Fußball-Bezirksligist in Jubelstimmung Warum der SV Budberg jetzt Aufstiegsfavorit ist

Rheinberg · Der SV Budberg hat durch einen 1:0-Erfolg bei Viktoria Goch die Tabellenführung übernommen. Die Fan-Unterstützung war grandios. Wir haben nach dem Sieg im Spitzenspiel mit Spielern gesprochen.

 Hiergeblieben: Lennart Hahn (l.) und Emir Demiri wollen mit Moritz Paul seinen Treffer zum 1:0 bejubeln.

Hiergeblieben: Lennart Hahn (l.) und Emir Demiri wollen mit Moritz Paul seinen Treffer zum 1:0 bejubeln.

Foto: Jakob Klos

Eine Wahnsinns-Kulisse hat das Topspiel in der Fußball-Bezirksliga zwischen Viktoria Goch und dem SV Budberg begleitet. Die über 2100 Zuschauer sahen einen 1:0 (1:0)-Gästesieg mit einem sehenswerten Treffer von Moritz Paul in der Anfangsphase. Der SVB eroberte sich die Tabellenführung zurück und hat zwei Spieltage vor Schluss den Aufstieg dicht vor Augen. Die Budberger Anhänger „übernahmen“ das Hubert-Houben-Stadion schon eine Stunde vor Spielbeginn. Knapp 700 Fans unterstützen ihr Team und peitschten die Mannschaft zu einem Auswärtssieg, der sicherlich allen Spielern noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

Die erste Halbzeit Die Gäste hatten den besseren Start, versteckten sich nicht und spielten druckvoll nach vorne. Belohnt wurde das mit dem frühen 1:0 durch Paul. Es war sein 39. Saisontor und wahrscheinlich der wichtigste Treffer in seiner bisherigen Laufbahn. Die Budberger wirkten fitter, entschlossener und williger. Die Elf von Trainer Tim Wilke versäumte aber, das zweite Tor nachzulegen. Die ambitionierten Gocher enttäuschten auf ganzer Linie und kamen überhaupt nicht in die Partie. Der eingewechselte Anes Tiganj erwies seiner Mannschaft kurz vor der Pause einen Bärendienst. Erst 40 Sekunden auf dem Platz, sah der Youngster wegen Nachtretens die Rote Karte.

Ein großer Rückhalt: Alle SVB-Anhänger waren in den Vereinsfarben gekleidet und mit Schals, Fahnen, Bannern oder Trommeln ausgestattet.

Ein großer Rückhalt: Alle SVB-Anhänger waren in den Vereinsfarben gekleidet und mit Schals, Fahnen, Bannern oder Trommeln ausgestattet.

Foto: Jakob Klos

Die zweite Halbzeit In Überzahl schalteten die Budberger einen Gang zurück, und die Hausherren kamen besser in die Partie. Goch erspielte sich vor allem nach Standardsituationen ein Chancenplus und hätte den Ausgleich verdient. Der tragische Held auf Gocher Seite war Michel Wesendonk. Der Routinier scheiterte in der 79. Minute am sicheren Rückhalt Marc Anders im Budberger Tor, der auch in der Schlussphase nicht mehr zu überwinden war.

Die Sieger-Elf Keeper Marc Anders zeigte ein überragendes Spiel und war ein Garant dafür, dass hinten die Null stand. Davor spielten Kapitän Tim Beerenberg und Jonas Kühnau als Innenverteidiger äußerst solide. Simon Kömpel als rechter Außenverteidiger und Felix Weyhofen auf der linken Seite machten hinten dicht und ließen die Gocher Offensive um Levon Kurikciyan, Jan-Luca Geurtz, Luca Palla sowie Wesendonk vor allem im ersten Durchgang nicht zur Entfaltung kommen. Als Staubsauger vor der Abwehr machte Ole Egging Meter ohne Ende und zeigte kämpferisch eine starke Partie.

Im zentralen Mittelfeld zogen Fynn Leon Eckhardt sowie Lennart Hahn die Fäden und brachten immer wieder die schnellen wie dribbelstarken Flügelspieler Oliver Nowak und Emir Demiri ins Spiel. Der 20-jährige Paul zeigte als Mittelstürmer in jeder Aktion seine Stärke und machte wie schon so oft in dieser Saison den Unterschied aus.

Das sagen die Spieler Torwart Marc Anders: „Die Kulisse um das Spiel herum war überragend. Dass wir dann am Ende gewonnen haben, hat das Ganze perfekt abgerundet. Ich sehe mich nicht als Matchwinner. Ich bin eher froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Zum Glück habe ich mich für die richtige Ecke entschieden, ich wollte eigentlich in die andere springen.

Kapitän Tim Beerenberg: „Der SV Budberg lebt von seiner unfassbaren Geschlossenheit. Das wurde in Goch wieder eindrucksvoll bewiesen. Die vielen Fans auf den Rängen haben uns zum Sieg getragen. Unsere Fans und Freunde haben uns nach der Partie riesig empfangen in Budberg. Gegen 4.30 Uhr hat das Vereinsheim dann leider zugemacht.

Goalgetter Moritz Paul: „Allein durch diese Kulisse war‘s ein unvergesslicher Abend. Was die Fans da auf die Beine gestellt haben, ist nicht in Worte zu fassen. Für mich ist Marc Anders klar der Matchwinner. Ohne diese Parade beim Elfmeter würden wir nicht an der Tabellenspitze stehen.“

Henrik Lerch (Sportlicher Leiter): „Es war in Goch ein sensationeller Auftritt vom gesamten Verein – die Mannschaft auf dem Platz und die Fans auf den Rängen, wo von der E-Jugend bis zu den Altherren alle anwesend waren.“

Das Restprogramm Budberg (68 Punkte) hat nun alles in der eigenen Hand. Mit einem Sieg im kommenden Heimspiel gegen den SV Rindern und am letzten Spieltag beim Schlusslicht FC Aldekerk steigt die Wilke-Elf in die Landesliga auf.

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