Fußball Horsch soll Borther Fußballer retten

Borth · Der 50-Jährige ist beim TuS der neue Trainer und Abteilungsleiter. Nur zehn Spieler gehören derzeit zum B-Liga-Kader.

 Andreas Horsch, Trainer und Obmann ist Personalunion, muss in den kommenden Wochen eine Mannschaft zusammenstellen, die in der B-Liga bestehen kann.

Andreas Horsch, Trainer und Obmann ist Personalunion, muss in den kommenden Wochen eine Mannschaft zusammenstellen, die in der B-Liga bestehen kann.

Foto: Ralf Hohl

Bei den Seniorenfußballern des TuS Borth liegen die besseren Zeiten schon einige Jahre zurück. Die "Erste" ist in die Kreisliga B durchgereicht worden, von einem Aufstieg spricht derzeit niemand. Davon ist der TuS meilenweit entfernt. Vielmehr geht's darum, dass das sportliche Aushängeschild weiter um Punkte kicken kann. Derzeit gehören dem Kader nur zehn Akteure an. Trainer Mohamed Ali Abdelhafid trägt nicht mehr die Verantwortung, und auf der Hauptversammlung trat der komplette Vorstand mit Wolfgang Zeien an der Spitze zurück — turbulente Zeiten beim Rheinberger Club.

Doch in der Krise ist die Abteilung keineswegs kopflos. Andreas Horsch heißt der neue starke Mann. Der 50-Jährige übernahm von Zeien nicht nur das Amt des Obmanns, sondern fungiert künftig auch als Coach der B-Liga-Mannschaft. An der Seitenlinie wird er von Carsten Bücker unterstützt. Die beiden gehen als Trainerteam die schwere Aufgabe an. "Ich möchte mithelfen, die Tradition am Leben zu erhalten", sagte der gebürtige Oberhausener, der vor drei Jahren nach Borth zog und unter Abdelhafid Co-Trainer war. "Zu dem Posten des Obmanns bin ich wie die Jungfrau zum Kinde gekommen", meinte der Verwaltungsfachangestellte, der bei der Knappschaft als Firmenkundenberater tätig ist, weiter. Auf der gut besuchten Hauptversammlung, an der 65 Mitglieder teilnahmen, wurde Horsch die Fähigkeit zugesprochen, den Niedergang der TuS-Balltreter, die 2008 noch in der Landesliga aufliefen, zu stoppen.

"Ich gehe die Sache ganz unvoreingenommen an. Man muss realistisch sein: In erster Linie geht es darum, die Klasse zu halten." Dafür muss der neue Coach zunächst eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen — auch mit Kickern aus der "Zweiten", den Alten Herren und der A-Jugend. Horsch und Zeien geben sich zuversichtlich, dass zwei Borther Senioren-Teams die Saison zu Ende spielen. "Wir wollen beide Mannschaften durchbringen", sagte Zeien, der sich zu den Gründen seines Rücktritts wie folgt äußerte: "Ich habe meine Konsequenzen gezogen, weil auch ich keine positiven Veränderungen bewirken konnte. Ich bin aber nicht ganz weg, sondern bleibe dem Verein erhalten."

Sein Nachfolger nimmt seine Unterstützung gerne an, wie Horsch erläuterte. Bei der Zusammenstellung des B-Liga-Kaders werde er ein besonderes Augenmerk auf die Jugend legen. Erfahrung in der Nachwuchsarbeit bringt der trainierende Obmann reichlich mit. Bei der Spvgg. Sterkrade-Nord war Horsch zwischen 1981 und 2000 im Juniorenbereich tätig. Dort und später beim PSV Oberhausen fungierte der 50-Jährige zudem als Coach einer Senioren-Mannschaft.

Derweil hat sich beim TuS Borth auf Initiative des Vereinsvorsitzenden Wolfgang Kroggel ein Runder Tisch gegründet, der die Abteilungsspitze unterstützen möchte. Denn allen im Club ist klar, dass man nur mit größter Kraftanstrengung das Tal der Tränen verlassen kann.

(RP/rl)
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