Lokalsport Kurzzeit-Trainer mit Ankündigung

Kreis · Fußball-Kreisliga A: Harald Kluth (SV Orsoy) und Stefan Kuban (SSV Lüttingen) sind Helfer in der Not.

Lokalsport: Kurzzeit-Trainer mit Ankündigung
Foto: Kanthak

Seinen 55. Geburtstag in der kommenden Woche wird Harald Kluth im Urlaub feiern. Fernab der Heimat, und auch fernab seines Jobs als bisheriger Trainer des SV Orsoy. Die beiden verbleibenden Saison-Spiele in der Kreisliga A wird die Mannschaft der Grün-Weißen ohne Kluth bestreiten, dessen Job am Gildenkamp dann auch offiziell beendet sein wird.

Der Trainer kam in der Winterpause, als der SVO auf dem zehnten Tabellenplatz rangierte. Und er geht auf dem zehnten Rang - sportlich hat der Club nichts verloren, freilich aber auch nichts gewonnen. Sieht man ab von der Zeit, die den Orsoyern durch Kluths bis zum Sommer befristete Verpflichtung vergönnt war, und die die Verantwortlichen im Hintergrund dazu nutzten, sich nach einem Nachfolger für die neue Spielzeit umzuschauen. Gefunden wurde er in Person des ehemaligen Xantener Spielertrainers und anschließend lange Jahre für den Rumelner TV in der Verantwortung stehenden Daniel Zvar. Inzwischen stehen auch die ersten neuen Akteure fest, deren Verpflichtung an Kluth vorbei ging. "An der Zusammensetzung der Mannschaft in der nächsten Saison war ich nicht beteiligt", so Kluth, der auch keine Auskunft darüber geben kann, ob und welche Spieler dem Verein den Rücken zuwenden werden. Eine starke Position vor der Mannschaft sieht anders aus. "Es war eine Mammutaufgabe", fasst er das halbjährige Intermezzo am Gildenkamp zusammen, das Kluth zumindest ohne Schaden abschließt. "Ich bin froh, dass ich nicht mit dem Makel leben muss, mit der Mannschaft abgestiegen zu sein."

Dem Thema "Rent a coach" musste sich auch der SSV Lüttingen zuwenden. Notgedrungen, nachdem Denis Krupic, der erst im Winter nach dem Abgang von Thilo Munkes vom Co- zum Chef-Trainer aufgerückt war, sich vor zwei Wochen mit einer Achillessehnenruptur abmelden musste. Stefan Kuban übernahm Verantwortung. Sein Job für die drei Spiele: Er soll den Anker werfen und die immer noch in den Abstiegskampf verstrickte Mannschaft vor der drohenden Relegation bewahren. Mit dem 2:3 gegen den VfL Rheinhausen ist derweil der erste Befreiungsschlag misslungen. "Deswegen schlafe ich jetzt noch nicht unruhig", lässt Kuban einen Blick in sein Seelenleben zu. "Wir haben alles noch in der eigenen Hand, um die nötigen Punkte zu holen." Und, um ihm eine Verlängerung seines Auftrags um zwei Relegationsspiele zu ersparen. Dass das aber kein Selbstläufer wird, hat Kuban bereits festgestellt.

Nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Begegnungen gibt's Mannschaften in der Liga, die mit wesentlich mehr Selbstvertrauen auflaufen. Und das nächste Spiel führt den SSV ausgerechnet zu den nach ihrem Überraschungserfolg beim Meister Homberg II vor Optimismus strotzenden Vluyner Preußen. Die werden alles daran setzen, die Lüttinger Truppe mit einem Erfolg zu überholen und die Krise am Schürkamp noch zu verstärken. "Ich kann den Fußball in drei Wochen nicht neu erfinden", sagt Kuban, der der Mannschaft bis dahin die Zweifel an ihrem Spiel nehmen möchte. "Daran werden wir arbeiten." Gelingt das nicht, könnte die Saison auf einen besonderen Show-down hinlaufen - am letzten Spieltag tritt ausgerechnet der SV Orsoy in Lüttingen an.

(DK)
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