie vom Olympia-Sieger, der sich die Goldmedaille 2016 mit der deutschen Mannschaft in Rio de Janeiro sicherte, wertvolle Tipps und Tricks für sich und ihr Pony erfahren würde, vollends erfüllt.

Nach einer tollen Saison auf L-Niveau und der ersten mittelschweren Dressur war dieses Sport-Wochenende geradezu ideal, in die bevorstehende Winterarbeit einzusteigen, um weiter an Seitengänge und Wechsel zu üben. „Den fliegenden Galoppwechsel muss ein Pferd fließend und gelassen mit deutlicher Vorwärtstendenz springen“, ließ Rothenberger die Teilnehmer wissen, die sich sehr genau daran erinnerten, dass er es war, der 2019 auf Cosmo zum Auftakt der Prüfungen beim CHIO den Grand Prix der Vier-Sterne-Tour gewann.

Nun also erklärte ihnen der Bad Homburger in Xanten, wie Takt und Kadenz (Maß, wie weit ein Pferd bei seiner Bewegung die Hufe vom Boden löst) beziehungsweise die Qualität der verlangten Gangarten zu erhalten ist, und welche Rolle Gleichgewicht sowie Schwung bei einzelnen Lektionen spielen. Auch zeigte sich Rothenberger erfreut, welch gute Basisarbeit in den Vereinen der Umgebung betrieben wird – was sich durchaus in dem Training bemerkbar machte.

Und so war’s für Virginia Spönle und die anderen eines dieser Erlebnisse, die man als einen Sechser im Lotto bezeichnen könnte. Aber auch die besten Springreiter, die eine Woche zuvor an gleicher Stelle bei Toni Haßmann trainieren durften, richteten ihren Dank an Wiltrud Giesen-Rechmann sowie Uwe Horn. Sie erst hatten es möglich gemacht, einen qualifizierten Unterricht mit bekannten Persönlichkeiten aus dem Reitsport zu erleben.

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