Großes Abtasten gab es nicht. Die Gäste legten los wie die Feuerwehr und führten nach einer Viertelstunde durch die Treffer von Jacob Yusuf Ballah (4.), Bojan Potnar (7.) und Oktay Enes Soytürk (15.) bereits mit 3:0. Eine simple Trinkpause nach 24 Minuten brachte die Wende ein. Der stark aufspielende Niklas Binn sorgte für den Anschlusstreffer zum 1:3 (33.). Danach übernahmen die Sonsbecker immer mehr die Partie und drückten den TSV in die eigene Hälfte. Alexander Maas verpasste (38.) noch seinen persönlichen Glücksmoment, ehe Shawn Kiyau kurz vor der Pause zum 2:3 traf. Es war das erste Tor für den Neuzugang aus der Jugend des MSV Duisburg.

Nach dem Seitenwechsel drückte die Mannschaft des SVS weiter. Binn scheiterte erst aus der Drehung (52.), kurz darauf mit dem Kopf (53.). Nur eine Minute später sah Moise Lionel Gae die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels. In Überzahl stürmte die Losing-Elf immer wieder auf das Meerbuscher Tor zu. Nach scharfer Hereingabe von Jannis Pütz fälschte Soytürk den Ball ins eigene Tor ab. Dahinter wäre Binn jedoch einschussbereit gewesen. Klaus Keisers scheiterte per Kopf an der Torlatte (65.) und Binn im Laufduell (74.).

Die verdiente 4:3-Führung (78.) besorgte Kiyau mit einem Kopfballtreffer nach schöner Flanke von Sebastian Leurs. In der 83. Minute machte der kurz zuvor eingewechselte Philip Pokora mit seinem ersten Ballkontakt und dem 5:3 den Deckel drauf. Nach dem Schlusspfiff wurde nicht nur der erste Saisonsieg ausgiebig gefeiert, sondern auch der 28. Geburtstag von Kapitän Robin Schoofs.

„Die Mannschaft hat trotz des Rückstands immer an sich geglaubt und weiter nach vorne gespielt. Hut ab vor dieser Leistung. Wir haben Meerbusch mit unserer Physis komplett aufgefressen. Nach dem 1:3 haben wir wieder die Zweikämpfe gewonnen, und die zweiten Bälle kamen auch zu uns“, analysierte Trainer Heinrich Losing.

Sein Gegenüber Samir Sisic war restlos bedient: „Wir haben in der ersten Viertelstunde die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt. Danach hatten wir ein Gefühl von Sicherheit und haben unseren Plan verlassen. Nach der Gelb-Roten Karte, wo unser Spieler ein Blackout hatte, hatten wir nichts mehr entgegenzusetzen. Sonsbeck hat am Ende verdient gewonnen.“

Kurz vor Schließung des Transferfensters verpflichteten die Sonsbecker noch Semih Zeriner vom Landesligisten 1. FC Viersen. Der 25-Jährige stand beim Spiel gegen Meerbusch noch nicht im Kader. Der türkische Defensivakteur überzeugte Losing und sein Trainerteam in den vergangenen Wochen im Probetraining und gehörte in Viersen zum Stammpersonal. In der abgelaufenen Saison kam er auf 31 Einsätze.

Es spielten: Holzum; Meier, P. Elspaß, Schoofs, Leurs, Vrebac (88. Martens), Pütz (75. Terfloth), Maas (87. Kichize), Keisers, Binn (81. Pokora), Kiyau (81. Kempe).