Lokalsport Jörg Schütz: Gut Ding will Weile haben

Alpen · Fußball-Kreisliga A: Der Coach von Viktoria Alpen musste auf einige seiner Neuzugänge eine ganze Weile warten.

 Viktoria Alpen blickt zuversichtlich in die Zukunft: Domenik Algra, Trainer Jörg Schütz, Dario Hellermann und Stefan Hebbering (von links). Es fehlen Andreas Dargel und Christoph Ley.

Viktoria Alpen blickt zuversichtlich in die Zukunft: Domenik Algra, Trainer Jörg Schütz, Dario Hellermann und Stefan Hebbering (von links). Es fehlen Andreas Dargel und Christoph Ley.

Foto: detlef kanthak

Ganz so einfach ist es ja nun auch nicht, das blau-gelbe Trikot von Viktoria Alpen anziehen zu dürfen. Vor der Aufnahme neuer Spieler in den Kreis des letztjährigen Tabellenfünften der Fußball-Kreisliga A müssen all jene Akteure, die künftig dabei sein wollen, sich nämlich erst einmal den Segen des Mannschaftsrates abholen. "Darüber wird vor einer Zusage natürlich gesprochen", berichtet Alpens Trainer Jörg Schütz von den Gesprächsrunden mit der Spielervertretung. Allerdings, so schränkt er gleich ein, "allzu große Probleme hat es bislang auch noch nicht gegeben."

Auch vor dieser Spielzeit wurde kein Veto eingelegt, und es kamen keine Zweifel am Können und vor allem an der Teamfähigkeit der neuen Spieler auf. Immerhin hatte jeder von ihnen auch ein Argument in der Tasche oder einen Fürsprecher im Kreise der Viktoria, der den Wechsel erleichterte. Das fängt schon beim Trainer an, der sich liebend gerne an Spieler erinnert, denen er in seiner inzwischen schon etwas längeren Laufbahn bereits einmal begegnet ist. Vor ein paar Jahren etwa war Alpens heutiger Coach für die Mannschaft des Nachbarn aus Bönninghardt zuständig und blickte dort auch auf den Nachwuchs des BSV. Dario Hellermann, inzwischen 27 Jahre alt, kickte im Lager der A-Junioren, veränderte sich später zum Stürmer des A-Liga-Konkurrenten SSV Lüttingen und trifft jetzt nach erneutem Umweg über den BSV wieder auf Schütz.

Auch den sportlichen Werdegang von Domenik Algra kann der Trainer schnell umreißen. Jugend beim BSV, dann der Wechsel zur Nachwuchsabteilung des SV Sonsbeck, zuletzt ein Jahr Stammspieler in der Defensive des BSV - und nun bei den Blau-Gelben. "Domenik bringt eine gute Ausbildung und viel Potenzial mit", schätzt Schütz das Talent des 18-jährigen Verteidigers.

Schon vor einem Jahr hatte es Kontakte zu Stefan Hebbering gegeben, der dann aber doch dem TuS Xanten die Treue hielt. Mit zwölfmonatiger "Verspätung" kam es jetzt zum Wechsel des 28-jährigen Torhüters. Der frühere Menzelener wird sich die Arbeit zwischen den Pfosten künftig mit Patrick Dahm teilen. Zwei Jahre gar musste die Viktoria sich gedulden, ehe der Wechsel von Andreas Dargel bekannt gegeben werden durfte. "So lange wollten wir ihn schon zu uns holen", darf Schütz heute verraten. Jetzt allerdings werden noch einige Monate dazu kommen, ehe der Vollblutstürmer, der nach seinen ersten A-Liga-Erfahrungen in Millingen in den vergangenen vier Jahren mit seinen knapp 90 Toren maßgeblich am Aufschwung des B-Ligisten TuS Borth beteiligt war, das Alpener Trikot überstreifen darf. Der 26-Jährige zog sich in der Vorbereitung einen Mittelfußbruch zu, trägt derzeit eine Gipsschiene und hofft, noch in der Vorrunde auf den Platz zurückzukehren.

Manchmal freilich steht aber auch der Zufall Pate. Christoph Ley, den ehemaligen Landes- und Oberligaspieler des PSV Wesel, lernten die beiden Alpener Jan-Luca Rassier und Moritz Roggendorf beim Dartspiel kennen. Den Pfeil noch in der Hand, das Ziel vor Augen, sprachen die Viktoria-Kicker den 35-Jährigen einfach mal an. Jetzt steht Ley nach dreijähriger Pause in Alpen wieder auf dem Platz und freut sich auf sein Comeback. "Es hat immer noch in den Füßen gejuckt", erklärt der in Borth wohnende Mittelfeldakteur. "Und wenn ich jetzt die Chance nicht genutzt hätte, wäre ich wohl irgendwann irgendwo bei den Alten Herren gelandet", erklärt er. "Ein ruhiger, sachlicher Typ, der auf jeden zugeht", freut sich Schütz auf Ley, den er nach der langen Spielpause schon wieder auf dem besten Weg zu alter Spielstärke sieht. Ob es schon für einen Einsatz am ersten Spieltag gegen den TuS Asterlagen langen wird, lässt er derweil noch offen. "Bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit."

"Wir sollten jetzt auf allen Positionen bestens besetzt sein, weil wir Spieler haben, die variabel sind und verschiedenste Aufgaben übernehmen können", freut sich Übungsleiter Schütz auf die bevorstehende Spielzeit. Den fünfte Rang der Vorsaison zu wiederholen, ist das Minimalziel. Und wenn es tatsächlich mehr werden sollte, würde wohl auch der Mannschaftsrat sofort zustimmen.

(DK)
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