Leichtathletik im Willy-Lemkens-Sportpark Sonbecker Meetings auch für den Nachwuchs

Sonsbeck · Bei der dreitägigen Veranstaltung der Leichtathletik-Abteilung des SV Sonsbeck kurz vor dem Saisonende machten nochmals die Talente auf sich aufmerksam. DM-Läuferin Tanja Spill fand lobende Worte für den Ausrichter.

U18-Siebenkämpferin Lilli Noack vom SV Sonsbeck stieß die Kugel im zweiten Durchgang 9,90 Meter weit. In der Endabrechnung wurde sie Dritte.

U18-Siebenkämpferin Lilli Noack vom SV Sonsbeck stieß die Kugel im zweiten Durchgang 9,90 Meter weit. In der Endabrechnung wurde sie Dritte.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

René Niersmann runzelte die Stirn, als der Himmel über dem Willy-Lemkens-Spartpark seine Schleusen öffnete. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für einen Regenschauer zehn Minuten vor dem 800m-Lauf mit Tanja Spill vom TSV Bayer Dormagen, dachte sich der Organisator des Sonsbecker Track Meetings. Die 25-Jährige, die über diese Distanz nur knapp die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio verpasst hatte, war angereist, um eine schnelle Zeit zu laufen. Der Regen hörte zwar rechtzeitig auf, auf nasser Bahn blieb die amtierende Deutsche Hallen-Meisterin aber hinter den eigenen Erwartungen zurück. Lob gab’s dennoch für den Ausrichter. Der SVS habe alles unternommen, um ihr die bestmöglichen Bedingungen zu bieten, schrieb sie kurz nach ihrem Lauf auf ihrer Facebook-Seite.

Tanja Spill war die bekannteste Leichtathletin, die fürs dritte Sonsbecker Track Meeting gemeldet hatte. Es war nicht der einzige Wettkampf im Sportpark. Verteilt über drei Tage veranstalteten die „Roten Teufel“ noch ein Mehrkampf- sowie Stabhochsprung-Meeting. Auch der ganz junge Nachwuchs war dazu eingeladen. Niersmann, sein Helferteam und der Abteilungsvorstand waren doch ein wenig traurig, dass nicht wenige Leichtathleten kurzfristig absagten. Sie nahmen’s aber nicht persönlich. „Man muss halt akzeptieren, dass einige eben Ende August ihre Saison beenden“, so Niersmann.

 Die U16-Siebenkampf-Mannschaft des SV Sonsbeck mit Kyra Kluckow, Maxima Heekeren und Carlotta Gerling (v.l.)  kam auf 9337 Punkte.

Die U16-Siebenkampf-Mannschaft des SV Sonsbeck mit Kyra Kluckow, Maxima Heekeren und Carlotta Gerling (v.l.) kam auf 9337 Punkte.

Foto: Verein

Werner Riedel, Abteilungsleiter und Mehrkampftrainer, erfreute sich viel mehr an den Leistungen der Sonsbecker Teilnehmer. Ganz besonders schaute er beim weiblichen U16-Siebenkampf-Trio hin. Carlotta Gerling, Maxima Heekeren und Kyra Kluckow kamen auf 9337 Zähler. „Am ersten Tag lagen sie über dem Soll, am zweiten Tag kamen dann weniger Punkte als gedacht zusammen“, so Riedel, der auf 2022 vorausblickte. Heekeren und Kluckow gehören dann der U18-Klasse an. Sie könnten durchaus mit Merret Manten, die wegen Achillessehnenproblemen pausierte, und Lilli Noack eine starke Sonsbecker Mannschaft bilden, die bei der NRW-Meisterschaft mit einer Medaille liebäugeln darf.

Noack verpasste beim Meeting am Wochenende ein besseres Ergebnis, weil sie ihren Hochsprung versemmelte. Mit 3528 Punkten wurden sie Dritte. Der Sieg in der U18-Klasse ging an eine Siebenkämpferin des TuS Xanten. Anna-Lena Berninger erreichte 4397 Zähler.

Die Meetings gehörten zu die Jubiläumsevents zum 50-jährigen Bestehen der Leichtathletik-Abteilung. Kurz vor Weihnachten steht noch ein ganz dicker Termin im Kalender der Rot-Weißen. Der nationale Verband (DLV) hat die Cross-DM nach Sonsbeck vergeben. Riedel äußerte sich allerdings vorsichtig zurückhaltend zur Veranstaltung: „Der 18. Dezember ist ein schwieriger Termin, und es müssen noch einige Punkte geklärt werden – nicht nur zu den Hygienevorschriften.“ Niersmann wurde deutlicher: „Für uns lohnt es sich nur, wenn Zuschauer zugelassen sind und wir ein Catering anbieten können.“ Bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften Mitte August in Wesel hatten die Corona-Auflagen des DLV für mächtig Ärger beim Veranstalter gesorgt.

Tanja Spill, die eine junge Tempomacherin aus ihrem Verein mitbrachte, benötigte übrigens über die zwei Stadion-Runden in Sonsbeck 2:03.36 Minuten. Eine schnelle Zeit, die aber nicht schnell genug war. Ihr Vorhaben, wieder in den nationalen olympischen Kader zu laufen, verfehlte sie damit.

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