SV Menzelen Judoka verlassen SV Menzelen im Streit

Menzelen · Der Dorfclub hat rund 80 Mitglieder verloren. Der Hauptvorstand wollte einen Zusatzbeitrag erheben. Damit war die Abteilungsspitze nicht einverstanden.

 Gruppenbild in Menzelen nach der letzten Gürtelprüfung:  Die Abteilungsründer Tanja Utracik (links) und Ehemann Steven (rechts) haben sich mit dem Hauptvorstand überworfen.

Gruppenbild in Menzelen nach der letzten Gürtelprüfung: Die Abteilungsründer Tanja Utracik (links) und Ehemann Steven (rechts) haben sich mit dem Hauptvorstand überworfen.

Foto: SV Menzelen

Tanja Utracik ist in ihrer Funktion als Trainerin und Leiterin der Judo- und Karate-Abteilung des SV Menzelen x-mal zur Sporthalle neben dem Fußballplatz gefahren. Dienstagabend begleiteten sie gemischte Gefühle. Utracik hatte sich mit dem Vereinsvorsitzenden Wolfgang Clanzett zur Schlüsselübergabe getroffen. Denn die Judo- und Karate-Abteilung hat sich aufgelöst. Nach „wochenlangen Unstimmigkeiten mit dem Hauptvorstand“ fassten Tanja Utracik und ihr Ehemann Steven den Entschluss. Die meisten der rund 80 Mitglieder aus der Abteilung haben sich bereits abgemeldet und sind zum MSV Duisburg oder BC Kamp-Lintfort gewechselt.

Während der letzten Judo-Prüfung vor wenigen Tagen sind Tränen geflossen. „Es sollten Entscheidungen über unseren Kopf gefällt werden. Es gab verschiedene Dinge, die uns gestört haben. Schweren Herzens haben wir uns dann für diesen Schritt entschieden.“ Vor achteinhalb Jahren hatten die Utraciks die Abteilung gegründet. Clanzett kann den Rückzug nicht nachvollziehen. „Gerade für die Kinder finde ich es sehr schade, dass wir ihnen Judo und Karate nicht mehr anbieten können.“

Auslöser des Streits war der Vorstoß des Hauptvorstands, einen Zusatzbeitrag für die Judoka und Karateka erheben zu wollen. Clanzett: „Ein Sportverein muss wirtschaflich arbeiten. Und wenn die Zahlen nicht stimmen, wird der Vorstand dafür verantwortlich gemacht. Die Judo- und Karate-Abteilung hat zu hohen Kosten verursacht.“ Monatlich sollten Erwachsene und Kinder ab 13 Jahren drei Euro zahlen, „um das Kostendefizit auszugleichen“. Der Beschluss sei auf einer Versammlung mit den Abteilungsleitern gefasst worden. Nur Tanja Utracik habe gefehlt.

Clanzett sei enttäuscht über den Schritt der Utraciks und bemerkte noch: „In den sieben Jahren meiner Tätigkeit hatte nie jemand aus der Abteilung Interesse, im Vorstand mitzuarbeiten, sondern es wurden nur Forderungen gestellt.“ Der SV Menzelen versucht, ein „anderes Angebot aus dem Bereich auf die Beine zu stellen“.

Tanja Utracik teilte unterdessen mit, dass sich die Abteilung mit einem Paukenschlag vom SV Menzelen verabschiedet habe. Am letzten Tag ihrer Mitgliedschaft bestanden Matthias und Christoph Paridon in Düsseldorf die Prüfung zum 1. Dan (Schwarzgurt) – der 1. Meistergrad im Judo. Einige Talente nahmen zudem nochmals an Turnieren teil. In Kempen belegte Nijad Sehic den fünften, Pierre Schilling den dritten und Niklas Meckl den zweiten Rang. Nico Schilling und Patrick Hoffman schieden aus. In Oberhausen landete Fabian Pilch auf dem dritten Platz. Nijad Sehic sowie Niklas und Felix Meckl wurden erst im Finale gestoppt. Damit erreichte Niklas Meckl seine letzte notwendige Platzierung für die Aufnahme in den U15-Bezirkskader.

Bei der letzten Prüfung in Menzelen erfüllte Josefine Freundorfer die Aufgaben zum weiß-gelben Gürtel. Benjamin Meteling und Nina Möllemann kämpfen ab sofort „in gelb“. Zudem bestanden, gelb-orange: Finn Schulz, Nijad Sehic; orange: Melissa Stolpmann, Nedim Sehic, Daniel Stand, Naida Sehic; orange-grün: Patrick Hoffmann; grün: Julia Tolksdorf, Niklas Meckl; blau: Irene Meckl, Pia Angenendt, Felix Meckl, Jana Angenendt, Malte Braems; braun: Ronja-Marie Meckl, Alina Redmann.

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