Fußball-Kreisliga A TuS Borth weist eklatante Auswärtsschwäche auf

Rheinberg · In der ersten Halbserie hat Trainer Frank Misch mit seiner Elf nur zu Hause gepunktet. Vier Zähler trennen den TuS vom ersten Abstiegsplatz in der Kreisliga A. Trotz anhaltender Verletzungssorgen glauben die Borther fest an den Klassenerhalt.

 Kapitän Tobias Enk erzielte in zwölf A-Liga-Einsätzen in dieser Saison zwei Treffer für den TuS Borth. Derzeit ist der Spielführer verletzt – wie so viele seiner Teamkameraden.

Kapitän Tobias Enk erzielte in zwölf A-Liga-Einsätzen in dieser Saison zwei Treffer für den TuS Borth. Derzeit ist der Spielführer verletzt – wie so viele seiner Teamkameraden.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Frank Misch ist schon lange im Amateurfußball-Trainergeschäft dabei. So viel Verletzungspech wie in dieser Saison hat der 49-Jährige allerdings selten erlebt. Die personelle Situation ist beim TuS Borth seit dem ersten Spieltag extrem angespannt und hat sich im Laufe der Hinrunde weiter verschlechtert. Die Problematik stellte den Trainer Woche für Woche vor schwere Herausforderungen mit Blick auf die Besetzung seines Kaders, der oft genug auch mit C-Liga-Spielern aus der zweiten Mannschaft aufgefüllt werden musste.

Aktuell müssen die Borther neben Kapitän Tobias Enk und Florian Hanz (fehlt seit August aufgrund einer schweren Knieverletzung) unter anderem auf David Zobel und Winter-Neuzugang Timo Dawschan verzichten. Der Offensivspieler wechselte kürzlich vom SV Menzelen an den Mittelweg und zog sich am vergangenen Wochenende einen Innenbandriss zu. Auch die beiden Stammtorhüter Pascal Kastendieck (Bänderriss) und Maik Röcke (Reha nach Rückenproblemen) stehen so schnell nicht zur Verfügung. Da durch die Abgänge von Simon Schmieler, Domenik Janßen und die Pause von Finn Tammer weitere wichtige Pfeiler weggebrochen sind, werden die Sorgen in der Defensive nicht unbedingt kleiner. „Die Ausfälle sind nur schwer zu kompensieren“, moniert Misch, der seine Abwehr etliche Male umbauen musste.

Nils Armes kann das bestätigen. Der 29-Jährige kam 2019 aus der zweiten Mannschaft von Fichte Lintfort zum TuS, wurde von Misch vom Außen- zum Innenverteidiger umgeschult und nimmt als zweiter Kapitän eine wichtige Führungsrolle im Team ein. In der laufenden Serie liefen oft verschiedene Mitspieler neben ihm in der Viererkette auf. „So hat man kaum eine Chance, sich vernünftig einzuspielen, Stabilität zu schaffen oder die nötigen Abläufe einzustudieren“, beklagt Armes.

Borth sammelte alle 13 Punkte (vier Siege, ein Remis) auf heimischer Anlage, auf fremdem Platz gab‘s bislang nichts zu holen. Begeisternden Auftritten wie bei den Siegen über Meerfeld und den OSC Rheinhausen stehen „rabenschwarze Tage“ wie beim 1:6 in Rumeln gegenüber. „Es war eine Hinrunde mit Licht und Schatten. Wir haben gezeigt, dass wir gegen gute Mannschaften mithalten können. An anderen Tagen war die Fehlerquelle viel zu groß. Spielerisch besteht weiter Luft nach oben“, ärgert sich Misch, der wie sein „verlängerter Arm“ Nils Armes zu wechselhafte Leistungen beobachtet hat.

Der ehemalige Orsoyer geht mit seiner Erfahrung als Lautsprecher voran, auch in schwierigen Zeiten. Seit dem Aufstieg vor zweieinhalb Jahren ging es für den TuS um nichts anderes als den Klassenerhalt. An der Zielsetzung hat sich nichts geändert. Nach den Plätzen 13 und acht in den beiden abgebrochenen Spielzeiten liegen die Borther nun vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Trotz des Rückzugs des MSV Moers müssen drei Mannschaften runter. Der veränderte Modus hat nicht nur beim TuS Unmut hervorgerufen. Die Wintervorbereitung läuft bisher wenig rund. So hagelte es bisher bereits zwei hohe Pleiten in Budberg (0:10) und Alpen (0:9).

Die lange Ausfallliste soll für diese Vorstellungen jedoch nicht die alleinige Ausrede sein. Für Armes liegen die Gründe klar auf der Hand. „Es ist natürlich Verunsicherung zu spüren. Uns hat nie die individuelle Klasse ausgezeichnet. Wir müssen als Einheit über Kampf, Teamgeist und unsere gute Fitness kommen“, fordert der 29-Jährige.

Hoffnung sollen im Abstiegskampf neben den baldigen Rückkehrern sowie den schnellen, torgefährlichen Angreifern Philipp Hanz und Nico Marps auch die treuen Zuschauer des A-Ligisten machen. „Die Unterstützung ist da. Das gibt uns ein gutes Gefühl. Wir müssen uns das Selbstvertrauen, den Mut und die Sicherheit schnell zurückholen. Der Spaß ist bei uns dennoch nicht abhandenkommen“, so Armes.

Auch wenn die Konkurrenten aus Asberg und Lintfort im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt nachgerüstet haben, ist man beim TuS Borth nach wie vor von der Qualität im Kader überzeugt. Trotzdem hält Frank Misch weiter Ausschau nach Verstärkungen. Seine eigene Zusage für die neue Saison steht noch aus.

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