Lokalsport Porträt Nadine Spitalar Flügelflitzerin fühlt sich in Budberg pudelwohl

Budberg · Frauenfußball: Der 18-jährige Nadine Spitalar schloss sich im Sommer dem Regionalliga-Aufsteiger ein. Ein Tor ist ihr noch nicht gelungen.

 Nadine Spitalar, die im Sprintduell nur schwer zu stoppen ist, gehört zu den Youngstern im Kader des Regionalligisten SV Budberg.

Nadine Spitalar, die im Sprintduell nur schwer zu stoppen ist, gehört zu den Youngstern im Kader des Regionalligisten SV Budberg.

Foto: Stefanie Kremers

Pfeilschnell stürmt Nadine Spitalar über die rechte Außenbahn des SV Budberg. Seit vergangenen Sommer verstärkt die Fußballerin den Kader des Regionalliga-Aufsteigers. Im offensiven Mittelfeld fühlt sich die zierliche 18-Jährige wohl. Dort kann Spitalar ihre Stärken zeigen. Die flinke Flügelstürmerin ist im Laufduell ihren Gegenspielerinnen meistens einen Schritt voraus.

Ihre gute Technik zeigt sich in ihren Hereingaben in den Strafraum. Aber auch in der Rückwärtsbewegung arbeitet die Fachabiturientin mit zurück. Unzufrieden ist die ehrgeizige Kickerin derzeit mit ihrem Abschluss. Wie bei ihren Teamkolleginnen des Regionalliga-Schlusslichts haperte es in der Hinserie auch bei Spitalar am Torerfolg. Bisher hat sie in der Meisterschaft noch nicht getroffen. "Nadine hat sich anfangs zu wenig zugetraut. Mittlerweile legt sie Trainingseinheiten hin, wo wir uns als Trainer selbst die Augen reiben", sagt Co-Trainer Torsten Arend. "Irgendwann weiß man auch nicht mehr, was man machen soll, wenn man dauernd nur daneben oder dem Torwart in die Arme schießt. Da muss man dann selbst rauskommen", so Spitalar, die sich dennoch auf einem guten Weg befindet. Als Mannschaft hat sich der Tabellenletzte in den vergangenen Monaten weiterentwickelt. So hat auch Spitalar in den bisherigen Testspielen schon getroffen.

Angefangen, gegen das runde Leder zu treten, hat die Dinslakenerin mit neun Jahren. Auf ihre Initiative hin wurde beim TV Jahn Hiesfeld eine U13 gegründet. Nach zwei Jahren wurde der FCR Duisburg auf das Talent aufmerksam.

Fünfeinhalb Jahre stürmte die Jugendliche beim Rumelner Club, unterbrochen nur von einem halben Jahr bei der Sportgemeinschaft Essen-Schönebeck. Dort kam Spitalar nicht richtig an und kehrte zu ihrem Jugendverein zurück. In dieser Zeit wurde Spitalar aufgrund ihrer sportlichen Reife bereits ein Jahr früher in die U17 hochgezogen und feierte zwei Mal mit ihrer Mannschaft den Aufstieg in die Bundesliga. Der persönliche Höhepunkt war die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft unter ihrem damaligen Trainer Oliver Lörsch in Leipzig.

Auch durch Rückschläge hat sich die Mittelfeldspielerin nie zurückwerfen lassen. Im Niederrheinpokal sprang Spitalar eine Gegenspielerin beim Einwurf in den Rücken, so dass sich die Flügelspielerin das Schlüsselbein brach. Nach der folgenden Operation musste sie ein halbes Jahr Zwangspause einlegen.

Bevor Spitalar zur Sommerpause 2015 ihrem ehemaligen MSV-Coach Rainer Vervölgyi nach Budberg folgte, trat sie aus schulischen Gründen für ein halbes Jahr kürzer und hielt sich beim Niederrheinligisten RSV Klosterhardt fit. Trotz der schwierigen sportlichen Situation des Tabellenletzten fühlt sich Spitalar bei ihrem neuen Verein wohl. "Der Start wurde mir in Budberg einfach gemacht. Das habe ich bisher auch so noch nicht erlebt, dass eine Mannschaft auch jüngere Spielerinnen so gut aufnimmt." Das liegt wohl auch daran, dass die junge Fußballerin eine absolute Teamplayerin ist und ihre Mannschaft in den Vordergrund stellt.

Der Rückrunde und dem Unterfangen Klassenerhalt sieht sie positiv entgegen. "Viele Spiele haben wir nicht durch unsere Leistung, sondern durch Dusseligkeit verloren. Wir packen das noch", ist Spitalar sicher. Im Sommer wird sie eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau beginnen und weiterhin für den SV Budberg über die rechte Außenbahn flitzen - am liebsten in der Regionalliga.

(sfk)
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