GSV Moers und SV Budberg bieten Spektakel Paul und Rankl lassen es im Derby mächtig krachen

Moers · Der GSV Moers und SV Budberg bieten den Fans in der Fußball-Landesliga am Samstag ein Spektakel mit sechs Treffern. Einen Sieger gibt’s nicht. In der Schlussphase wird es emotional.

Goalgetter Danny Rankl traf vor 400 Zuschauern innerhalb drei Minuten für den GSV Moers zum 1:1 und 2:1.

Foto: Jakob Klos

Der SV Budberg hat im Landesliga-Derby des dritten Spieltags beim GSV Moers vor 400 Zuschauern einen Punkt mit nach Hause genommen. Das Spiel endete 3:3 (3:2). Beide Top-Stürmer schnürten einen Doppelpack. SVB-Trainer Tim Wilke war vor allem mit dem Auftritt seiner Elf in den zweiten 45 Minuten zufrieden. Die Langzeitverletzten Ole Egging sowie Lennart Severith kehrten in der Schlussphase auf den Platz zurück und sorgten für den emotionalen Schub.

Emir Demiri hatte es im Vorfeld angekündigt, im Falle eines Treffers gegen seine „alte Liebe“ nicht zu jubeln. Als der Mittelfeldmann, der im Winter vom SV Budberg zum GSV Moers wechselte, nach 31 Minuten zum 3:2-Halbzeitstand traf, ließ der Nordmazedonier seinen Worten Tagen folgen. „Das war schon verrückt. Ich bin schwierig reingekommen. Mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen können wir sehr gut leben“, sagte der 23-Jährige und tauschte sich nach dem Spiel noch mit seinen alten Kollegen aus.

Budbergs Moritz Paul erzielte im Kreis-Derby in Moers die schnelle Führung und das 2:2.

Foto: Jakob Klos

Sein drittes Saisontor war der Schlusspunkt einer ereignisreichen ersten Halbzeit, die von den Spielanteilen klar an den GSV ging. Den Traumstart erwischte allerdings der SVB. Moritz Paul nutzte ein Abstimmungsproblem von Thorsten Kogel und Keeper Dominik Weigl nach einem langen Ball und schob ins leere Gehäuse ein (1.). „Auch wenn der Ball komisch aufgesprungen ist, war das nicht akzeptabel. Da erwarte ich schon, dass sie das in so einem Spiel anders lösen“, ärgerte sich GSV-Trainer Dirk Warmann, der seiner Dreierkette auch im Spitzenspiel treu blieb.

Von Nervosität war bei den Moersen aber nichts zu spüren. Danny Rankl köpfte am zweiten Pfosten zunächst zum schnellen Ausgleich ein (15.) und drehte das Spiel nur zwei Minuten später. Pauls Flugkopfballtreffer (29.) brachte die Gäste erneut zurück. Die Grafschafter gingen nach dem Demiri-Tor dennoch mit einem Vorteil in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel war die Dominanz der Gastgeber dann aber dahin. „Ich weiß nicht warum, aber wir waren insgesamt viel fickriger“, analysierte Warmann und bemängelte die zu großen Abstände zwischen den Ketten. „Wir mussten auf dem großen Platz lange Wege machen.“ Hinten raus ging dem GSV ein wenig die Puste aus, die wenigen Entlastungsangriffe führten nicht mehr zum Erfolg.

Auch wenn die Budberger den Gegner vor nicht allzu große Probleme stellten, gelang Laurin Severith eine Viertelstunde vor Schluss nach einer Kopfablage von Paul aus kurzer Distanz noch der umjubelte Ausgleich. „Wir sind Aufsteiger und mit dem Saisonstart zufrieden. Das Torverhältnis ist mir eigentlich egal, solange wir die Punkte holen“, meinte Warmann, dessen Team das dritte Torspektakel hintereinander ablieferte.

Er und Wilke tauschten sich nach Abpfiff noch über ihre taktischen Kniffe aus, beide verabredeten sich noch am Abend zu einem Kirmesbesuch um die Ecke. „Wir wollten das tiefe Flügelspiel vermeiden. In der zweiten Halbzeit haben wir vor allem läuferisch viel mehr investiert und waren schärfer drauf“, sagte der Budberger Coach.

Dabei musste der SVB am Samstag ohne seinen Kapitän Jan Luca Häselhoff auskommen. Der Innenverteidiger bekam im vergangenen Heimspiel gegen Rellinghausen in der Schlussphase einen Ball gegen den Kopf und litt noch an Nackenschmerzen. So rückte Tim Beerenberg nach hinten. Jerermy Umberg spielte im Mittelfeld und Davud Kocagöz kam auf der Linksverteidigerposition zu seinem Startelfdebüt bei seinem neuen Klub. „Beim 3:2 sahen wir hinten alle alt aus. Aber er hat es ansonsten super gelöst“, lobte Wilke.

Richtig emotional wurde es dann noch in der Schlussphase. Die ganze Bank stand und applaudierte, als Ole Egging und Lennart Severith das Feld betraten. Beide haben verletzungsbedingt seit über einem Jahr nicht auf dem Platz gestanden. Kurz vor dem letzten Treffer des Tages wollte Wilke eigentlich den späteren Torschützen Laurin Severith vom Platz nehmen. „Es war genau der richtige Moment für einen emotionalen Schub. Das hat super geklappt.“ Am Ende konnten beide Teams gut mit dem Punkt leben. Sowohl der GSV als auch der SVB bleiben ungeschlagen. Für die Budberger geht es am kommenden Wochenende mit dem Heimspiel gegen den VfB Bottrop weiter. Moers muss am 8. September bereits um 11 Uhr bei der SG Essen-Schönebeck antreten.