Crosslauf-DM beim SV Sonsbeck Eindrucksvolle Favoritensiege im Gelände

Sonsbeck · Bei den Deutschen Cross-Meisterschaften im Willy-Lemkens-Sportpark beeindruckte Alina Reh in der Frauen-Hauptklasse. Über die Langstrecke holte sich wieder Samuel Fitwi Sibhatu den Titel. Der SVS heimste viel Lob für die Organisation der Titelkämpfe ein.

 Im Langstreckenlauf der Männer setzte sich der spätere Deutsche Meister, Samuel Fitwi Sibhatu (Nummer 1102), in der vierten Runde ab.

Im Langstreckenlauf der Männer setzte sich der spätere Deutsche Meister, Samuel Fitwi Sibhatu (Nummer 1102), in der vierten Runde ab.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Mit respektablem Vorsprung kam Alina Reh als führende Frau über die 6,1 Kilometer lange Distanz in der letzten Runde an Werner Riedel vorbei. Und der Mehrkampf-Trainer und Leiter der Leichtathletik-Abteilung des SV Sonsbeck war sichtlich beeindruckt vom Laufstil der Favoritin auf den Deutschen Cross-Meistertitel. „Da hätte es auch eine Konstanze Klosterhalfen schwer gehabt, mitzuhalten. Alina Reh ist in bombastischer Form“, sagte Riedel, der viele Komplimente von Trainerkollegen entgegennahm zu einer sportlichen Großveranstaltung, die die „Roten Teufel“ am Samstag im Willy-Lemkens-Sportpark organisierten. Es war eine geglückte DM-Premiere für den SVS.

Rund 1100 Startnummern waren für die Teilnehmer der zehn Meisterschafts- und zwei Rahmenprogrammläufe angefertigt worden. Der Rundkurs führte über Rasen- sowie Wiesenflächen, einen Hügel und flache Strohhindernisse. Johannes Hansen, einer der vielen Helfer, hatte die in Teilen matschige und schlammige Strecke am Vortag mit dem Trecker nochmals gewalzt. Auf tiefen Untergrund wurde Alina Reh (SCC Berlin), die eine Woche zuvor bei der Cross-Europameisterschaft Bronze im Einzel und Silber mit der deutschen Mannschaft geholt hatte, ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Sonsbecker hatten lange gehofft, dass Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen), die 2016 sowie 2021 an den Olympischen Spielen teilnahm und zu den bekanntesten Leichtathletinnen in Deutschland gehört, doch noch im Sportpark antritt. Doch die EM-Fünfte verzichtete mit Hinweis auf die Vorbereitung der Hallen-Saison auf den Start.

 Am Sonsbecker Hügel: Neben diesem Hindernis mussten die DM-Teilnehmer noch flache Strohballen überspringen.

Am Sonsbecker Hügel: Neben diesem Hindernis mussten die DM-Teilnehmer noch flache Strohballen überspringen.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Alina Reh lief im Sportpark einem ungefährdeten Sieg entgegen. Zum Ende hin überrundete die 24-Jährige sogar einige Teilnehmerinnen aus der Seniorenklasse. Das Ziel erreichte sie in 21:44 Minuten. Mit 41 Sekunden Rückstand kam Lea Meyer, Hindernisspezialistin vom VfL Löningen, auf Rang zwei. Wesentlich enger ging’s bei der Entscheidung um Bronze zu. Eva Dieterich (LT Kassel) und Domenika Mayer (LG Regensburg) waren fast gleichauf. Die Medaille ging an Dieterich mit 22:32 Minuten. Weiteres Edelmetall kam dazu, weil die 22-Jährige Erste der U23-Wertung wurde.

 Alina Reh (rechts Nummer 67) gewann die Frauen-Hauptklasse. 

Alina Reh (rechts Nummer 67) gewann die Frauen-Hauptklasse. 

Foto: Armin Fischer (arfi)

Bei den Männern über die Langstrecke (10,1 Kilometer) zog Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel) das Tempo entscheidend in der vierten Runde an. Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) und Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnten da nicht kontern. Fitwi Sibhatu baute den Vorsprung aus und verteidigte seinen Titel aus 2020 in genau 33 Minuten. Bienenfeld folgte ihm 16 Sekunden später ins Ziel. Freudestrahlend sicherte sich Dahlke mit einem Endspurt Bronze (33:43). Tobias Ulbrich von der LG Region Landshut sicherte sich in 34:26 Minuten den U23-Titel.

Bei der Frauen-Konkurrenz über 6,1 Kilometer war auch eine Läuferin des SV Sonsbeck dabei. Theresa Stevens, die seit der Nordrhein-Meisterschaft angeschlagen ist, hatte sich trotz der Fußprobleme für einen Start bei ihrem Heimrennen entschieden. „Das rechne ich ihr hoch an“, sagte René Niersmann, ihr Trainer und einer der Organisatoren des Events. Stevens landete in der Gesamtwertung auf dem 68. Rang in 28:41 Minuten.

Über die Mittelstrecke (4,1 Kilometer) gab’s einen Schreckmoment, als der in Führung liegende Johannes Motschmann (SSC Berlin) in seiner zweiten Runde am Hügel beim Runterlaufen erst strauchelte und dann stürzte. Er sei mit den Spikes am Boden hängengeblieben, erläuterte er nach dem Rennen. Doch der Sturz konnte ihn nicht stoppen, zu groß war der Vorsprung auf die Verfolger. Motschmann lief in 12:47 Sekunden zur Goldmedaille. Konstantin Wedel (LG Regensburg) holte sich mit 13 Sekunden Rückstand Silber. Bronze ging an Brian Weisheit (LSC Höchstadt/Aisch) in 13:02 Minuten. Deutscher U23-Meister über diese Distanz wurde der Regensburger Benedikt Bremm (13:18).

Für René Niersmann waren es gelungene Meisterschaften: „Wir wurden schon einige Male gefragt, ob wir die DM nicht nochmal ausrichten wollen.“ Und in der Tat haben sich die „Roten Teufel“ bereits für die nationalen Cross-Titelkämpfe in 2023 beworben. „Wir wollen auch mal Meisterschaften ohne Corona ausrichten“, so Niersmann, der von Verbandsseite erfahren hat, dass die DM künftig womöglich nicht mehr am angestammten Termin im März, sondern fortan immer am Ende des Jahres ausgetragen werden soll. „Man rechnet damit, dass dann mehr Topleute teilnehmen“, meinte Niersmann.

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