Triathlon "Feedback war durchweg positiv" Xantener Duathlon: Wasser gab's nur von oben

Xanten · Wegen des Blaualgenbefalls konnten die Teilnehmer nicht in der Südsee schwimmen. Stattdessen wurde zweimal gelaufen.

 Ringo Haupt.

Ringo Haupt.

Foto: OO (Archiv)

Xanten Mehr Stress als üblich hatten diesmal die Organisatoren des Nibelungen-Triathlons. Sie haben es trotz aller Widrigkeiten geschafft, den Sportlern einen attraktiven Wettkampf zu bieten. Nach der Großveranstaltung sprach die RP mit Ringo Haupt aus der Triathlon-Abteilung des TuS Xanten.

 Die Teilnehmer des Nibelungen-Triathlons kommen auch wegen der malerischen Kulisse immer wieder gerne nach Xanten. Hier ist im Hintergrund das Burginatium-Tor des APX zu sehen.

Die Teilnehmer des Nibelungen-Triathlons kommen auch wegen der malerischen Kulisse immer wieder gerne nach Xanten. Hier ist im Hintergrund das Burginatium-Tor des APX zu sehen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Herr Haupt, wie fällt Ihr Fazit nach dem ersten Xantener Duathlon aus?

 Ungewöhnlicher Start: Auch die Frauen der Draxi-Distanz begannen gestern ihren Wettkampf nicht wie üblich im Wasser, sondern in Laufschuhen.

Ungewöhnlicher Start: Auch die Frauen der Draxi-Distanz begannen gestern ihren Wettkampf nicht wie üblich im Wasser, sondern in Laufschuhen.

Foto: Armin Fischer

Ringo Haupt Nachdem die äußeren Umstände gegen uns waren, haben wir das Beste daraus gemacht. Das heutige Feedback war durchweg positiv. Das freut uns natürlich. Lob haben wir vor allem für die Laufstrecke bekommen, die wir ja verändern mussten. Einige Teilnehmer konnten gar nicht glauben, dass wir erstmals einen Duathlon ausgerichtet haben.

Sind denn bei dem miesen Wetter alle Teilnehmer heil ins Ziel gekommen?

Haupt Glücklicherweise ist niemanden etwas passiert. Auf der Radstrecke, gerade an den Wendepunkten, war's teilweise doch sehr glitschig. Die Helfer und Einweiser haben die Aktiven aber immer wieder daraufhingewiesen, langsam zu fahren. Im Vorfeld hatten wir zudem mit den Kampfrichtern gesprochen und uns darauf verständigt, dass sie diesmal vielleicht nicht ganz so genau hinsehen, es beispielsweise mit der Windschatten-Regel nicht zu eng zu nehmen.

In welchem Bereich der Südsee wird im nächsten Jahr bei der 30. Auflage geschwommen. Ist die Ausweichstrecke eine Alternative?

Haupt Wir werden uns wieder für die bekannte Strecke entscheiden. Sie ist für die Zuschauer besser einsehbar und für die Teilnehmer wesentlich attraktiver. Schließlich schwimmen sie unter der Klappbrücke hindurch. Das ist einmalig. Ich möchte sogar behaupten, dass die Strecke in der Wardter Förde die schönste in Deutschland ist.

RENE PUTJUS FUHRTE DAS GESPRÄCH.

"Nibelungen-Triahlon" stand wieder auf den Hinweisschildern, die Teilnehmer und Zuschauer zum Freizeitzentrum Xanten (FZX) führten. Doch konnte der TuS diesmal nicht den bekannten Dreikampf ausrichten, sondern lediglich einen Duathlon. Am späten Samstagabend wurde der veranstaltenden Abteilung des Vereins mitgeteilt, dass die 29. Auflage ohne Schwimmwettbewerb stattfinden muss. Die Ergebnisse der Wasserproben aus der Südsee hatten am Ein- und Ausstiegsbereich weiterhin eine zu hohe Blaualgenbelastung ergeben. "Die eigentliche Strecke wäre aber freigegeben worden", sagte Ringo Haupt. So mussten die Aktiven zweimal laufen und zwischendurch aufs Rad steigen.

Überhaupt war es eine ungewöhnliche Veranstaltung. Nicht nur, dass erstmals in der Geschichte des Xantener Triathlons das Schwimmen ausfallen musste, auch das Wetter spielte nicht mit. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es schon mal so kalt und nass gewesen ist", meinte Haupt. Als die Helfer gegen 7.30 Uhr am FZX eintrafen, regnete es nicht nur wie aus Kübeln, sondern es zog auch ein Gewitter über sie hinweg. So wurde sogar kurzzeitig darüber nachgedacht, den Duathlon abzusagen. Doch Blitz und Donner zogen schnell weiter, während die Regenwolken blieben. "Bis zum Mittag mussten sich einige Helfer dreimal umziehen", so Haupt. So führte sicherlich auch das nasskalte Wetter dazu, dass statt der rund 1550 nur 914 Sportler an den Start gingen.

Die Aktiven der Olympischen Distanz mussten zehn Kilometer laufen, 42 Kilometer Rad fahren und abschließend weitere 5000 Meter laufen. Für die Draxi-Distanz waren 5000 Meter zu Fuß, 17 Kilometer auf dem Sattel sowie 2500 Meter auf der Laufstrecke zu absolvieren. Wie der Großteil der Aktiven hatte Edgar Behre aus dem Kreis Soest Verständnis dafür, dass die TuS-Triathleten die Veranstaltung aus logistischen Gründen nicht auf einen späteren Termin verlegt hatten, sondern stattdessen einen Duathlon anboten. "Ich habe das Schwimmen allerdings schon vermisst", sagte er im Zielbereich. "Ich gehe ansonsten immer mit dem ersten Drittel aus dem Wasser. Beim Radfahren verliere ich einige Plätze, während das Laufen nicht zu meinen Stärken gehört. Ich hoffe, dass ich nicht ganz hinten gelandet bin", meinte Behre, der in der M50-Klasse in Xanten zum dritten Mal dabei war.

Um die Leistungen der Hobbysportler noch mehr zu honorieren, gab's für sie erstmals eine eigene Wertung. "Im vergangenen Jahr ist das Siegerpodest komplett leer geblieben, weil die vorne platzierten Liga-Starter schon nach Hause gefahren waren. Das ist nicht in unserem Sinne", erläuterte Yves Reinders aus dem Organisationsteam. So durfte sich gestern Martin Volmering (Bocholter WSV) als Sieger über die Olympische Distanz feiern lassen. Er siegte in 2:07,24 Stunden mit 50 Sekunden Vorsprung. Schnellste Frau war Annika Spronk (TV Goch), die in 2:26,16 Stunden finishte. Über die Draxi-Distanz triumphierten der Rheinberger Fernando Concha (56:22) sowie Jutta Guerndt von den Triminators Voerde (1:03,00). Die "Tritanen" gewannen den Staffelwettbewerb (57:37).

(RP)
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