Kreisliga A Borussia Veen hat den Spaß am Fußball wiedergefunden

Alpen · Die „Krähen“ haben den Abstieg gut weggesteckt und gehören vor dem Rückrunden-Start zu den Spitzenmannschaften der Kreisliga A. Kapitän Ken Kemmer zeigt ungewohnte Torjägerqualitäten. Das abgebrochene Spiel gegen den OSC Rheinhausen ist weiterhin Thema.

 Kapitän Ken Klemmer, der in dieser Saison schon sieben Tore erzielt hat, ist mit Borussia Veen Spitzenreiter TuS Asterlagen auf den Fersen.

Kapitän Ken Klemmer, der in dieser Saison schon sieben Tore erzielt hat, ist mit Borussia Veen Spitzenreiter TuS Asterlagen auf den Fersen.

Foto: Jakob Klos

Er stand auf dem Kunstrasen, als plötzlich bei zwei Gegenspielern die Sicherungen durchbrannten und sie sich untereinander attackierten. „So etwas hatte ich noch nicht erlebt“, sagt Ken Klemmer, der Kapitän von Borussia Veen vier Tage nach einem A-Liga-Spitzenspiel gegen den OSC Rheinhausen, das in der 85. Minute unterbrochen und nicht mehr angepfiffen wurde (wir berichteten). Die beiden Gästefußballer und auch der Trainer, der sich in die Auseinandersetzung nicht nur verbal einmischte, sahen Rot. „Ich habe zwar mit einigen OSC-Spielern gesprochen, aber die Gründe sind mir immer noch unklar, warum die Situation dermaßen eskaliert ist“, so Klemmer, der davon ausgeht, dass die Partie als Sieg für die „Krähen“ gewertet wird. Die Borussia hatte schließlich bis zum Abbruch mit 3:0 geführt und den OSC beherrscht. Das Moerser Kreis-Sportgericht beschäftigt sich am nächsten Dienstag mit dem peinlichen Auftritt der Rheinhausener.

Die Veener sind im Soll, vor der ersten Rückrunden-Begegnung am Sonntag bei Mitabsteiger SV Schwafheim liegen sie auf Rang zwei. Mit einem „Dreier“ würde das Team von Trainer Thomas Haal den Punkteabstand auf Spitzenreiter TuS Asterlagen auf zwei Zähler verkürzen (einen Heimsieg am grünen Tisch über den OSC mit einberechnet). Zum Jahresabschluss, 11. Dezember, steht dann noch das Alpener Derby daheim gegen die Viktoria an. Auffällig ist bislang, dass die Borussia wieder mit Spielfreude und Spaß auf dem Platz unterwegs ist, die in der vergangenen Saison zwischenzeitlich abhandengekommen waren. Das macht sich auch in der hohen Trainingsbeteiligung bemerkbar.

„Wir sind zu hundert Prozent einverstanden mit unserer Vorrunden-Bilanz, zumal wir nach dem Abstieg überhaupt nicht wussten, wo wir in dieser sehr starken A-Liga stehen“, meint Klemmer. Er selber hat großen Anteil daran, dass die Veener ganz oben mitmischen. Vor allem seine persönliche Torausbeute ist überdurchschnittlich. War der linke Außenverteidiger bisher nicht gerade für seine Knipserqualitäten bekannt, so erzielte der Kapitän in 17 Einsätzen sieben Treffer. Zudem bereitete der 27-Jährige fünf Tore vor. „Auch wenn’s bisher sehr gut läuft, werden wir unser Saisonziel nicht ändern. Wir möchten in die Top 5“, sagt der Spielführer. Die Mannschaft aus Asterlagen, die wider Erwarten immer wieder schwächelt, sei weiterhin der Topfavorit auf den Aufstieg. Der TuS muss noch am 5. März in Veen antreten.

An das erste Aufeinandertreffen der beiden Spitzenmannschaften erinnert sich Klemmer nicht so gerne. Auf der Asche von Asterlagen hatte der Bezirksliga-Absteiger die erste Saisonpleite hinnehmen müssen. 0:1 hieß es am Ende. Klemmer: „Auf diesem Belag tun wir uns immer sehr schwer.“ Daher sieht er die „Krähen“ auch am Sonntag, 15.30 Uhr, in Schwafheim nicht in der Favoritenrolle. „Es wird auf die Tagesform ankommen. Das 4:0 aus dem Hinspiel ist kein Maßstab. Der Sieg ist zu hoch ausgefallen. Nach der ersten Halbzeit hätte eigentlich Schwafheim in Führung liegen müssen“, so Klemmer.

Womöglich steht er ja mit seinen Teamkollegen am 6. Juni 2023 beim Saisonfinale auf dem Platz an der Sonne und kann die sofortige Wiederkehr in die Bezirksliga feiern. Gegner ist auswärts die Mannschaft vom OSC Rheinhausen, die dann hoffentlich auch als solche auftritt.

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