Fußball-Oberliga Kein Spiel wie jedes andere in Sonsbeck

SONSBECK · Vor großer Zuschauerkulisse treffen die Oberliga-Fußballer des SVS in der ersten Heimpartie der neuen Saison am Mittwoch auf den KFC Uerdingen. Trainer Heinrich Losing kann seine beste Formation auf den Rasen schicken. Vor fast genau zehn Jahren spielten die zwei Teams zuletzt gegeneinander in Sonsbeck um Punkte.

 Trainer Heinrich Losing erwartet am Mittwoch mit dem SV Sonsbeck den ehemaligen Bundesligisten KFC Uerdingen. Anpfiff im Willy-Lemkens-Sportpark ist um 19 Uhr.

Trainer Heinrich Losing erwartet am Mittwoch mit dem SV Sonsbeck den ehemaligen Bundesligisten KFC Uerdingen. Anpfiff im Willy-Lemkens-Sportpark ist um 19 Uhr.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Es ist fast auf den Tag genau zehn Jahre her, als der KFC Uerdingen letztmals im Willy-Lemkens-Sportpark um Punkte gespielt hat. Am 12. August 2012 unterlag der SV Sonsbeck die Oberliga-Partie gegen den DFB-Pokalsieger von 1985 vor knapp 1600 Zuschauern mit 0:2. Am Mittwochabend steht das Duell auf Naturrasen wieder an. Die Vorzeichen haben sich nach zehn Jahren indes nicht geändert. Die Hausherren sind als Oberliga-Aufsteiger krasser Außenseiter, die Krefelder als Regionalliga-Absteiger in der Favoritenrolle. „Wir werden dem KFC einen großen Kampf bieten“, bemerkt SVS-Trainer Heinrich Losing, der an die Heimstärke seiner Mannschaft glaubt.

Es ist der erste sportliche Höhepunkt für die Sonsbecker in der noch jungen Saison. Der zweite Spieltag bietet gleich eine Knallerpartie gegen einen ehemaligen Bundesligisten, dessen Anhänger voller Euphorie dieser Spielzeit entgegenfiebern. Die Rot-Weißen empfangen den KFC Uerdingen, der das erste Saisonspiel mit 1:0 gegen den Cronenberger SC gewann, um 19 Uhr. Dabei vergab die Krefelder Offensive zahlreiche Großchancen. Pascale Talarski scheiterte vom Elfmeterpunkt. Kevin Weggen erzielte das einzige Tor in der 78. Minute. Im Spiel beim Aufsteiger möchte der KFC sicherlich die Chancenverwertung verbessern. Die Rot-Weißen müssen diesmal von Beginn an hellwach sein und in der Defensive konzentrierter zu Werke gehen. Zum Auftakt beim SC St. Tönis verschlief die Losing-Elf die erste Viertelstunde und lag mit 0:2 hinten.

 Szene aus dem letzten Oberliga-Heimspiel gegen den KFC vor fast zehn Jahren mit Benedikt Möllenbeck (l.) und Ingolf Matthes.

Szene aus dem letzten Oberliga-Heimspiel gegen den KFC vor fast zehn Jahren mit Benedikt Möllenbeck (l.) und Ingolf Matthes.

Foto: Armin Fischer (arfi)/Fischer, Armin (afi)

„Dennoch sind die Jungs ruhig geblieben und haben nicht die Ordnung verloren. Sie zeigten Moral und erkämpften sich noch das verdiente 2:2-Unentschieden. Gegen den KFC müssen wir natürlich von Anfang an robust dagegenhalten.“ Auch gegen die Krefelder kann Sonsbecks Coach personell aus dem Vollen schöpfen. Er hat sich aber noch nicht auf eine Startelf festgelegt. „Im Moment habe ich den Luxus, dass mir alle Spieler zur Verfügung stehen. Wir als Trainerteam schauen uns immer mehrere Punkte an und entscheiden dann, welche Spieler der Anfangsformation angehören“, sagt Losing, der am Sonntag die drei Neuzugänge Servet Aydin, Noah Andich und Denis Massold von Beginn aufgeboten hatte. Namen spielen für Losing ohnehin keine Rolle. Das ist auch in der Oberliga so. So mussten in Tönisvorst Sebastian Leurs und Max Werner, die wegen Urlaub und aus beruflichen Gründen etwas weniger trainiert hatten, auf der Bank Platz nehmen. „Manchmal entscheiden auch Kleinigkeiten“, fügte Losing hinzu.

Der KFC Uerdingen ist der große Favorit auf die Meisterschaft. Der Verein hat den mit Abstand höchsten Etat der Oberliga Niederrhein und sich eine Mannschaft zusammengestellt, die mit ehemaligen Bundesligaspielern wie Levan Kenia (Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf) oder gestandenen Regionalliga-Fußballern wie Robin Udegbe (SV Straelen), Leonel Kadiata (VfB Oldenburg und Borussia Mönchengladbach II), Kevin Weggen (Wegberg-Beeck), Kai Bastian Evers (SV Lippstadt), Maik Odenthal (Rot-Weiß Oberhausen) und Torjäger Shun Terada (Rot-Weiß Oberhausen) bestückt ist.

Von der Favoritenrolle auf die Meisterschaft will KFC-Trainer Alexander Voigt aber nichts wissen: „Ich denke, dass die SSVg Velbert den Vorteil hat, dass die Mannschaft eingespielt ist und schon in der vergangenen Saison den Aufstiegskampf erlebt hat.“ Am Mittwoch jedoch in Sonsbeck werden die Krefelder die Favoritenrolle annehmen müssen. Es ist ein Spiel David gegen Goliath. So wie vor knapp zehn Jahren, als Uerdingen durch zwei Tore in der Anfangsviertelstunde die drei Punkte mitnahm.

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