Fußball-Oberliga Homberg gegen Sonsbeck – Sehnsucht nach dem ersten „Dreier“

Kreis · Am Sonntag stehen sich der VfB Homberg und SV Sonsbeck im Kreis-Derby gegenüber. Beide Mannschaften warten noch auf den ersten Saison-Sieg. Das Kellerduell im PCC-Stadion beginnt erst um 17.30 Uhr.

 Jesse Weißenfels im Trikot des SV Sonsbeck: Der Angreifer, der seit diesem Sommer für den VfB Homberg spielt, erzielte in der Oberliga-Saison 2013/14 19 Treffer für die Rot-Weißen.

Jesse Weißenfels im Trikot des SV Sonsbeck: Der Angreifer, der seit diesem Sommer für den VfB Homberg spielt, erzielte in der Oberliga-Saison 2013/14 19 Treffer für die Rot-Weißen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Am fünften Spieltag der Oberliga Niederrhein kommt’s zum Aufeinandertreffen zweier Mannschaften aus dem Fußball-Kreis Moers, die noch auf den ersten Saison-Sieg warten. Der VfB Homberg empfängt am Sonntag zur ungewohnten Anstoßzeit (17.30 Uhr) Aufsteiger SV Sonsbeck. Bei den Gästen freut sich Marvin von Zabiensky ganz besonders auf das Duell. Im Kader des Regionalliga-Absteigers steht mit Jesse Weißenfels ein Stürmer, der seine Tore auch schon für den SVS geschossen hat.

Die schwache Viertelstunde mit vier schnellen Gegentoren nach der Halbzeitpause im vergangenen Heimspiel gegen den TSV Meerbusch (0:4) war auch in der englischen Woche noch ein großes Thema bei Heinrich Losing. „In der Oberliga darf man sich es nicht eine Minute erlauben, schlafmützig zu sein“, ermahnt der Sonsbecker Coach seine Mannschaft. Er hatte nach dem knappen Weiterkommen in der Verlängerung im Niederrhein-Pokal beim Bezirksligisten FC Sterkrade nicht viel Zeit, um sein Team auf das Auswärtsspiel in Homberg vorzubereiten.

Dass beide Kontrahenten noch auf den ersten „Dreier“ warten, macht die Ausgangslage besonders spannend. Auf Seiten der Sonsbecker, die sich im bisherigen Saisonverlauf gegen die Top-Teams aus Uerdingen und Velbert schon als konkurrenzfähig erwiesen, kam die bisherige Ausbeute von zwei Punkten weniger überraschend. Beim Regionalliga-Absteiger vom Duisburger Rheindeich mit nur einem Zähler aus vier Spielen schon eher. „Trotzdem haben sie eine qualitativ starke Mannschaft. Wir freuen uns auf das Spiel, müssen aber von der ersten Minute an hellwach sein und dürfen uns keine Auszeit erlauben. Dann haben wir die Chance, etwas Zählbares mitzunehmen“, sagt Losing.

Der VfB ist nach seinem dreijährigen Abenteuer in der Regionalliga West mit einem Remis und drei knappen Niederlagen schlecht in die neue Spielzeit gekommen. Allerdings haben die Duisburger auch einen großen Umbruch hinter sich – 20 der 24 Spieler wurden neu verpflichtet. „Die Abstimmung ist noch nicht zu 100 Prozent da. Aber das soll nicht als Ausrede gelten“, betont Trainer Stefan Janßen. „Wir haben zu viele Fehler gemacht und wissen, woran es liegt. Ich schaue sowieso erst nach zehn Spieltagen auf die Tabelle. Denn erst dann ist sie richtig aussagekräftig.“

Auch die Homberger mussten sich unter der Woche im Pokal ordentlich strecken. Beim Landesligisten VfB Bottrop setzten sich die Gelb-Schwarzen nach 120 Minuten knapp mit 3:2 durch. „Das Selbstvertrauen wollen wir mitnehmen“, sagt Janßen, der sich auf das „Derby gegen eine Mannschaft aus dem Kreis Moers“ freut. „Ich habe höchsten Respekt vor dem SV Sonsbeck. Sie haben einen guten Teamgeist und eine körperlich starke, robuste Truppe. Als Aufsteiger werden sie die Liga auf jeden Fall bereichern.“

Während es auf Seiten der Duisburger personell keine Besonderheiten gibt, werden die Sonsbecker am Wochenende ohne Max Fuchs auskommen müssen. Der groß gewachsene Angreifer war in Sterkrade auf die Schulter gefallen und musste 20 Minuten vor Schluss ausgewechselt werden. „Es sieht nicht gut aus. Er wird mindestens ein bis zwei Wochen ausfallen“, teilte Losing mit. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Jamie van de Loo. Der Stürmer konnte aufgrund von Adduktorenproblemen nur individuell trainieren. Zudem hatte sich Tobias Meier gegen Meerbusch das Knie leicht verdreht. Beim Verteidiger muss der MRT-Termin abgewartet werden.

Anders als im Pokalspiel, in dem einige Spieler der zweiten Reihe eine Bewährungschance erhielten, wird Losing am Sonntag wieder auf seine Stamm-Elf setzen. Vor allem Marvin von Zabiensky machte am Mittwoch positiv auf sich aufmerksam. Der 18-jährige Neuzugang, der aus Homberg kam, bereitete in Sterkrade einen Treffer vor und erzielte zwei weitere selbst. „Er hatte einige Auf und Abs und war sehr bemüht. Man hat an seiner Körpersprache gesehen, dass er sich unbedingt beweisen wollte“, lobte Losing. „Auf der Sechs hatte er etwas viel Drang nach vorne, weshalb ich ihn nachher auf die Zehn vorgezogen habe. Er hat sich über die Tore sehr gefreut. Das zeigt, mit wie viel Motivation er in diese Begegnung gegangen ist. Das muss für jeden Spieler der Anspruch sein, um eine Alternative darzustellen“, so der 43-Jährige.

Marvin von Zabiensky ist im Übrigen nicht der einzige Spieler, der es an diesem Sonntag mit seinem ehemaligen Verein zu tun bekommt. Auf Sonsbecker Seite kommt es zu einem Wiedersehen mit Jesse Weißenfels. Der 30-jährige Angreifer erzielte in der Oberliga-Saison 2013/2014 19 Tore für die Rot-Weißen und wechselte im Sommer vom Liga-Konkurrenten SSVg Velbert an den Duisburger Rheindeich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort