Rheinbergs SSV-Chef Frank Tatzel „Es gibt eine umfangreiche Mängelliste“

Interview | Rheinberg · Der Vorsitzende nimmt die Stadtverwaltung vor der heutigen Sitzung des Sportausschusses in die Pflicht. Er kritisiert die fehlende Planungssicherheit für Vereine und das Zögern beim Thema Freibadrutsche.

 Frank Tatzel, der Vorsitzende des SSV Rheinberg, vor der gesperrten Rutsche im Freibad.

Frank Tatzel, der Vorsitzende des SSV Rheinberg, vor der gesperrten Rutsche im Freibad.

Foto: Peter Meulmann

Heute findet der letzte Rheinberger Sportausschuss in diesem Jahr statt. Der Stadtsportverband (SSV) moniert, dass dort nicht über die Haushaltsplanberatungen für das Sachgebiet Sport gesprochen wird. Zudem regt der SSV-Vorsitzende Frank Tatzel an, eine Hausmeister-Stelle für die neue Dreifachturnhalle zu schaffen.

Herr Tatzel, weiß der SSV Rheinberg schon, ob sich die Sportvereine 2023 wegen der angespannten Haushaltslage der Stadt auf neue Hiobsbotschaften einstellen müssen?

Frank Tazel Nein, leider nicht. Der Stadtsportverband hatte damit gerechnet, dass in der anstehenden Sitzung des Sportausschusses die Haushaltsplanberatungen für das Sachgebiet Sport stattfinden. Gerade für den Sport ist es wichtig, dass die Genehmigung des Haushalts möglichst frühzeitig erfolgt. Ansonsten können diese freiwilligen Leistungen erst verspätet ausgezahlt werden. Für Beschaffungen in diesem Sachgebiet gilt das Gleiche. Durch aktuell extrem lange Lieferzeiten werden dann gar nicht mehr alle Beschaffungen möglich sein.

Und wie haben die Vereine bislang auf den ersten Entwurf der Sportstättenentwicklungsplanung reagiert?

Tatzel Der Stadtsportverband Rheinberg hat am 6. Juni 2022 vereinbarungsgemäß seine Mitgliedsvereine angeschrieben, den ersten Entwurf der Sportstättenentwicklungsplanung vorgestellt und um entsprechende Rückmeldung gebeten. Am 11. September erfolgte ein Erinnerungsschreiben an die Vereine. Daraufhin verbesserte sich die Rücklaufquote. In der vergangenen Woche erfolgte ein zweites Erinnerungsschreiben mit einer finalen Frist bis zum 30. November 2022. Die eingegangenen Rückmeldungen sollten ausreichen, um zu Beginn des Jahres das nächste Treffen der Koordinierungsgruppe zu terminieren.

Sie haben den Antrag gestellt, einen Hausmeister für die neue Großraumsporthalle einzustellen. Warum?

Tatzel Der Stadtsportverband Rheinberg und seine Mitgliedsvereine freuen sich, dass die Dreifachhalle für gut 6,5 Millionen Euro gebaut wurde. Dadurch ergeben sich für den Schul- und den Vereinssport tolle Möglichkeiten. Leider gibt es bereits eine umfangreiche Mängelliste von den Abteilungen und Vereinen, die aktuell in der neuen Großraumturnhalle spielen. Wir sind der Meinung, dass sich durch einen Hausmeister einige Mängel verhindern beziehungsweise minimieren lassen würden. Ein Hausmeister-Einsatz würde dazu beitragen, die geschaffenen Werte zu erhalten.

Im Ausschuss wird auch wieder über die Freibadrutsche gesprochen. Wie steht der SSV zu der Diskussion?

Tatzel Der Stadtsportverband Rheinberg unterstützt die Ausführungen der Verwaltung. Die Erneuerung der Wasserrutschbahn im Nichtschwimmerbecken ist für das Underberg-Freibad von großer Bedeutung. Gerade für ein Familienbad ist so eine Rutsche eine besondere Attraktion. Wir können allerdings nicht nachvollziehen, warum die Politik dieser überplanmäßigen Auszahlung nicht schon in der Ratssitzung am 27. September 2022 zugestimmt hat. Durch die Empfehlung zur Beratung zurück an den Sportausschuss ist unnötig viel Zeit vergeudet worden. Sollte die Rutsche nicht rechtzeitig vor der nächsten Freibadsaison fertig werden, so ist die erneute und unnötige Beratung der Grund dafür.

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