Handball Handball-Trainer Andreas Kugler fördert, fordert und bildet aus

Ossenberg · Eigentlich will er gar nicht über sich selber reden. Vielmehr möchte der engagierte Handball-Funktionär über Dinge sprechen, die ihm besonders am Herzen liegen - so wie die aktive Nachwuchsarbeit oder Ausbildung der Übungsleiter. Dennoch: Andreas Kugler (50) hat viel getan für den Handball in seiner Heimatstadt und steht auch heute noch in der ersten Reihe.

 Andreas Kugler trainiert mehrere Mannschaften bei der HSG Alpen/Rheinberg und ist als Lehrwart beim HVN tätig.

Andreas Kugler trainiert mehrere Mannschaften bei der HSG Alpen/Rheinberg und ist als Lehrwart beim HVN tätig.

Foto: Olaf Ostermann

Handball ist Kopfsache und interessanter als Fußball. Darin waren sich Kugler und einige seiner Jugendfreunde einig. Und da es in Rheinberg 1981 keine Möglichkeit gab, Handball zu spielen, gründeten sie kurzerhand eine Abteilung im TuS 08. 17 Jahre alt war Kugler da. Wenig später wurde er Trainer und spielte in der ersten Mannschaft. Der Abstecher als Fußballcoach bei Concordia Ossenberg war nur von kurzer Dauer. "Die Liebe zum Handball dominierte", sagt er. Der zweifache Familienvater machte vor allem seine Sache als Trainer ausgesprochen gut. Es gab Angebote von einem Verein aus der 2. Frauen-Bundesliga und aus der Männer-Oberliga. Doch ein Wechsel kam für ihn nie in Frage. "In höheren Klassen dreht sich eigentlich alles nur ums Wochenende, an dem sich entscheidet, ob man siegt oder nicht. Nach jeder Niederlage musst du bei der Chefetage anrücken. Ich möchte nicht, dass man den Spaß verliert und Niederlagen nicht mehr verkraften kann." Der 50-Jährige widmet sich daher anderen Projekten. Der Ossenberger bildet beim Niederrhein-Verband Trainer aus, auch um ihnen den Spaß zu vermitteln, den er dabei hat. Bei seinen eigenen Lehrgängen und Weiterbildungen lernte Kugler die lebende Handball-Legende Heiner Brandt und ehemalige Nationalspieler kennen, von dener er gerne Tipps annahm.

Davon profitieren die Mädchen- und Frauen-Mannschaften, die er betreut. Von dem Zusammenschluss der Handballer von Viktoria Alpen und des TuS 08 zur HSG (seit 2012) verspricht er sich einiges. Als Vorstandsmitglied bestimmt er die Richtung mit. Die Talent-Förderung sieht er als eine seiner wichtigsten Aufgaben an. Früh wird der Nachwuchs an die Senioren-Teams herangeführt. Das junge HSG-Frauen-Team liegt als Aufsteiger an der Tabellenspitze der Bezirksliga. Die zwischenmenschliche Beziehung zu seinen Spielerinnen ist ihm sehr wichtig. "Du musst sie leben lassen und ihnen dabei zusehen, ihnen aber auch helfen, wenn sie die falsche Richtung einschlagen", sagt Kugler. Zwischen Trainer und Team sollte "ein gewisser Altersunterschied sein, sonst tanzen sie dir nur auf der Nase rum". Der Rheinberger animiert seine jungen HSG-Spieler stets, sich auch als Übungsleiter zu engagieren. Sarah Pude, Julia Hochstrate, Inga Neinhuiß und Jan Kugler haben seinen Rat befolgt. Pude sowie Hochstrate absolvieren den Lehrgang zum C-Lizenz-Trainerschein. Mit Neinhuiß entschied sich Pude für ein einjähriges Praktikum bei der HSG Alpen/Rheinberg. Jan Kugler bestand seine Prüfung schon vor geraumer Zeit. Auch als Lehrwart ist Andreas Kugler stets der optimale Ansprechpartner.

(RP)
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