Fußball-Oberliga Sonsbeck zittert sich zum Sieg in Kleve

Sonsbeck · Nach einem unnachahmlichen Sturmlauf führt der SVS auf dem Bresserberg nach 47 Minuten schon mit 4:0. Erst als sich in der Schlussphase der Partie Fehler bei den Gästen einschleichen, kommt Kleve nochmals auf.

 Luca Terfloth (links) zieht ab und trifft zum 2:0 in der 32. Minute. Kleves Luca Thuyl kommt zu spät und kann die Aktion nicht mehr unterbinden.

Luca Terfloth (links) zieht ab und trifft zum 2:0 in der 32. Minute. Kleves Luca Thuyl kommt zu spät und kann die Aktion nicht mehr unterbinden.

Foto: Jakob Klos

Welch ein Krimi! Der SV Sonsbeck ist gestern Abend in der Fußball-Oberliga mit einem blauen Auge davon gekommen. Auf dem Bresserberg entführte der Aufsteiger beim etablierten 1. FC Kleve vor rund 500 Zuschauern mit einem 4:3 (3:0)-Erfolg die Punkte. Zur Pause wirkte der Gastgeber gegen die schnellen Sonsbecker noch restlos überfordert.

Sechs Klever trugen früher das Trikot der Gäste: Torhüter Ahmet Taner, Tim Haal, Danny Rankl, Nedzad Dragovic, Kai Robin Schneider und Nathnael Scheffler. Sie alle rieben sich verdutzt die Augen über den Sonsbecker Express. Nachdem Klaus Keisers in der 19. Minute nach Klasse-Pass von Jamie van de Loo den Torreigen eröffnet hatte, stellte das Team von Trainer Heinrich Losing mit einem Doppelschlag durch Luca Terfloth (32.) und Luca Janßen (34.) auf 3:0. Es wurde – was die Klever Fans betraf – sehr leise im Stadion. Dafür feierten die Gäste-Anhänger ihr Team enthusiastisch. „Hans, mach die Kneipe auf“, sangen sie in Richtung Vereinswirt Hans Hahn.

Umut Akpinar, der Coach des 1. FCK, muss sich seine Pausenansprache eine Weile gut überlegt haben, denn er folgte seiner Mannschaft erst fünf Minuten später in die Kabine. Kurz, aber heftig dürfte seine Predigt ausgefallen sein, denn sehr zügig war er wieder aus den Katakomben zurück gekehrt. Aber der Turbo-SVS machte da weiter, wo er vor dem Seitenwechsel aufgehört hatte. Keisers lief zwischen den Klever Innenverteidigern hindurch und vollendete die rasante Vorarbeit von Robin Schoofs und van de Loo mit dem Treffer zum 4:0 (47.).

Genauso stark wie die Sonsbecker Tormaschinerie arbeitete, verrichtete die Abwehr bis dahin ihren Job. Bestes Beispiel: Danny Rankl, 60-facher Torschütze für den SVS, war komplett abgemeldet. Er räumte in der 69. Minute tor- und wirkungslos das Feld. Die Losing-Elf hatte das Geschehen bis zur 70. Minute fest im Griff. Dann schlichen sich doch noch Fehler ein, sodass die Gastgeber durch Duyar zum Anschlusstreffer kamen. Er spritzte nach einem schwachen Rückpass von Julian Klement dazwischen und überwand Tim Weichelt im Sonsbecker Kasten. In der 90. Minute legte Frederik Meurs zum 2:4 nach, weitere zwei Minuten später traf Luca Thuyl zum 3:4.

SVS-Trainer Losing sagte nach der hektischen Schlussphase, in der die Klever auch noch vergeblich einen Handelfmeter forderten: „Überragend, was die Jungs heute 70 Minuten lang gezeigt haben. Am Ende müssen wir jedoch auch feststellen, dass wir mit 20 Prozent weniger Leistung nicht bestehen können. Jetzt feiern wir aber erst mal den verdienten Dreier.“

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