Handball Jürgen Mölleken übernimmt das Frauen-Team der HSG Alpen/Rheinberg

Alpen/Rheinberg · Der 64-Jährige will mit dem Team in der Verbandsliga eine gute Rolle spielen. Der neue Coach ist angetan von seiner Mannschaft, stellt sich aber die Frage, ob die Saison überhaupt wie geplant stattfinden wird.

 Jürgen Mölleken freut sich auf seine neue Aufgabe bei der HSG Alpen/Rheinberg.

Jürgen Mölleken freut sich auf seine neue Aufgabe bei der HSG Alpen/Rheinberg.

Foto: Martin Büttner

Die HSG Alpen/Rheinberg setzt bei der Besetzung des Trainerpostens für das Frauen-Team, das in der Handball-Verbandsliga spielt, auf Erfahrung. Nachfolger von Sebastian Elbers wird Jürgen Mölleken. Der 64-Jährige hatte zuletzt beim Frauen-Oberligisten GSG Duisburg auf der Bank gesessen. Dort hatte er während der Corona-Krise seinen Rücktritt erklärt, um laut seinen Worten „die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass einige Spielerinnen den Verein verlassen haben“. In seiner langen Trainer-Laufbahn arbeitete Mölleken unter anderem auch für den MTV Rheinwacht Dinslaken, den HC TV Rhede und BW Dingden.

„Wir hoffen, mit ihm eine gute Lösung gefunden zu haben. In der aktuellen Situation war es gar nicht so einfach, einen neuen Trainer zu finden“, sagt Möllekens Vorgänger Sebastian Elbers, gleichzeitig auch Jugendwart bei der HSG. Sowohl Elbers als auch Mölleken sehen die derzeitige Lage zwiespältig. „Es gibt sehr viele Unwägbarkeiten. In Rheinberg ist die Halle beispielsweise in den Sommerferien geöffnet, in Alpen nicht. In den Ferien haben wir auch ein Handball-Camp für den Nachwuchs geplant. Aber ob das wirklich stattfinden kann, wissen wir noch nicht. Und ob der Saisonstart auch tatsächlich, wie geplant, am 30. August über die Bühne geht, muss man auch erst abwarten“, sagt Elbers, für den es auch vorstellbar ist, dass es in der kommenden Spielzeit keine Hin- und Rückrunde, sondern „nur eine Runde“ geben wird.

Jürgen Mölleken hat sogar die Sorge, dass die Saison überhaupt nicht oder nur stark eingeschränkt stattfindet. „Gerade im Nachwuchsbereich wäre das natürlich schlimm, denn ich befürchte, dass der Handball dann einige Spieler verlieren wird“, sagt der Weseler, der dennoch sein Training so ausrichtet, als würde es am 30. August mit der Heimpartie gegen den Neusser HV losgehen.

Zurzeit laufen die Einheiten noch unter dem Motto Kennenlernen. Zweimal in der Woche – einmal in der Halle, einmal draußen – bittet Mölleken seine neuen Schützlinge zum Training. Und er hat dabei schon einen recht positiven Eindruck von der Mannschaft gewonnen. „Die Spielerinnen ziehen gut mit, und es scheint eine Top-Kameradschaft im Team zu herrschen“, sagt der Coach, der mit der richtigen Vorbereitung dann Mitte Juli beginnen will.

Großartige Veränderungen hat es im Aufgebot des Verbandsligisten, der zum Zeitpunkt des Abbruchs der Saison den dritten Tabellenplatz belegte, nicht gegeben. „Wir halten aber die Augen offen, um den Kader ein wenig breiter aufzustellen“, sagt Elbers, der aber auch Vorteile darin sieht, dass es bis auf Alina Schubert, die aufgrund eines Auslandsaufenthaltes erst einmal nicht mehr zur Verfügung steht, weder Ab- noch Zugänge zu verzeichnen gibt. „Die Mannschaft ist sehr gut eingespielt“, sagt der neue Coach. Doch auch Mölleken weiß, dass es ein kleines Wagnis ist, „mit nur 14 Spielerinnen inklusive der Torhüterinnen in die Saison zu gehen“.

Auch deshalb äußert sich der neue Trainer hinsichtlich der Ambitionen für die kommende Spielzeit erst einmal zurückhaltend. „Oberste Priorität hat, sich so früh wie möglich von den Abstiegsplätzen zu entfernen. Außerdem muss man abwarten, wie es sich auswirkt, vier Wochen weniger Vorbereitung zu haben“, so Mölleken.

Er verweist zudem auf das schwere Auftaktprogramm, bei dem es die HSG zunächst mit dem Oberliga-Absteiger Neuss zu tun hat und eine Woche später beim SSV Gartenstadt antreten muss, der in der vergangenen Saison ebenfalls eine gute Rolle in der Verbandsliga spielte.

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