Interview mit Matthias Schmitz „Ein Kunstrasen-Platz hat eine Sogwirkung“

Borth · Der Vorsitzende des TuS Borth über Mitgliederschwund in der Tennis-Abteilung, Jugendarbeit und Ideen zur Infrastruktur.

 Der Vorsitzende Matthias Schmitz hat noch einiges vor beim TuS Borth.

Der Vorsitzende Matthias Schmitz hat noch einiges vor beim TuS Borth.

Foto: Fabian Kleintges-Topoll

Als Matthias Schmitz Anfang 2017 den Vorsitz des TuS Borth übernahm, wollte der 41-Jährige einige neue Impulse setzen. Das ist ihm gelungen. Er verrät, wie er sich die Zukunft des Vereins vorstellt. Intern wird darüber diskutiert, ob es machbar ist, dass auch der TuS einen Kunstrasenplatz bekommt.

Herr Schmitz, wie fällt das erste Resümee aus?

Matthias SCHMITZ Das Ehrenamt ist schön, aber auch sehr anstrengend und herausfordernd. Man muss für alle Abteilungen da sein. Auf den erweiterten Vorstandssitzungen gibt es mindestens einmal im Monat jede Menge zu bereden. Das sind manchmal nur kleine Probleme. Aber wenn man sie nicht bearbeitet, dann werden die immer größer. Man muss auch immer schauen, wie das alles finanziell zu bewerkstelligen ist.

Welche Probleme gibt es aktuell genau?

SCHMITZ Beim Tennisplatz wurde zum Beispiel der Zaun vom Sturm weggeblasen. Sowas geht an die Substanz. Die Abteilung hat leider etwas abgebaut. Es gab nur noch eine Mannschaft, die auch noch abgestiegen ist. Wir wollen diese Sportart dennoch weiter anbieten und versuchen, Mitglieder dazuzugewinnen. Ich muss feststellen, dass andere Vereine mit einer Halle oder einer Tennisschule ganz andere Möglichkeiten haben – speziell für Jugendliche.

Wie sieht es in den anderen Abteilungen aus?

SCHMITZ Die laufen sehr gut. In der Jugendarbeit sehe ich im ganzen Verein eine gute Entwicklung. Das Aushängeschild ist natürlich die Fußball-Abteilung. Die läuft es momentan fantastisch, gerade im Nachwuchsbereich.

Der Weg zu den Senioren ist also vorgezeichnet?

SCHMITZ Definitiv. In der ersten Mannschaft spielen schon viele Borther Jungs. Mir ist es wichtig, dass Eigengewächse gefördert werden und so die ganze Abteilung aufgefrischt wird. Wir sind auch im Trainerbereich punktuell sehr gut aufgestellt. Mit Dietmar Dammeyer haben wir einen alten Haudegen aus der erfolgreichen Landesliga-Zeit für die C-Jugend gewinnen können.

Die erste Mannschaft steht auf Platz zwei in der Kreisliga B. Kann im nächsten Jahr der Aufstieg endlich gelingen?

SCHMITZ Die Spiele sehe ich mir mit großer Begeisterung an. Die Jungs spielen einen sehr laufintensiven Fußball bis zur letzten Minute. Einstellung und Trainingsbeteiligung stimmen, auch die Kameradschaft ist sehr gut. Frank Misch ist als Trainer unheimlich sozial vernetzt, was heutzutage sehr wichtig ist.

Das Gesamtpaket im Verein scheint zu stimmen...

SCHMITZ Auf jeden Fall. Ich muss immer wieder sagen, dass ich auch auf die vielen freiwilligen Helfer sehr stolz bin. Sie erleichtern uns als Vorstand die Umsetzung vieler Projekte.

Welche Projekte wurden abgeschlossen, und welche Ziele werden verfolgt?

SCHMITZ Wir wollen neue Türen für die Kabinen. Das soll im nächsten Jahr umgesetzt werden. Ein großes Projekt war auch der Kinderspielplatz. Die alten Geräte waren sehr marode. Seit dem 1. Juli haben wir keinen Gastwirt mehr. Für uns war es keine Option, das Sportheim zuzumachen. Es soll weiter für das Vereinsleben da sein. Das Ganze selbstständig im Vereinsbetrieb zu regeln ist extrem zeitintensiv und soll keine Dauerlösung bleiben. Aber es ist unheimlich schwer, einen Pächter zu finden.

Und wie weit sind die internen Planungen beim Bau eines Kunstrasenplatzes? Hängt der TuS Borth da den anderen Vereinen im Stadtgebiet nicht etwas hinterher?

SCHMITZ Zunächst einmal muss gesagt werden, dass auf unserem Kleinspielfeld hinter dem Ascheplatz ein Nahversorgungszentrum entstehen wird. Das ist seitens der Stadt beschlossene Sache. Den Platz werden wir verlieren. Aber wir hoffen, dass im Infrastrukturbereich etwas passieren wird. Ein Kunstrasen hat natürlich eine unheimliche Sogwirkung, wenn man mal nach Menzelen, Budberg oder Alpen schaut. Natürlich besteht da auch eine Art Konkurrenz – die Entscheidung darüber ist noch ganz, ganz am Anfang. Wir wollen eine Lösung finden. Ob und wann, steht noch nicht fest. Wichtig ist, dass wir als TuS Borth immer ein vernünftiges sportliches Umfeld bieten können.

Im Februar stehen Neuwahlen an. Machen Sie weiter?

SCHMITZ Ich gehe im Moment davon aus. Meine Entscheidung ist aber immer vom Team abhängig. Man braucht halt Leute, auf die man sich verlassen kann.

(Fabian Kleintges-Topoll )
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort