Jugendfußball in Xanten TuS und SSV schneiden alte Zöpfe ab

Xanten · Aus Rivalen werden Partner. Nachwuchsfußballer aus Lüttingen und Xanten bilden in der anstehenden Saison in der A- und B-Jugend eine Spielgemeinschaft. Abwerbungen beim Wechsel in den Seniorenbereich soll’s nicht geben.

 Die Gesichter der neuen Jugendspielgemeinschaft in Xanten: Joachim Schleuter (l.) vom SSV und Theo Neu vom TuS.

Die Gesichter der neuen Jugendspielgemeinschaft in Xanten: Joachim Schleuter (l.) vom SSV und Theo Neu vom TuS.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Vor einigen Jahren wäre eine solche Konstellation noch schwer vorstellbar gewesen: der TuS Xanten und der SSV Lüttingen gehen im Nachwuchsbereich gemeinsame Wege. Doch sowohl Joachim Schleuter, Jugend-Obmann bei den Fischerdörflern, als auch sein Pendant auf Seiten des Innenstadtvereins, Theo Neu, waren der Meinung, dass es an der Zeit ist, alte, von vermeintlicher Rivalität geprägte Zöpfe abzuschneiden. Und so werden beide Vereine nun im Jugendfußball als Spielgemeinschaft auftreten. Die A- und B-Junioren gehen in der neuen Saison als JSG Xanten/Lüttingen an den Start.

„Theo Neu ist auf mich zugekommen und hat wegen einer solchen Kooperation angefragt. Wir haben uns zusammengesetzt und sind uns schnell einig geworden“, sagt Schleuter. Er sieht ebenso wie Neu ausschließlich Vorteile für die neue JSG. „Ich bin schon immer der Auffassung gewesen, dass es sinnvoll ist, auf dem Stadtgebiet Gemeinschaften zu bilden, um guten Fußball im Jugendbereich anbieten zu können“, so Neu, der darauf verweist, dass der TuS mit Viktoria Birten zwei Jahre lang von den F- bis zu den C-Junioren eine Spielgemeinschaft gebildet hat. „Alle innerhalb der städtischen Gemeinschaft mit ins Boot zu holen – das ist mein Ziel“, sagt er weiter.

Die beiden Funktionäre trafen die Entscheidung aber nicht über die Köpfe der Akteure hinweg. „Wir haben die Spieler der einzelnen Mannschaften gefragt. Und die waren sofort einverstanden“, sagt Schleuter. So wird sich in der kommenden Spielzeit hinsichtlich der Kader-Größe eine exklusive Situation ergeben. Denn die JSG Xanten/Lüttingen wird dann sowohl bei den A- als auch bei den B-Junioren auf ein Aufgebot von deutlich mehr als 20 Spielern zurückgreifen können.

Und die werden auf den beiden Anlagen der Nachbarvereine optimale Trainings- und Spielbedingungen vorfinden. „Im Frühling und Sommer werden wir sicher auf der Anlage in Xanten spielen. Und unser Rasen befindet sich bekanntlich in einem exzellenten Zustand. Im Herbst und Winter steht der Kunstrasen in Lüttingen zur Verfügung“, sagt Neu.

Auch bei der Ausbildung will die JSG nichts dem Zufall überlassen. Mit Lizenz-Coach Roger Kulawik vom TuS Xanten und Simon Rüttermann vom SSV Lüttingen stehen den A-Junioren zwei kompetente Übungsleiter zur Verfügung. Eine endgültige Lösung bei den B-Junioren ist zwar noch nicht gefunden, der Lüttinger Stefan Sickau wird aber aller Voraussicht nach Teil des Trainerstabs werden.

Einen weiteren Punkt, der ein Nährboden für Disharmonien sein könnte, schließen Neu und Schleuter von vorne herein aus. Abwerbungen von Spielern, wenn sie dann an der Schwelle zum Seniorenfußball stehen, wird’s von keinem der beiden Vereine geben. „Diesen möglichen Streitpunkt haben wir sofort geklärt. Wir haben das sogar schriftlich fixiert, obwohl Joachim und ich das nicht benötigt hätten“, so Neu, der damit noch einmal die Einigkeit, die zwischen den beiden Funktionären herrscht, hervorhebt.

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