Thomas Haal "Ich brauche Jungs, die voll mitziehen"
Xanten · Kreisliga B-Fußball: Der Xantener kehrt 2017 auf die Trainerbank zurück. Er soll den SV Vyma vor dem Abstieg bewahren.
Xanten 2004 war Thomas Haal in seiner ersten Saison als Trainer des SV Vynen/Marienbaum sogleich der Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga gelungen. Nach vier Spielzeiten übergab er mit dem Klassenerhalt die Mannschaft an Jürgen Krust. Was folgte, waren zwei Abstiege bis in die B-Liga, wo dem Team nun der Sturz in die unterste Spielklasse droht. Nach zehn Jahren ist Haal als "Feuerwehrmann" zurück beim SV Vyma. Seine einzige Aufgabe: Den Abstieg verhindern.
Herr Haal, mit Ihnen als Coach hat der Club die erfolgreichste Ära erlebt. Wie hat sich der Verein in den zehn Jahren verändert?
Thomas Haal Der Verein hat mittlerweile viel mehr Mitglieder. Es gibt mehr Sportgruppen, die sich ebenfalls vergrößert haben. Ansonsten hat sich viel an den Sportanlagen entwickelt. In Vynen gibt's ja jetzt sogar ein Beach-Soccer- und Volleyballfeld. Und die Vereinsheime sind modernisiert. Es ist schön, wieder hier zu sein.
Wie haben Sie sich verändert und was haben Sie seit dem Weggang gemacht?
Haal Ich bin zehn Jahre älter geworden (lacht). Ich war Trainer bei der DJK Labbeck/Uedemerbruch und in Lüttingen. Die letzten eineinhalb Jahre habe ich in Sachen Fußball nichts gemacht, stattdessen die freie Zeit mit meiner Familie genossen und den Akku aufgeladen. Jetzt reizt es mich wieder, eine Aufgabe zu übernehmen.
Wie kam's zur Rückkehr?
Haal Schon Anfang 2016 hatte mich der Vereinsvorsitzende Herbert Geerißen kontaktiert, da er auf der Suche nach einem Nachfolger für Oliver Kraft war. Oliver hatte angekündigt, bald aufhören zu wollen. Aus privaten Gründen habe ich aber erst abgelehnt. Olli hat dann ja weiter gemacht. Jetzt hatte der Verein erneut angefragt. Und nach einem guten Gespräch mit Oliver habe ich mich entschieden, wieder Trainer beim SV Vyma zu werden. Für mich ist aber sehr wichtig, dass mein Vorgänger als Spieler weitermacht. Denn er ist für unser Spiel der Dreh- und Angelpunkt. Vor allem seine Torgefährlichkeit werden wir benötigen.
Könnten Sie sich vorstellen, nochmals über einen längeren Zeitraum Trainer bei Vyma zu sein?
Haal Wenn die Mannschaft mit zieht und die Harmonie sowie das Umfeld stimmen, würde ich nie Nein sagen. Aber erst mal habe ich für sechs Monate zugesagt. Im Frühjahr werden wir uns dann über eine eventuelle Verlängerung unterhalten.
Welche Ziele verfolgen Sie und wo möchten Sie mit der Mannschaft hin?
Haal In den ersten Gesprächen mit den Spielern war zu hören, dass der Spaß ein wenig verloren gegangen sei, so dass mein erstes Ziel ist, die Freude am Fußball wieder in die Truppe zu bekommen. Und wir müssen natürlich unbedingt die Kreisliga B halten. Denn ein Abstieg wäre ein herber Schlag für den Verein. Beim SV Vyma ist ausreichend Spielerpotenzial für die B-Liga vorhanden. Ich will wieder Ordnung ins Spiel reinbringen und versuchen, der Mannschaft ein neues Konzept einzuimpfen.
Wie sieht Ihr Trainer- und Betreuerteam aus, und welche Spieler bringen Sie mit?
Haal Als Co-Trainer wird mich Uwe Düpetell unterstützen, und als Betreuer konnte ich meinen Bruder Uli gewinnen. Zugänge werde ich keine mitbringen. Zum einen ist es im Winter schwierig, Spieler von anderen Vereinen zu bekommen, und zum anderen möchten wir mit allen aus dem Verein weiter zusammenarbeiten. Die Spieler müssen Verantwortung übernehmen und sich dem Kampf um den Klassenerhalt stellen.
Gibt's dennoch personelle Veränderungen in der Winterpause?
Haal Ich habe der Mannschaft mein Konzept vorgestellt und hoffe, dass ich alle überzeugen konnte, zu bleiben. Jedoch muss ich auch sagen, dass uns unzufriedene Spieler nicht weiterhelfen. Ich brauche Jungs, die voll mitziehen.
ANDRE EGINK FÜHRTE DAS GESPRÄCH.
