Fußball Fan-Duell vor dem Pokalfinale

Der Rheinberger Christian Müller drückt Schalke 04 die Daumen, Dieter Fleischer aus Alpen dem MSV Duisburg. Beide werden morgen im Berliner Olympiastadion sitzen, wenn die Revierclubs am Abend um den DFB-Pokal spielen.

Alpen/Rheinberg Der DFB-Pokal wird auf jeden Fall ein Jahr lang im Ruhrpott stehen – in der Vitrine des FC Schalke 04 oder beim MSV Duisburg. Christian Müller aus Rheinberg ist ein "Königsblauer", Dieter Fleischer bekennender Anhänger der "Zebras". Sie werden am kommenden Samstag in Berlin ihre Teams anfeuern.

Herr Müller, warum wird sich Schalke 04 den Pott holen?

Christian Müller Weil die Mannschaft vom Papier her besser aufgestellt ist und der MSV große Verletzungssorgen hat. Schalke hat zudem die besseren Einzelspieler. Ich hoffe, dass sie sich im Pokalfinale steigern. In den letzten Bundesligaspielen hatten sie ja schon abgeschaltet.

Und wie geht das Spiel aus?

Müller Manuel Neuer will in seinem letzten Einsatz für Königsblau seine Bude unbedingt sauber halten, weshalb wir mit 1:0 gewinnen.

Herr Fleischer, warum werden die "Zebras" den Pott mit nach Hause nehmen?

Dieter Fleischer Wir haben durchaus eine Chance, weil die Schalker zuletzt grottenschlecht gespielt haben. Der Gegner ist derzeit nicht gut drauf. Über Konter sollte der MSV den Erfolg suchen, so wie in Köln, als die Mannschaft noch höher als 2:1 hätte gewinnen können. Das gesamte Team muss allerdings in Berlin funktionieren. Vielleicht wird ja Srdjan Baljak noch rechzeitig fit. Ihn könnten wir als Stoßstürmer gut gebrauchen.

Und wie geht die Partie aus?

Fleischer Der MSV wird sich im Elfmeterschießen durchsetzen.

Herr Müller, Schalke hat die letzten sechs Pflichtspiele verloren. Ist das ein großer Nachteil fürs Endspiel?

Müller Man hätte sich mit Siegen über Mainz und Köln Selbstvertrauen holen können. Das wäre optimal gewesen. Allerdings gab die Platzierung in der Liga wohl keinen Anlass, sich nochmals reinzuhängen. Im Finale dürfte eine andere Schalker Mannschaft zu sehen sein. Denn nur mit einem Sieg könnten sich die Spieler in der kommenden Saison auf internationaler Ebene präsentieren.

Herr Fleischer, dem MSV fehlen einige Stammspieler. Unterschätzt der Gegner daher vielleicht die Duisburger?

Fleischer Das wäre schön. Die Spieler des MSV werden sicherlich alles geben, egal wer auf dem Rasen steht. Und alle wissen, dass bei einem Pokalsieg die Teilnahme an der Europa League winkt. Auch für die leeren Kassen wäre dies ein Segen.

Herr Müller, wer ist für Sie der Schalker Spieler der Saison?

Müller Einen Überflieger gab's in dieser grottigen Saison nicht. Jefferson Farfan hat kontinuierlich seine Leistung gebracht. Peer Kluge ist mittlerweile aus dem Mittelfeld nicht wegzudenken. Manuel Neuer hat bis zu seiner Bekanntgabe des Wechsels auch überdurchschnittliche Leistungen gezeigt. Nicht zu vergessen Senor Raúl, der keinen Ball abschenkt und trotz seiner Alters unheimlich viel ackert.

Und auf Seiten des MSV, Herr Fleischer?

Fleischer Julian Koch hat bis zu seiner Verletzung eine bombastische Saison gespielt. Unser Langen, Stefan Maierhofer, muss man sicherlich auch positiv herausstreichen. Und Oliver Vigneau hat auf der linken Seite viele gute Spiele abgeliefert.

Wie bewerten Sie den bisherige Saisonverlauf Ihrer Lieblingsmannschaften?

Müller Hinter uns liegt eine Saison mit Höhen und Tiefen, Höhen in der Champions League, Tiefen in der Bundesliga. Im DFB-Pokal gab's bis auf den Sieg in München über die Bayern keinen wirklich überzeugenden Auftritt. Negativ waren die Querelen um Trainer Felix Magath, der aus dem FC Schalke 04 den FC Magath 04 machen wollte. Ihm verdanken wir das neue Auswärtstrikot mit der tollen Bezeichnung ,Ultrabeauty', das nur bei den weiblichen Fans gut ankommt.

Fleischer Ich bin eigentlich positiv gestimmt. Alle Fans haben gedacht, dass die Mannschaft unten in der Zweiten Liga rumkrebst. Das ist nicht eingetreten. Schade, dass sich der MSV durch die Verletzungen wichtiger Spieler aus dem Aufstiegsrennen verabschieden musste. Ich erinnere mich gerne an die tollen Pokalauftritte in Köln und zu Hause gegen Cottbus zurück. Vielleicht gibt's ja in Berlin eine Fortsetzung.

René Putjus führte das Gespräch.

(RP)
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