Fußball-Bezirksliga SV Budberg dreht in Moers nach der Pause auf

Moers · Die Wilke-Elf gewann das Spitzenspiel beim GSV mit 4:1 und rückte auf Tabellenrang zwei vor. Moritz Paul gelangen erneut zwei Treffer. Die Hausherren verloren in der zweiten Hälfte den Faden. Jaden Strehle musste ins Krankenhaus.

 Simon Kömpel (links), hier im Laufduell gegen Jaden Strehle, erzielte im Kreis-Derby das 4:1 für den SV Budberg.

Simon Kömpel (links), hier im Laufduell gegen Jaden Strehle, erzielte im Kreis-Derby das 4:1 für den SV Budberg.

Foto: Jakob Klos

Der SV Budberg hat das Spitzenspiel des zwölften Bezirksliga-Spieltags beim GSV Moers mit 4:1 (1:1) gewonnen. Die Mannschaft von Tim Wilke bleibt somit ungeschlagen und verdrängte die Grafschafter vom zweiten Tabellenplatz.

90 Minuten zuvor betrat ein gut gelaunter SVB-Coach den Kunstrasenplatz an der Filder Straße und begrüßte wie gewohnt die mitgereisten Anhänger. Eine herzliche Umarmung bekam auch André Rieger, der Budberg im Sommer mit Ole Egging in Richtung Scherpenberg verließ. Der Landesliga-Fußballer sah einen nervösen Beginn seiner ehemaligen Mitspieler. Immer wieder agierten die Moerser mit Steilpässen in die Spitze und setzten die Gäste unter Druck. So hatte Maik Noldes das Auge für Kerem Sam, der aus kurzer Distanz am herausgeeilten Keeper Lorenz Delgado scheiterte (9.). Nach 16 Minuten war Wilke zu einem frühen Wechsel gezwungen. Thomas Klüppel war bereits mit Knieproblemen in die Partie gegangen und zeigte seinem Trainer schnell an, dass es für ihn nicht mehr weitergeht. Jonas Kühnau übernahm den Platz in der Innenverteidigung und erledigte seinen Job an der Seite von Laurin Severith über weite Strecken mit Bravour.

 Trainer Dirk Warmann kassierte mit dem GSV Moers nach sieben Siegen in Folge wieder eine Niederlage

Trainer Dirk Warmann kassierte mit dem GSV Moers nach sieben Siegen in Folge wieder eine Niederlage

Foto: Jakob Klos

Den Führungstreffer des GSV konnte er allerdings nicht verhindern. Jan Pimingstorfer hob eine hohe Flanke von Gerrit Jenowsky gekonnt über Delgado ins Netz (29.). Die Mannschaft von Dirk Warmann belohnte sich für eine starke erste halbe Stunde. „In dieser Phase waren wir wie das Kaninchen vor der Schlange – ängstlich und immer einen Schritt zu spät“, monierte Wilke, der spürte, dass nach 35 Minuten ein Ruck durch seine Mannschaft ging. Nach einer Balleroberung von Fynn Eckhardt und einer maßgenauen Hereingabe von Linksfuß Felix Weyhofen kam Moritz Paul vor Tobias Kästner an den Ball und hielt aus kurzer Distanz den Fuß rein – 1:1. „Das Tor fiel zu einem wichtigen Zeitpunkt. In der zweiten Halbzeit waren wir dann in allen Belangen besser und im Spiel mit und gegen den Ball deutlich präsenter“, so Wilke.

Die Budberger kamen deutlich griffiger aus der Kabine und ließen im gesamten zweiten Durchgang keine einzige Chance mehr zu. „Das Auftreten war schon beeindruckend“, lobte auch Budbergs Sportlicher Leiter Henrik Lerch, der sich nach 67 Minuten über das 25. Saisontor von Paul freuen durfte. Der Stürmer köpfte einen langen Weyhofen-Freistoß nahe der Mittellinie ins Netz. Das Spiel war gedreht. GSV-Torhüter Dominik Weigl machte keine gute Figur. Auch bei der Entstehung des Treffers zum 3:1 war der Budberger Topscorer verwickelt. Paul dribbelte sich mit einem starken Solo in den Strafraum, wo der Ball einem Moerser Verteidiger an die Hand sprang. Schiedsrichter Uwe Degen entschied zurecht auf Strafstoß, den Lennart Hahn eiskalt verwandelte. Rechtsverteidiger Simon Kömpel machte eine Viertelstunde vor Schluss alles klar.

„Jugend forsch hat die Erfahrung geschlagen. Die zweite Halbzeit hat uns das Genick gebrochen. Wir haben komplett den Faden verloren und waren nach vorne insgesamt zu ungefährlich. Budberg war einfach galliger, fitter und hatte das Momentum auf seiner Seite“, fasste Warmann zusammen. Den Gelb-Schwarzen fehlte der Zugriff, auch in der Abwehrarbeit gegen Goalgetter Paul. „Es ist fast schon eine Schande, dass er noch in der Bezirksliga spielt. Er könnte ohne Probleme in der Oberliga spielen“, meinte der GSV-Coach und musste sich ärgern, dass sein Team aus den Möglichkeiten vor dem Seitenwechsel nicht mehr Tore erzielte.

Umso bitterer, dass der 37-Jährige noch dreimal verletzungsbedingt tauschen musste. Lewis Brempong hielt zwar 90 Minuten durch, lief nach Abpfiff jedoch mit bandagiertem Oberschenkel vom Feld. Sam sowie Pimingstorfer knickten um. Und Jaden Strehle landete nach einem Zweikampf an der Seitenlinie unglücklich mit der Schulter auf der Tartanbahn. „Er konnte seinen Arm nicht mehr bewegen und musste ins Krankenhaus“, so Warmann.

Nach dem Spiel bildeten beide Kontrahenten einen Mannschaftskreis. Während Warmann die Köpfe seiner Spieler nach der ersten Niederlage nach zuvor sieben Siegen in Folge wieder aufrichten musste, durften sich die Budberger bei frühlingshaften Temperaturen unter Flutlicht von den mitgereisten Anhängern ihren verdienten Applaus abholen. Am kommenden Sonntag kommt Spitzenreiter Viktoria Goch im nächsten Topspiel zum neuen Tabellenzweiten in den Scania-Sportpark.

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