Flag-Football Flag-Footballer suchen neue Heimat

Die komplette Flag-Football-Mannschaft der Niederrhein Grizzlies inklusive Trainer Frank Willemsen hat nach langwierigen Querelen ihre Mitgliedschaft gekündigt. Budberger Spieler bilden das Gerüst des Kaders. Deshalb wird auch darüber nachgedacht, sich dem SVB anzuschließen.

Budberg/Rheurdt Keiner von ihnen ist älter als 13 Jahre, aber das Flag-Football-Team, das von Frank Willemsen betreut und trainiert wird und sich aus 15 Jungen sowie der achtjährigen Noelle Dilly zusammen setzt, kann bereits auf eine bewegte sportliche Vergangenheit zurück blicken.

Was die Erfolge angeht, sind alle Beteiligten mächtig stolz auf den Deutschen Meistertitel, den das Nachwuchs-Footballteam 2008 erreichte. Kürzlich, bei den "Deutschen" in Frankfurt, belegte Truppe nur den vierten Platz. Woran vermutlich äußerst missliche Begleitumstände nicht ganz unschuldig sind.

Ungewollt immer mit im Boot

Bis vor ein paar Wochen gehörten die Flag-Footballer den Niederrhein Grizzlies an. Diese wiederum bildeten eine Zeit lang eine Abteilung des SV Rheurdt, wurden nach Querelen mehr oder wenig aus dem Club hinaus komplimentiert, spielten (zur Miete) weiter in Rheurdt und wechselten nach erneuten Streitigkeiten mit dem SVR als ihrem "Vermieter" nach Neukirchen-Vluyn auf den Platz am Schulzentrum.

Ungewollt immer mit im Boot: die Grizzly-Nachwuchsspieler, deren Eltern sowie Willemsen unlängst allerdings sämtliche Kragen platzten. Der 46-jährige Trainer erzählt: "Über einen längeren Zeitraum haben Dirk Geldmacher, der 1. Vorsitzende der Grizzlies, und ich die Mannschaft gemeinsam trainiert. Zwei Trainer sind auch zwingend nötig, weil Angriff und Verteidigung völlig unterschiedliche Übungen absolvieren." In den vergangenen Monaten aber, so Willemsen, sei der "völlig überlastete" Geldmacher, der sämtliche anderen Grizzly-Mannschaften trainiere, nur noch sporadisch bei den Flag-Footballern erschienen. "Obwohl er für jedes einzelne Training immer fest zugesagt hat" — was Willemsen ganz besonders wurmt.

Zu den Thunderbirds?

Irgendwann war dann das Tischtuch zwischen dem Verantwortlichen für den Nachwuchs und "Mister Grizzly" Geldmacher, dem man nachsagt, dass er in dem Football-Club alles, aber kaum etwas richtig und zuverlässig macht, zerschnitten. Sämtliche Kinder aus der Willemsen-Truppe und ihr Trainer kündigten ihre Mitgliedschaft auf und schauen sich inzwischen nach Alternativen um.

Da die Jungen überwiegend in Budberg wohnen, ist auch schon mal die Gründung eines eigenen Clubs, eventuell unter dem Dach des SV Budberg, angedacht worden. Vielleicht wird's aber auch was mit dem Wechsel nach Duisburg zu den Thunderbirds, einem Fusionsverein der Niederrhein-Thunderbirds mit den Duisburg Dockers.

Die spielen im Hamborner Schwelgern-Stadion, und das liegt für die Kinder aus Budberg verkehrstechnisch relativ günstig. Jedenfalls waren die ehemaligen Jung-Grizzlies bereits zwei Mal zum Probetraining bei den Thunderbirds. Obwohl die sportliche Heimat "seiner" Kinder noch offen ist — Willemsen wirkt dennoch geradezu erleichtert: "Hauptsache, wir haben mit der ganzen Hektik, Unzuverlässigkeit und den widrigem Umständen bei den Grizzlies nichts mehr zu tun."

(RP)
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