Aus Den Vereinen Für mehr Frauen in den Vorständen

Xanten · Christa Wilhelmi musste nicht überredet werden, den verwaisten Posten im erweiterten Vorstand des Kreissportbundes (KSB) Wesel zu übernehmen. Die 59-jährige Xantenerin spricht von einer Herausforderung, für die sie gerne Zeit investiert. Sie möchte ermutigen, aufklären und zum Mitmachen auffordern. Wilhelmi hat vor einigen Wochen das Amt der Frauenbeauftragten im KSB übernommen. Sie vertritt somit die Interessen von rund 71 000 weiblichen Mitgliedern in den Sportclubs.

 Christa Wilhelmi lebt in Xanten. Sie leitet unter anderem seit fast 20 Jahren beim SSV Lüttingen Sportgruppen in der Krebs-Nachsorge.

Christa Wilhelmi lebt in Xanten. Sie leitet unter anderem seit fast 20 Jahren beim SSV Lüttingen Sportgruppen in der Krebs-Nachsorge.

Foto: Armin Fischer

Heinrich Gundlach, der Vorsitzende des KSB Wesel, sieht in ihrer Tätigkeit zwei Schwerpunkte: Sie soll mehr Frauen dazu bewegen, sich im Führungsgremium der Vereine und als Übungsleiterinnen zu engagieren sowie neue Angebote im Bereich Gesundheit/Prävention einrichten. Daher möchte Christa Wilhelmi mehr darüber wissen, wie die Arbeit an der Basis überhaupt aussieht und deshalb alsbald die Frauenbeauftragten der Clubs an einen Tisch holen. Es soll ein Erfahrungsaustausch sein, Erwartungen und etwaige Probleme besprochen werden. Tipps und Ratschlägen steht die erfahrene Übungsleiterin ohnehin offen gegenüber. So steht sie im regen Austausch mit Ulrike Plitt, die stellvertretende KSB-Vorsitzende. Die hatte vor Wilhelmi das Amt der Frauenbeauftragten längere Zeit kommissarisch ausgeübt. "Ulrike hat bereits viele Dinge angestoßen. Ihre Arbeit möchte ich gerne fortsetzen." Dies betrifft auch die Interessenvertretung von Migrantinnen oder die Netzwerkarbeit mit anderen Kreis- bzw. Stadtsportverbänden. Die vierfache Oma schaut ganz genau hin, bevor sie Entscheidungen trifft. Lippenbekenntnisse sind nichts für Wilhelmi, sie lässt lieber Taten sprechen. Besonders am Herzen liegt ihr die Krebs-Nachsorge im Sport. Beim SSV Lüttingen engagiert sie sich seit nunmehr fast 20 Jahren. Aktuell in zwei Gruppen mit jeweils elf Frauen fördert die Fach-Übungsleiterin die körperliche Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden. Wilhelmi gibt zudem verschiedene Kurse beim Lintforter TV, der VHS sowie beim Katholischen Bildungsforum Wesel. In all den Jahren ist der Entspannungspädagogin, die auch als Marma-Yogalehrerin tätig ist, aufgefallen, dass in vielen Vereinsvorständen "die Gleichberechtigung noch nicht Einzug gehalten" habe. Doch Wilhelmi stellt fest: "Wenn Frauen dann einmal mitarbeiten, läuft es sehr gut." Und gerade im Breitensport seien es die weiblichen Mitglieder, die "den Motor in Gang halten".

(RP/ac)
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