Galoppsport Fabian Xaver Weißmeier steigt aus dem Sattel

Sonsbeck · Nach 15 Jahren im Sattel und insgesamt 280 Siegen beendet der Sonsbecker seine Laufbahn als Profi-Jockey. Dem Sport bleibt er aber treu – als Trainer am renommiertesten deutschen Galopp-Standort in Iffezheim.

 Fabian Xaver Weißmeier konnte in seiner Karriere 280 Siege einfahren. Nun steigt er aus dem Sattel und steigt in Iffezheim in die Trainerbranche ein.  Foto: Gruttmann

Fabian Xaver Weißmeier konnte in seiner Karriere 280 Siege einfahren. Nun steigt er aus dem Sattel und steigt in Iffezheim in die Trainerbranche ein. Foto: Gruttmann

Foto: Stephanie Gruttmann

15 Jahre sind eine lange Zeit. So lange hat Fabian Xaver Weißmeier als Profi-Jockey im Rennsattel gesessen. Doch nun ist Schluss für den Sonsbecker. Der 31-Jährige beendet seine aktive Laufbahn, was allerdings nicht bedeutet, dass er dem Galopprennsport den Rücken kehrt. Weißmeier wird ab dem 1. Oktober nahtlos ins Trainergeschäft einsteigen. Und zwar nicht irgendwo, sondern in Iffezheim nahe Baden-Baden, dem wohl bekanntesten und renommiertesten Ort, wenn es um Galoppsport in Deutschland geht.

„Das ist natürlich ein absoluter Glücksfall für mich. Denn Iffezheim ist ein echtes Aushängeschild. Und da ich ohnehin schon vor sechs Jahren meinen Ausbilderschein gemacht habe und meine Frau auch noch aus der dortigen Region stammt, fiel mir die Entscheidung nicht schwer“, sagt Weißmeier, der jedoch auch zugibt, dass es weitere Gründe dafür gibt, aus dem Rennsattel zu steigen. „Wer als Jockey erfolgreich sein will, der muss ständig auf sein Gewicht achten. Und das ist nicht ganz so einfach“, so Weißmeier.

In seinem besonderen Fall war stets besondere Disziplin erforderlich, denn für einen Jockey bringt er mit 1,76 Meter Körpergröße nicht gerade das ideale Maß mit. „Jockeys sind gerne nur 1,60 Meter groß und wiegen 50 Kilogramm. Um konkurrenzfähig zu sein, durfte ich nicht schwerer als 56 oder 57 Kilogramm sein. Das hab ich auch stets geschafft, aber leicht war das nicht“, sagt Weißmeier. Künftig kann er es in dieser Hinsicht also etwas entspannter angehen lassen.

Doch bevor es so weit ist, will er seine Karriere nicht nur einfach ausklingen lassen. „Ich habe in diesem Jahr erst ein Rennen gewonnen. Der eine oder andere Erfolg soll möglichst noch dazukommen“, so Weißmeier. Ob er dieses Ziel nun erreicht oder nicht, wird aber keinen Einfluss auf das positive Fazit haben, das der Sonsbecker nach 15 Jahren im Sattel zieht. Eindrucksvolle 280 Siege, 16 davon auf der Hindernisbahn, stehen zu Buche. Zweimal nahm Weißmeier am Deutschen Derby teil. Der Titel des Nachwuchs-Champions 2009 sowie ein Sieg in St. Moritz bleiben für ihn ebenfalls in guter Erinnerung.

„Ich blicke mit Stolz zurück. Ein wenig Herzbluten ist auch dabei, aber ich hoffe, dass es mir gelingt, loszulassen“, sagt er. Seine künftige Arbeit sollte ihm dabei helfen. Nach „ein, zwei Terminen in Iffezheim“ stand für ihn jedenfalls fest, dass er dort in die Trainerbranche einsteigen will. „Ich miete den Stall an und die Besitzer stellen ihre Pferde bei mir ein. Meine Aufgabe ist es, die Pferde bestens auf Rennen vorzubereiten und dabei auch ihre Gesundheit nicht aus den Augen zu verlieren.“

Bei der Wahl der Rennen oder der Buchung eines Jockeys wird Weißmeier Empfehlungen abgeben. Die Entscheidungen treffen aber die Besitzer. Beginnen wird er seine Trainertätigkeit mit zehn Pferden. „Vielleicht werden es auch ein paar mehr. Kapazitäten wären sogar für 50 Pferde da. Aber man sollte nie aus den Augen verlieren, allen Pferden auch wirklich gerecht zu werden.“ Die gesamte Zentrale in Iffezheim ist auf eine Kapazität von 250 Pferden ausgerichtet. „Optimalere Voraussetzungen gibt es in Deutschland nicht“, so Weißmeier.

Da schwingt eine Menge Vorfreude mit, wenn der 31-Jährige über seine Zukunft spricht. Sicherlich auch, weil er das tun kann, woran sein Herz hängt. „Ich habe mal ein halbes Jahr als Autoverkäufer gearbeitet. Doch das war nichts für mich. Pferde sind und bleiben meine Leidenschaft“, sagt der Noch-Jockey und baldige Trainer.

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