Fußball FVN liegt die Reform auf Eis

Fußball · Der Fußball-Verband Niederrhein (FVN) zog gestern die Reißleine. FVN-Präsident Walter Hützen sagte in einem Schreiben an die Vorsitzenden der 14 Fußball-Kreise den außerordentlichen Verbandstag ab, zu dem bereits eingeladen worden war. Bei dem am Samstag, 28. April, in der Sportschule Wedau geplanten Treffen sollte über die heftig umstrittene Strukturreform, die eine Reduzierung der Kreise von 14 auf acht vorsah, abgestimmt werden. Das Thema liegt jetzt erst einmal auf Eis.

Das wurde am Donnerstagabend bei einer Sitzung des Präsidiums beschlossen. Der Verband sorgt damit dafür, dass ihm eine Abstimmungsniederlage erspart bleibt. Denn schon seit einiger Zeit ist klar, dass die erforderliche Drei-Viertel-Mehrheit für die Reform nicht steht. Die Kreise Rees-Bocholt, Kleve-Geldern, Duisburg-Mülheim-Dinslaken und Solingen haben im November bei einer Beiratssitzung gegen das Vorhaben gestimmt. Sie verfügen bei einem Verbandstag über 57 Delegiertenstimmen.

Es dürfte laut Satzung aber nur 54 Gegenstimmen geben, um die Reform durchzudrücken. Das Präsidium zog die Konsequenzen daraus, dass die vier Kreise bei ihrer Ablehnung geblieben sind. Jetzt soll ein neues Konzept erarbeitet werden. Dass das Projekt scheiterte, hat vor allem zwei Gründe. Erstens: Viele Vereine ärgerten sich, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Die Reformpläne wurden von einem sogenannten Lenkungsausschuss, dem keine Vertreter der Kreise angehören, ausgearbeitet.

Zweitens: Der Verband hielt stur daran fest, die Zahl der Kreise auf acht verringern zu wollen. Das hätte bedeutet, dass der neue Kreis Rees-Bocholt und die zusammengelegten Kreise Kleve-Geldern und Moers mehr als die Hälfte des Verbandsgebiets ausgemacht hätten. "Jetzt ist die Chance für einen Neuanfang nicht verbaut", sagte Wolfgang Jades, Fußball-Obmann des Verbandes Niederrhein. josch

(RP)
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