Lokalsport Für Draganov läuft in Orsoy die Welt verkehrt
Kreis · Fußball-Kreisliga A: Wirtz-Truppe macht sich auf den Weg zum Homberger Rheindeich. Im Gepäck hat sie den Sieg gegen Meerfeld.
Wenn sich am Sonntag die geballte Kraft der Kreisliga A über den Fußballern des SV Orsoy entlädt, könnte der Club vom Gildenkamp sich erstmals in dieser Saison auf einem Abstiegsrang wiederfinden. Der MSV Moers tritt auf dem Rasen des SVO an. Das Duell gegen den noch unbezwungenen Tabellenzweiten der Liga zählt nicht unbedingt zu den einfachsten Aufgaben, die sich den Orsoyern nach drei Niederlagen in Folge bieten könnte. "Im Augenblick läuft die Welt ziemlich verkehrt", sagt Igor Draganov. Der Sportliche Leiter der Grün-Weißen hatte auf seinem Beobachtungspunkt an der Seitenlinie zuletzt wenig Freude am Treiben seiner Mannen. "Wir hatten dreimal die Chance auf einen Sieg, dreimal sind wir als Verlierer vom Platz gegangen", sagt Draganov.
Und er fragt: "Was nützt es, wenn wir das Spiel bestimmen und am Ende doch wieder mit leeren Händen da stehen?" Es mangele, sagt Draganov, dabei nicht an der Einstellung und der Zielstrebigkeit. "Die Jungs machen das nicht schlecht. Nur, es kommt nichts dabei heraus!" Was bleibt also, als weiterhin den Kopf aufrecht im Gegenwind zu halten? "Weiter machen, endlich die Chancen nutzen, die wir haben", rät Draganov. "Irgendwann muss der Knoten ja platzen."
Wie das geht hat der Nachbar SV Budberg II gerade erst vorgemacht. Eben noch am Tabellenende müde belächelt hat sich das Team von Trainer Michael von Zabiensky mit zwei gewonnenen Partien in der Tabelle punktgleich hinter dem SVO einsortiert. Kein Wunder, dass der Coach derzeit von guter Stimmung zu berichten weiß. "Unsere kleine Serie würden wir gerne ausbauen", sagt er vor der Heimpartie gegen Preußen Vluyn.
Dem durchaus optimistischen Vorhaben steht allerdings auch eine Erfolgswelle des Bezirksliga-Absteigers gegenüber. Die Preußen haben acht Punkte aus ihren vier letzten Spielen verbucht und sich damit erst einmal vom Ligakeller abgesetzt. Keine Bilanz, die von Zabiensky schrecken könnte. "Wir können auch gegen Vluyn punkten", ist er überzeugt. Oliver Morawa hat seinen Urlaubskoffer aus- und die Fußballschuhe wieder eingepackt. Zudem hat Marc-Daniel Kemkes nach seiner Zehverletzung endlich wieder A-Liga-Luft schnuppern dürfen. Wenn auch nur in den letzten drei Minuten der erfolgreichen Partie beim TB Rheinhausen - gegen die Preußen könnte der Auftritt des bislang zweifachen Budberger Torschützen wieder länger dauern.
Eine Aufarbeitung des bislang doch eher mickrigen Saisonertrags von fünf Zählern strebt die Veener Borussia gegen den TuS Asterlagen an. Trainer Ulf Deutz möchte den Kunstrasen am Halfmannsweg zu einer Festung ausbauen. "Unsere Heimspiele sollten wir schon gewinnen", lautet seine Forderung. Jetzt muss nur noch der Gegner mitspielen. Auch Deutz ist gespannt. "Ich kenne die Mannschaft aus Asterlagen nicht", verrät er. Also muss sich sein Team schon der eigenen Qualitäten besinnen. Die sollten durch die Rückkehr der Urlauber Malte Gebbeken und Marc Bruns sowie der zuletzt verletzt fehlenden Kevin Holz und Severin Minten gesteigert werden.
Der SSV Lüttingen gastiert beim FC Meerfeld. Der Tabellenführer hat gewackelt, sich aber trotz des 0:4 beim TuS Xanten noch an oberster Stelle gehalten. Der SSV will in die Wunde greifen. Mit seinen 34 erzielten Treffern gehört der TuS Xanten zu den torhungrigsten Mannschaften der Liga - nur der am Mittwoch überraschend mit 0:1 in Rumeln unterlegene VfL Rheinhausen hat noch öfter getroffen.
Die Mannschaft des Ligadritten vom Fürstenberg reist zum Homberger Rheindeich, wo der um zwei Ränge in der Tabelle schlechter postierte VfB II zum Topspiel bittet. Die Gastgeber haben in dieser Spielzeit ihre Abwehrarbeit stark verbessert. Das Resultat kann sich sehen lassen: Erst viermal wurde der VfB-Keeper überlistet. Da dürfte Geduld gefragt sein für den TuS, dessen Trainer Gerd Wirtz auf seinen Kapitän verzichtet. Dirk van Bonn soll die nötige Zeit erhalten, um seine hartnäckige Muskelverletzung endlich auszukurieren.