Fußball Ein Nachwuchsstürmer wartet auf seine Chance
Alpen/Sonsbeck · Fußball: Jonas Gerritzen ist der jüngste Spieler im Kader des Oberligisten SV Sonsbeck. Der 18-Jährige übt sich in Zurückhaltung.
Der jüngster Spieler im Kader des Oberligisten SV Sonsbeck hat bereits Nehmerqualitäten bewiesen. Gleich im ersten Testspiel in Relllinghausen, wo Jonas Gerritzen zur Startelf gehörte, bekam er kurz vor dem Ende den Ellbogen eines Gegners ins Gesicht, was zu eine blutenden Platzwunde am Mund führte. Doch damit beschäftigte sich der Stürmer nicht lange. Schließlich will sich der 18-Jährige, den Trainer Horst Riege einlud, die komplette Vorbereitung mitzumachen, für Einsatzzeiten in der Rückrunde empfehlen und seinen Teil dazubeizutragen, dass die Rot-Weißen die Klasse halten.
"Ich bin glücklich, dass ich dabei sein darf und die Chance bekomme, Erfahrungen zu sammeln", sagte der Abiturient, der bisher 16 Oberliga-Minuten vorweisen kann. Als B-Junior verließ er seinen Heimatverein, die Alpener Viktoria, um fortan das SVS-Trikot überzustreifen. Thomas Dörrer, der aktuell die Sonsbecker Bezirksliga-Mannschaft trainiert, habe ihn – angetan von seinen Offensivqualitäten – zum Wechsel bewogen. Die Entscheidung hat der Youngster nicht bereut. Auch Vorstand und Trainer Riege erkannten schnell das Potenzial des Angreifers, der für die A-Jugend bislang in zehn Leistungsklassen-Partien 17 Treffer erzielte. So kam es, dass er nicht mehr neben der "Ersten" trainierte, sondern mitten drin war. "Ich bin gut aufgenommen worden und froh darüber, dass mir die älteren Spieler schon viele Tipps gegeben haben."
Für Vorstandsmitglied Andreas Proest hat der Alpener das Zeug, in absehbarer Zeit fester Bestandteil der Mannschaft zu werden. "Natürlich muss er noch viel lernen. Aber er braucht sich nicht zu verstecken." Durchsetzungsvermögen bringt Gerritzen mit. Er hat einige Jahre bei den Niederrhein Grizzlies American Football gespielt. Der Offensivakteur, der vorne flexibel einsetzbar ist, verkörpere die Philosophie des SV Sonsbeck, möglichst viele junge Balltreter in der ersten Mannschaft zu integrieren. "Bei uns hat er den letzten Schliff bekommen und sich in den letzten Monaten enorm entwickelt", bemerkte Proest.
Anschluss hat Gerritzen gleich gefunden. Mit Tobias Esper, der zu Beginn dieser Saison aus der eigenen A-Jugend "hochging", traf er auf einen alten Bekannten. Von ihm hatte der Stürmer erfahren, dass Trainer Riege Nachwuchsspielern gerne eine Chance gibt. "Ich musste mich natürlich umstellen – allein, was die körperlichen Anforderungen betrifft", meinte der Alpener, der nach seinem Abi an der Kölner Sporthochschule ein Studium beginnen möchte. In Sachen Schnelligkeit oder beim Stellungsspiel hat der Gymnasiast ebenfalls noch Nachholbedarf. Dessen ist er sich bewusst. Gerritzen stellt keine Forderungen, sondern ist dankbar für jeden Hinweis aus der Mannschaft, der ihn weiterbringt. Da vier der sechs Testspiele wegen ausfielen, konnte Gerritzen nicht wie erhofft in Erscheinung treten. Ihn ehrt aber schon, so sagte er, dass Riege vorhatte, den Nachwuchsstürmer in einer Partie neben Goalgetter Danny Rankl aufzubieten, um zu schauen, wie die beiden harmonieren.
Der Alpener übt sich in Zurückhaltung in der Hoffnung, alsbald die nächste Chance zu bekommen.
