Schon wieder auf einem Abstiegsplatz Budberger Fußballerinnen stehen am Scheideweg

Rheinberg · Beide Frauen-Mannschaften des SVB stecken schon wieder in akuter Abstiegsnot. Die Krise ist auch hausgemacht. So ist der Kader des Niederrheinliga-Teams viel zu klein. So reagiert der Verein.

 Für Alexa Steffans und den SV Budberg läuft’s auch in dieser Saison nicht rund.

Für Alexa Steffans und den SV Budberg läuft’s auch in dieser Saison nicht rund.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Lange Zeit gehörte der Frauen-Fußball beim SV Budberg zu den Aushängeschildern des Vereins. Bis in die Regionalliga führte die Erfolgsgeschichte des Teams. Und auch der Unterbau war und ist vorhanden. Neben einer zweiten Mannschaft verfügt der SVB noch über fünf Mädchen-Teams – eine U17-, U15-, zwei U13- sowie eine U9-Mannschaft. Solche Zahlen können nicht viele Vereine aufweisen. Doch aktuell sind im Frauen-Bereich die Sorgen groß.

Der ersten Mannschaft droht nach dem Abstieg aus der Regionalliga der Absturz in die Landesliga. In der Niederrheinliga stehen die Schützlinge von Trainer Sascha Lubinski derzeit mit zwei Zählern Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz auf dem vorletzten Tabellenrang. Den Grund für diese Misere sieht der Coach vor allem in dem viel zu dünn besetzten Kader: Mit gerade einmal 16 Spielerinnen ging Lubinski in die neue Saison. „Das ist natürlich viel zu wenig. Wenn man dann noch bedenkt, dass mit Lisa Gehling gleich zu Beginn eine Akteurin durch einen Kreuzbandriss langfristig fehlte, ist das kaum aufzufangen, zumal man immer damit rechnen muss, dass es kurzfristige Ausfälle gibt“, sagt er.

In dieser Woche setzte sich Lubinski mit dem Trainer der zweiten Mannschaft, Hermann Strohscheidt, und dem Vorstand zusammen. Thema war, wie diese Krise zu bewältigen ist. Lubinski ist da durchaus skeptisch. „Wir bräuchten eigentlich zusätzliche Spielerinnen. Aber die sind für unsere recht hohe Spielklasse nicht so einfach zu finden.“ Er hat festgestellt, dass die Uhren im Frauen-Fußball doch ein wenig anders ticken als bei den Männern. „Bei den Frauen läuft auch viel über Freundschaften. Da sind einzelne Spielerinnen nicht so leicht von ihren bisherigen Vereinen wegzulocken.“

Für den SVB bedeutet das, dass es wohl nur über interne Lösungen gehen wird. So sollen künftig regelmäßig zwei Spielerinnen aus der „Zweiten“, die allerdings auf dem letzten Tabellenplatz in der Bezirksliga steht, abgestellt werden. Die 16-jährige Lara Schieberle soll noch mehr ans Niederrheinliga-Team herangeführt werden. Ob dies reichen wird, um einen erneuten Abstieg zu verhindern, ist fraglich.

„Bis zur Winterpause müssen wir eigentlich sechs Punkte holen“, so Lubinski und hat dabei vor allem die Begegnungen bei Borussia Mönchengladbach II am Sonntag und eine Woche später gegen Schlusslicht Borussia Bocholt II im Blick. „Es wäre schade, wenn wir noch ein weiteres Mal absteigen würden. Dann wäre der Verein für die Talente, die es in Budberg durchaus gibt, nicht mehr so attraktiv“, sagt Sascha Lubinski. Derweil hat Jürgen Raab seinen Posten als Frauen-Obmann beim SVB aus privaten Gründen aufgegeben.

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