Große Ehre für 17-jährige Mehrkämpferin „Franzi“ steht im Goldenen Buch

Xanten · Nach ihrer Silbermedaille in Baku lud Xantens Bürgermeister Thomas Görtz Franziska Schuster ins Rathaus ein.

 TuS-Sprinterin Franziska Schuster trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Mit dabei waren (v.l.) der Vereinsvorsitzende Heinrich Gundlach, Trainer Werner Speckert, Bürgermeister Thomas Görtz und Mama Sonja Meurs-Schuster.

TuS-Sprinterin Franziska Schuster trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Mit dabei waren (v.l.) der Vereinsvorsitzende Heinrich Gundlach, Trainer Werner Speckert, Bürgermeister Thomas Görtz und Mama Sonja Meurs-Schuster.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Sie hat sich gleich hinter NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, NRW-Innenminister Herbert Reul und NRW-Gesundheitsminster Karl-Josef Laumann verewigt. Franziska Schuster trug sich im Rathaus-Saal ins Goldene Buch der Stadt ein. Damit wurde die starke Leistung der Leichtathletin gewürdigt, die beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) in Baku/Aserbaidschan über 100m-Hürden die Silbermedaille gewann.

Nur eine Hundertselsekunde trennte die 17-jährige Xantenerin von der Französin Lea Vendome, die in 13:52 Sekunden durchs Ziel lief. 4000 Nachwuchsathleten im Alter von 14 bis 18 Jahren aus 50 Ländern traten bei dem 15. EYOF in zehn verschiedenen Sportarten an. „Franzis“ Eltern verfolgten das Finale im Fernsehen. „Wir sind unglaublich stolz auf unsere Tochter“, freut sich Mutter Sonja über den Erfolg ihrer Jüngsten. Sie sei sehr ehrgeizig und habe eine unglaubliche Ausdauer. Auch Werner Speckert, mit dem sie beim TuS im Schnitt dreimal in der Woche auf dem Fürstenberg trainiert, war voll des Lobes: „Eine fantastische Leistung.“

Der TuS-Vorsitzender Heinrich Gundlach sprach von einem neuen Aushängeschild für den Verein. „Sie wird irgendwann eine sehr gute Siebenkämpferin. Sie kann alles – aber am liebsten läuft sie.“ Bürgermeister Thomas Görtz gratulierte im Namen von Rat und Verwaltung. Im Finale sei sie fast gestolpert, erzählte die 17-Jährige. „Ich dachte nur: Konzentriere dich, jetzt musst du laufen.“ Und sie lief. Und kämpfte. Das sei ihre Stärke, „immer im rechten Moment alles abzurufen“, so Coach Speckert, der seinen Schützling „die Gazelle vom Niederrhein“ nennt.

„Sie erinnert mich mit ihrem Laufstil an Wilma Rudolph.“ Die US-amerikanische Leichtathletin und Olympiasiegerin hatte mit leichtfüßiger Eleganz die Herzen der Fans sowie drei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom erobert – und wurde fortan nur „die schwarze Gazelle“ genannt.

Jetzt ist Pause, die Wettkämpfe gehen im Januar/Februar wieder los. Franziska weiß noch nicht, wo ihr Weg einmal hingeht. „Ich denke schon, dass ich das gerne weiter machen will, um vielleicht ins Profilager zu wechseln.“ Aber jetzt konzentriere sie sich aufs Abi, das sie 2020 am Berufskolleg in Wesel machen möchte. Sport zu studieren hat „Franzi“ nicht auf dem Plan. Eher Naturwissenschaften, Biologie vielleicht. Auf jeden Fall möchte die Mehrkämpferin nach dem Abitur mal in einer Großstadt leben – aber die muss in NRW sein.

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