Fußball-Kreisliga A Eklat beim Nachholsspiel in Budberg

Kreis · In der Partie der Kreisliga A des SV Budberg II gegen Scherpenberg II soll ein Gästespieler den Schiedsrichter mit einem Schlag niedergestreckt haben. Millingen und Lüttingen trennen sich Unentschieden, Sonsbeck II siegt.

 Die Spieler des SV Budberg (weiß), hier beim Spiel gegen Viktoria Alpen, waren schockiert von dem Vorfall während ihres Spiels gegen Scherpenberg.

Die Spieler des SV Budberg (weiß), hier beim Spiel gegen Viktoria Alpen, waren schockiert von dem Vorfall während ihres Spiels gegen Scherpenberg.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Es gibt einige Möglichkeit, seine sportliche Laufbahn zu beenden. Den besten Fußballern wird mit Applaus gehuldigt, sie drehen eine Ehrenrunde, nachdem sie im letzten Spiel vielleicht sogar noch einmal ein Tor geschossen haben. Mit all dem darf ein Scherpenberger nicht mehr rechnen, dessen Karriere – sofern man davon sprechen darf – im Kreisliga-A-Nachholspiel des SV Scherpenberg II beim SV Budberg II ihr Ende gefunden haben dürfte.

Der 29-jährige Spieler der Gäste aus Moers streckte nach rund einer halben Stunde Spielzeit den Unparteiischen mit einem Faustschlag nieder. Der Referee wollte H. nach einer vorherigen Unsportlichkeit vor einem Einwurf die Rote Karte zeigen. Der Unparteiische ging daraufhin zu Boden und konnte erst nach zehn Minuten benommen in die Kabine geführt werden, wo er sich auch zunächst an den Vorfall nicht mehr richtig erinnern konnte. Die Partie wurde abgebrochen, der SVB dürfte die Punkte am grünen Tisch zugesprochen bekommen.

„So etwas habe ich noch nie gesehen“, zeigte sich Budbergs Trainer Ulf Deutz von der Aktion des Scherpenbergers entsetzt. Die Spruchkammer des Fußballkreises Moers wird H. wegen der Schwere der Tat vermutlich aus dem Sportverkehr ziehen – zumal er Wiederholungstäter ist. „Wir haben uns von dem Spieler noch am Abend getrennt“, erklärte Scherpenbergs Trainer Christian Schütz am Donnerstag.

Beschämend ist zudem, dass der 29-jährige Spieler nach der Partie, vielleicht von Scherpenberger „Freunden“, in einer Internet-Abstimmung noch zum „besten“ Spieler der Partie gewählt wurde.

Beste Spieler zeichnen sich nämlich durch Fairness, Spielwitz und gelungene Aktionen aus. Klaus Keisers hat also dieses Prädikat verdient, denn der Angreifer des SV Sonsbeck II war mit drei Torerfolgen auffälligster Akteur beim 4:0 (2:0)-Sieg des Spitzenreiters als Gast des MSV Moers. Zweimal, davon einmal per Handelfmeter, traf der 21-Jährige vor der Pause, nach dem 3:0 durch Timo Evertz in der 48. Minute ließ er auch noch den Schlusspunkt zum deutlichen Erfolg seiner Mannschaft folgen. Deren Trainer Johannes Bothen war mit Spiel und Resultat natürlich hochzufrieden. „Ein verdienter Sieg“, stellte er fest, „vorne fielen die Tore zur rechten Zeit und hinten haben wir kaum etwas zugelassen.“

Einen zwiespältigen Eindruck hinterließ das 2:2 (1:1) des SV Millingen gegen den SSV Lüttingen bei den Trainern der beteiligten Teams. Für Markus Hierling, Coach auf Millinger Seite, war es „zwar auch nur ein Punkt, aber ein mental wahnsinnig wichtiger“. Sein Team habe die Kraft gefunden, nach Rückstand zurück zu kommen und sei in einem Duell auf Augenhöhe am Ende sogar nah am Sieg gewesen.

„Für uns waren es dagegen zwei verschenkte Punkte“, konterte SSV-Trainer Stefan Kuban. Seine Auswahl, so fuhr er fort, habe mit viel Abschlusspech den Sieg nicht über die Zeit bringen können. Wobei sich die Trainer einig waren: Es war ein flottes Spiel, in dem Max Pullich zum Millinger 1:0 traf. Johann Hildebrandt, mit einem „Strahl“ aus 20 Metern, und Oliver Tittel, nicht ganz so spektakulär, schossen Lüttingen in Führung, ehe Yannick Martin per Kopfball zehn Minuten vor dem Abpfiff den Ausgleichstreffer erzielte.

Für Björn Quint, Trainer von Concordia Ossenberg, war das Resultat noch das Beste am Spiel der Rot-Weißen beim ESV Hohenbudberg. 1:1 (0:0) endete die Partie, in der Quint seinem Team den „nötigen Biss“ absprach. „Das können wir auf jeden Fall besser“, fügte er hinzu. Jan Strüngmann, der das 1:0 der Hohenbudberger durch Samet Uz‘ Strafstoß mit einem Foul ermöglicht hatte, sah kurz darauf sogar noch die Ampelkarte. Zu zehnt gab es aber doch noch den Ossenberger Ausgleich. Patrick Utech setzte sich durch, flankte zu Matthias Kaul, der zwei Minuten vor dem Abpfiff das glückliche Unentschieden sicherte.

Dank eines 4:1 (2:1)-Erfolgs über den VfL Rheinhausen wahrte die SpVgg Rheurdt-Schaephuysen ihre Chancen im Aufstiegsrennen. Für den Ligavierten waren Samir Jabri (2), Christian Schila und Mathias Morawin erfolgreich. Mit seinem 19. Saisontreffer erzielte Jan Gerlich den Ehrentreffer für die Gäste aus Rheinhausen.

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