Fußball Feste Größe zwischen den Pfosten

WM-Vorfreude Der Sonsbeckerin Kira Klemmer aus der U17-Mannschaft des SV Rees wird in der kommenden Saison fürs Frauen-Team in der Niederrheinliga im Tor stehen. Die 17-jährige Keeperin beeindruckt mit enormer Sprungkraft und gutem Stellungsspiel.

Dieses Gefühl, in einem vollen Stadion vor einer tosenden Menge Fußball zu spielen, wie es auch die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft diesen Sommer erleben wird, kann Kira Klemmer ein wenig nachempfinden. Die 17-jährige Torhüterin, die noch bis Ende der Saison in der U17-Elf des SV Rees spielt, reiste in den vergangenen Osterferien mit ihren Teamkolleginnen zum Copa-Maresme-Cup nach Spanien. Bei diesem Turnier setzte sich der Niederrheinligist gegen die internationale Konkurrenz durch und erreichte das Finale gegen den Herforder SV aus der Niederrheinliga, das vor 2000 Zuschauern ausgetragen wurde.

Den 1. FC Köln geschlagen

"Die Stimmung war super, wir sind sogar eingelaufen. Zuvor im Halbfinale haben wir den 1. FC Köln geschlagen", schwärmte die junge Sonsbeckerin, die auch mit der Nervosität souverän umgegangen ist. Bereits seit neun Jahren tritt die Schülerin gegen das runde Leder. Kira startete ihre Karriere auf dem Rasen der DJK Labbeck-Uedemerbruch, wo sie anfänglich noch im Feld spielte. Schnell bemerkte die 1,62 Meter kleine Schlussfrau jedoch, dass sie sich zwischen den Pfosten wohler fühlt. Ihre Größe sei da kein Problem gewesen: "Man kann mit Sprungkraft und Stellungsspiel viel ausgleichen."

Zurzeit besucht Kira die elfte Jahrgangsstufe des Vera-Beckers-Berufskolleg in Krefeld. Dort kann sie die allgemeine Hochschulreife zusammen mit der Qualifikation des "Freizeitsportleiters" erwerben. Denn nach dem Abitur möchte die Keeperin unbedingt etwas mit Sport machen. "Neben der Schule und dem Training, das dreimal in der Woche stattfindet, bleibt wenig Zeit. Am Wochenende treffe ich mich meist mit Freunden", erklärt die begeisterte Snowboarderin. Für die WM im eigenen Land hat sich die Anhängerin des FC Bayern München auch schon Tickets gesichert. Zusammen mit der FrauenAbteilung des SV Rees freut sie sich darauf, das Vorrundenspiel zwischen Deutschland und Frankreich in Mönchengladbach zu besuchen. Obwohl sich Kira eigentlich eher für den Männerfußball interessiert – der sei einfach schneller und körperbetonter – glaubt sie, dass die Elf von Trainerin Silvia Neid besonders im technischen Bereich aufgeholt hat.

WM-Finale ist möglich

"Deutschland kann es auf jeden Fall ins Finale schaffen. Das Potenzial haben sie", prognostizierte die talentierte Kickerin, und sagte weiter: "Der Frauenfußball wird nach der WM mit Sicherheit auch bekannter werden." Wohin ihre sportliche Karriere einmal hinführen soll, weiß Kira schon. Zumindest in der Regionalliga möchte die Torhüterin in naher Zukunft die Bälle halten.

(RP)
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