Fußball-Bezirksliga Budbergs Robin Morawa erlebt emotionale Rückkehr

Rheinberg · Der SVB-Spieler feierte ein Jahr nach dem Kreuzbandriss sein Comeback. Am Sonntag beim FC Neukirchen-Vluyn könnte für ihn der nächste Kurzeinsatz folgen. Beim Spitzenreiter kehren Benedikt Franke und Tim Beerenberg in den Kader zurück.

 Robin Morawa vom SV Budberg musste nach einem Kreuzbandriss lange pausieren.

Robin Morawa vom SV Budberg musste nach einem Kreuzbandriss lange pausieren.

Foto: Detlef Kanthak/Kanthak, Detlef (dk)

Es war der 29. August 2021. Der SV Budberg hatte den Top-Favoriten Viktoria Goch im ersten Bezirksliga-Heimspiel der Vorsaison mit 1:0 geschlagen – ein teuer bezahlter Sieg. Ohne gegnerische Einwirkung verletzte sich Robin Morawa am linken Knie und musste vom Platz getragen werden. Die bittere Diagnose: Kreuzbandriss. Eine lange Leidenszeit begann. Fast auf den Tag genau zwölf Monate später feierte der 30-Jährige sein Comeback – mit der dritten Mannschaft beim B-Liga-Spiel in Alpen (4:2). Nach seiner Einwechslung Mitte der zweiten Halbzeit verbuchte Morawa einen Assist und erzielte in der Nachspielzeit direkt ein Tor. „Eigentlich wollte ich noch nicht so früh loslegen, aber es hat sich gut angefühlt. Es war der optimale Test, weil das Tempo in der Kreisliga B nicht ganz so hoch ist“, sagt Morawa vor der sonntäglichen Partie der „Ersten“ beim FC Neukirchen-Vluyn (Anstoß 15 Uhr).

Zwei Tage später wurde es für „Romo“, wie ihn in Budberg alle nennen, so richtig emotional. Als Morawa beim 5:1-Sieg gegen Repelen mit der Rückennummer 14 eine Viertelstunde vor Abpfiff für Emanuel Amissah das Feld betrat, war der Applaus unter den 100 Zuschauern groß. „Ich habe so lange drauf gewartet. Es war ein sehr schönes Gefühl. Nach so einer langen Pause tut einem jede Minute gut. Das ist alles einfach nur geil“, so Morawa.

Dass der Offensivmann, der sich auf der Zehner-Position oder als zweite Spitze im System von Coach Tim Wilke sieht, nicht ohne Fußball kann, hat seine Präsenz während seiner Verletzung gezeigt. Es gab kaum einen Spieltag, an dem Morawa nicht mit auf der Bank Platz nahm und lautstarke Kommandos in Richtung seiner Mitspieler gab „Es war schon ein hartes Jahr. Ich war in der Vorbereitung 2021 so motiviert und fit wie lange nicht mehr“, meint Morawa. „Aber die erfolgreiche Saison hat es ein bisschen erträglicher gemacht.“

Nie zuvor war er während seiner Laufbahn so lange außer Gefecht. „Ich habe vielleicht für eine Sekunde überlegt, ob es überhaupt noch mal geht.“ Doch der Gedanke war schnell verflogen. Auch, weil Teamkollegen, Trainerteam und Verantwortliche ihm jederzeit unterstützend zur Seite standen.

Neun Monate liegt die Knie-OP nun schon zurück, vor sechs Monaten startete der Budberger mit leichten Laufeinheiten. Im August schnürte Morawa erstmals wieder seine Fußballschuhe. Zuvor genoss er eine „super Behandlung“ beim Physiotherapeuten Timo Kleinefehn, der auch schon beim MSV Duisburg gearbeitet hat. „Er hat mich dreimal die Woche für jeweils zwei Stunden gequält. Die gute Arbeit hat mich am Ende gut nach vorne gebracht.“

In Neukirchen-Vluyn könnte der nächste Kurzeinsatz folgen. Mit dem fünften Sieg möchte der SVB seine Serie fortsetzen. Dabei kam der gute Start nach einer mäßigen Vorbereitung mit vielen Verletzten nicht nur für Morawa überraschend. „Die Härtetests kommen sicher noch, das muss jedem klar sein. Die gute Laune aus den letzten Wochen wollen wir mitnehmen.“

Coach Wilke warnt vor dem individuell stark besetzten und offensiv gefährlichen Aufsteiger. „Wir werden das Spiel defensiver angehen und abwarten, was der Gegner taktisch anbietet“, so der Trainer vor dem bereits dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison bei einem Aufsteiger. Der FCNV geht trotz des Ausscheidens im Kreispokal beim SV Schwafheim selbstbewusst in die Partie. Mit fünf Punkten ist der A-Liga-Meister solide in die neue Spielzeit gekommen. „Wir haben hart dafür gekämpft, wollen weiter zeigen, dass wir in der Liga mithalten können und werden uns nicht hinten reinstellen“, betont Trainer Anel Pedljic, der am Sonntag ohne seinen wichtigen Abwehrspieler Jesko Dezelak sowie den rotgesperrten Melvin Sijercic auskommen muss.

Beim Spitzenreiter wird der Kader mit Benedikt Franke und Tim Beerenberg wieder voller besetzt sein. Bis Morawa wieder voll angreifen kann, wird‘s wohl noch bis zum Rückrunden-Start dauern. „Das war am Sonntag für uns alle ein toller Moment. Jetzt wollen wir bis zur Winterpause das Pensum und die Intensität wöchentlich steigern. Bei seinem Ehrgeiz und Willen sehe ich ihn in 2022 noch zum Anpfiff auf dem Platz stehen“, sagt Wilke.

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