Fußball FVN nimmt Anregungen ernst

Fußball · Gegen die erste Variante der neuen FVN-Strukturreform sind die Nordkreis-Vereine Sturm gelaufen. Nun sollen alle Clubs (bis auf die Duisburger) zum neuen Kreis Kleve-Geldern-Moers gehören. Entsetzen beim Kreis Rees-Bocholt.

 Dem Fußballkreis Kleve-Geldern-Moers würden 95 Vereine mit 260 Senioren- sowie 821 Jugendmannschaften angehören.

Dem Fußballkreis Kleve-Geldern-Moers würden 95 Vereine mit 260 Senioren- sowie 821 Jugendmannschaften angehören.

Foto: KEYSTONE, AP

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), die aus 14 Kreisen acht machen sollen, haben wieder zusammengesessen und darüber diskutiert, wie die Strukturreform aussehen müsste, damit die Vereine diese akzeptieren. Über die überarbeitete Variante wurden zunächst die Vorsitzenden der Kreise in einer Sitzung informiert.

Fakt ist weiterhin, dass der Kreis Moers verschwinden, aber nun nicht mehr zerschlagen werden soll. "Den Altkreis werden wir nicht durchkriegen", so Hans-Dieter Wichert, der Kreisvorsitzende. Mit der Alternative kann er leben.

Demnach soll's ab der Saison 2013/14 den neuen Fußball-Kreis Kleve-Geldern-Moers geben — ohne die Duisburger Vereine, aber mit den Weseler Clubs SV Büderich sowie SV Ginderich. Der Rhein wurde, wie von den Vereinen gewünscht, als natürliche Grenze in die Überlegungen einbezogen.

Die Solidarität vermisst

Auf wenig Freude stoßen die Ideen des FVN-Lenkungsausschusses hingegen beim Vorstand des Kreis Rees-Bocholt. Denn der soll nunmehr neben Dinslaken-Voerde-Hünxe auch um den Kreis Oberhausen-Bottrop aufgeblasen werden. Hans-Achim Peters, der Kreisvorsitzende, hatte schon am Abend der Sitzung energisch protestiert.

Er fühlte sich im Stich gelassen: "Ich habe die Solidarität vermisst, die wir beim Kreis Moers geübt haben, als der sich gegen seine Zerschlagung gewehrt hat." Für ihn soll der Kreis Rees-Bocholt nun zum Bauernopfer werden. Hintergrund ist, dass der Kreis Oberhausen-Bottrop ursprünglich getrennt werden sollte.

Dagegen hatten Bottroper Clubs protestiert und mit einem Wechsel in den Verband Westfalen gedroht. "Ich habe den Eindruck, dass der Gehör im Verband findet, der am lautesten schreit", sagt Peters. Wichert kann seinen Groll verstehen und meinte: "Der Zusammenfluss mit Kleve-Geldern war das Votum unserer Vereine. Warum sollte ich mich dagegen wehren. Wir würden uns doch selber ins Knie schießen."

"Einsatz hat sich gelohnt

Die Reform, die der FVN als notwendig bezeichnet, damit effizienter gearbeitet werden kann, ist nicht nur an der Basis umstritten. Auch Funktionäre des Verbandes erklären gegenüber der RP hinter vorgehaltener Hand stets, dass sie kein Verständnis dafür haben, was da übers Knie gebrochen werden soll. Knackpunkt ist vor allem die Reduzierung auf acht Kreise. "Wenn es neun oder zehn Kreise würden, hätten wir den ganzen Ärger nicht", sagte ein Funktionär.

Heinrich Gundlach, Vorsitzender des TuS Xanten, ist glücklich darüber, dass durch das geschlossene Auftreten der Moerser Nordkreis-Vereine gegen die ursprüngliche Einteilung (u.a. mit Rees-Bocholt, Dinslaken) "ein Umdenken stattgefunden haben muss" und die konstruktiven Gegenvorschläge ernst genommen wurden. "Schön, dass sich unser Einsatz gelohnt hat", meinte Markus Spangenberg, Geschäftsführer der Ossenberger Concordia-Fußballer.

(RP/rl)
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