Harte Kopftreffer

Bei der Kampfsport-Gala in Rheinberg schenkten sich die Kontrahenten nichts. Im Ring floß Blut. Auch zwei junge Frauen ließen die Fäuste fliegen. Der Hauptkampf fiel aus.

Es sollte ein weltmeisterlicher Auftritt vor heimischem Publikum werden. Doch daraus wurde nichts. Senol Cetin, globaler Titelträger im Thai-Kickboxen aus dem Rheinberger Verein Budosport Sakar, verletzte sich vor seinen Auftritt in der Großraumsporthalle. So musste der Hauptfight der zehnten Kampfsport-Gala (IBSS-Mix) gegen den Niederländer Raöel Dennen ausfallen. An Spannung im Ring fehlte es dennoch nicht.

Begeistertes Publikum

Der ausrichtende Verein Budosport Sakar schickte elf Paare im Thai-Kickboxen und Boxen zwischen die Seile auf die Kampffläche. Bevor jedoch die Großen in den Ring stiegen, zeigte der Nachwuchs sein Talent. Joshua (5) und sein Bruder Phillip (7) präsentierten Thai-Kickbox-Einlagen. Joshua tänzelte hin und her, streckte immer wieder sein Bein und setzte zu „Kicks“ an. Das Publikum war begeistert und schmunzelte – reichte er mit seiner Größe von etwas über einem Meter so gerade mit dem Kopf bis zum obersten Seil.

Technischer Knockout

Doch dann ging es im Ring auch schon zur Sache. Besonders viel Kampfgeist zeigten die Aktiven des vierten Fights. 2x2 Minuten Thai-Kickboxen bis 72 Kilogramm erwartete die Zuschauer. Der Niederländer Bennie Witsmeer (25) vom Ling-Ho Team traf auf Waldemar Rein (21) vom Sportcenter Xanten. Witsmeer setzte direkt harte Front-Kicks an. Sein Kontrahent konterte mit massiven Schlägen und Tritten. Witsmeer verlor die Balance und ging zu Boden. Doch der Holländer blieb unbeeindruckt – er streckte sein Bein durch und landete einen harten Kopftreffer. Die Nase des Xanteners blutete. Auch in der zweiten Runde gab Witsmeer den Ton an. Er stellte seinen Gegner immer wieder in der Ecke. Ein wirkungsvoller Kopftreffer beendete den Kampf. Rein ging zu Boden, stand wieder auf, doch sein Trainer schmiss das Handtuch: Technisches Knockout. Dann trafen zwei junge Frauen aufeinander. Tanja Hengstler (18) aus Essen stand der Niederländerin Nadirah de Ling (17) gegenüber. Beide Boxerinnen entschieden sich für diesen harten Sport aus den gleichen Motiven: „Auch Frauen können sich hier beweisen“, betonten sie. Das zeigte Hengstler über zwei Runden eindrucksvoll. Immer wieder landete sie harte Treffer. Hengstlers Fäuste fanden oft die Lücke in der Deckung der Gegnerin. In der zweiten Runde hatte de Ling nichts mehr entgegenzusetzen. Nasenbluten erschwerte ihre Atmung – Abbruch. Doch beide bekamen ihren verdienten Applaus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort