Handball-Landesliga TuS Lintfort trifft in allerletzter Sekunde zum Derbysieg

Kreis · Das Michalak-Team gewann das Derby in Xanten etwas glücklich mit 22:21. Dem SV Neukirchen gelang die Revanche gegen Grefrath. Der TV Schwafheim verteidigte seine Tabellenführung gegen Bottrop.

Xantens Florian Scheffers wird hier im Heimspiel gegen den TuS Lintfort hart angegangen. Die Gäste nahmen am Ende beide Punkte mit.

Xantens Florian Scheffers wird hier im Heimspiel gegen den TuS Lintfort hart angegangen. Die Gäste nahmen am Ende beide Punkte mit.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Handball-Landesligist SV Neukirchen hatte sich in der Gruppe 1 vorgenommen, sich für 21:27-Niederlage im Hinspiel bei der Turnerschaft Grefrath zu revanchieren. Gesagt, getan, denn am Ende gingen die Hausherren mit einem 33:31 (14:15) als siegreiches Team vom Parkett. „Wie ich bereits im Vorfeld angenommen hatte, trafen zwei fast völlig gleichwertige Mannschaften gegenüber“, betonte der Neukirchener Trainer Hermann Casper. „Am Ende war es meines Erachtens ein absolut verdienter Erfolg, weil wir heute als geschlossene Einheit aufgetreten sind, Moral bewiesen haben und in der sogenannten Crunch-Time einfach konsequenter agiert haben.“

Zwischenzeitlich sah es aber überhaupt nicht danach aus. Nach anfänglichem Abtasten erspielten sich die Gäste einen Drei-Tore-Vorsprung, doch der SVN steckt die Köpfe nicht in den Sand und packte die kämpferische Komponente aus. So schafften sie es, sich bis zum Pausenpfiff wieder heranzupirschen. Der zweite Spielabschnitt war zunächst eine Kopie der ersten 30 Minuten: Einem anfänglichen Abtasten folgte eine erneute Führung der Turnerschaft. Die Neukirchener gingen erst in der 52. Minute durch Stephan von Zabiensky mit 30:29 in Führung. Selbst eine Manndeckung zunächst gegen Luca Böckel und in den letzten vier Minuten sogar eine offene brachte die Casper-Schützlinge nicht aus dem Konzept. In der Defensive war es Torhüter Michael Biskup, der den Gästen den Zahn zog. Und im Angriff wurde immer wieder Stephan von Zabiensky freigespielt, der seine Chancen von Linksaußen auch zu nutzen wusste.

Mit einem am Ende etwas glücklichen 22:21 (12:9)-Erfolg für den TuS Lintfort endete das Lokal- und Kellerderby beim TuS Xanten. Im ersten Spielabschnitt waren die Gäste das eindeutig dominierende Team, insbesondere in der Deckung wussten sie mehr als zu überzeugen. Nach dem Seitenwechsel kamen die Domstädter jedoch wieder auf, nicht zuletzt deshalb, weil die Lintforter personell doch arg gebeutelt waren. Beim Spielstand von 21:18 in der 53. Minute sah es danach aus, als hätten die Xantener die Begegnung zu ihren Gunsten gedreht. Die Klosterstädter verfielen allerdings keinesfalls in Panik, sondern agierten sehr clever und spielten geduldig, bis eine gute Chance vorhanden war.

Unterstützung bekamen sie dabei von den Gastgebern, die im Angriff nun viel zu hektisch agierten und dadurch einige Ballverluste zu verzeichnen hatten. So verloren sie auch fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff abermals das Spielgerät, die Gäste liefen einen Konter, und als die Hallenuhr nur noch eine Sekunde Restspielzeit anzeigte, vollendete Jannik Schlieper diesen Tempogegenstoß zum Siegtreffer.

„Nach dem Spiel war ich schon sauer und auch verzweifelt“, betonte TuS-Trainer Jürgen Mölleken. „Es war Pech, aber auch eine Portion Dummheit. Am Ende haben wir die Bälle dem Gegner teilweise in die Hände gespielt. Wir wollten einfach zu viel, waren aber nicht konsequent genug. Letztlich waren die Lintforter cleverer und haben verdient gewonnen. Für uns ist aber noch nichts verloren, denn zum rettenden Ufer sind es nur drei Punkte.“

„Natürlich war es am Ende ein glücklicher Sieg, wenn du eine Sekunde vor Schluss das letzte Tor erzielst“, so der Lintforter Coach Andreas Michalak. „Die gesamte Spielzeit betrachtend, war es aber auch verdient, weil die gesamte Mannschaft an sich geglaubt hat. Es war schon ein kleiner Befreiungsschlag für uns, allerdings müssen wir jetzt weiter punkten, denn es reicht noch nicht.“

Einen unspektakulären 29:24 (13:10)-Erfolg feierte der TV Schwafheim über die DJK Adler Bottrop. Allerdings traten die Gäste auch nur mit einem Rumpfkader an und hatten lediglich zwei Auswechselspieler zur Verfügung. Zunächst lief alles nach Plan, und der TVS setzte sich in der 13. Minute auf 7:2 ab. Plötzlich schalteten die Hausherren ein paar Gänge zurück und die Adler konnten Mitte der zweiten Halbzeit auf 20:21 verkürzen, ehe der Liga-Primus in den letzten zehn Minuten noch einmal die Schlagzahl erhöhte.

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