Lokalsport Eigengewächs soll Mittelfeldspiel lenken

BÜderich · Fußball-Kreisliga A: Alexander Höppner ist einer von fünf Neuzugängen des Aufsteigers SV Büderich.

 Trainer Stefan Tebbe (2.v.r.) lockte Alexander Höppner, Christopher Peglow, Fabian Kanning sowie Florian Fuhrmann nach Büderich (v.l.).

Trainer Stefan Tebbe (2.v.r.) lockte Alexander Höppner, Christopher Peglow, Fabian Kanning sowie Florian Fuhrmann nach Büderich (v.l.).

Foto: Kanthak

Wer es genau wissen möchte, wie lange die Fußball-Kreisliga A auf den SV Büderich verzichten musste, der muss schon etwas länger zurückblättern. Genauer gesagt, sogar bis ins vergangene Jahrhundert. 1999, im Jahr seines 80-jährigen Bestehens, musste der linksrheinische Weseler Verein den Gang in die B-Liga antreten. 2013 gab's noch einmal ein kurzes sportliches Aufflackern, als die Mannschaft in der Relegation dem MSV Moers und SV Millingen den Aufstieg überlassen musste. Stattdessen ging's vor zwei Jahren sogar in die C-Liga runter, ehe sich der Verein in diesem Sommer, nach zwei Aufstiegen in Folge, wieder im Kreis der A-Liga zurückmeldete.

Die meisten Spieler, die für den aktuellen Aufschwung des SVB verantwortlich sind, waren 1999 weniger an Fußball, denn am Spielen in ihrer Krabbelgruppe interessiert. Heute präsentiert sich der Aufsteiger mit einem Altersdurchschnitt von nicht einmal 22 Jahren - Benedikt Friedhoff, der im April seinen 26. Geburtstag feierte und somit ältester Akteur im Kader ist, mag sich da schon als "Methusalem" des Teams fühlen. "Wir haben uns nach dem Abstieg in die C-Liga bewusst für einen Neuanfang entschieden", erklärt Bernd Ströter, der Abteilungsvorsitzende, den Wandel.

Mit Stefan Tebbe wurde ein Trainer engagiert, der eine erfolgreiche schwarz-weiße Auswahl aufbaute, die vornehmlich mit Spielern aus der eigenen Nachwuchsabteilung besetzt wurde. "Dass wir zweimal hintereinander aufsteigen würden, hätte niemand geglaubt, und das war auch nicht unsere Vorgabe", erinnert sich der 48-jährige Trainer. "Aber die Mannschaft hat die Taktik aufgenommen und sich entwickelt." So sehr, dass ihr der Trainer zutraut, auch in der A-Liga zu bestehen. "Jetzt wird es natürlich schwer, aber die Mannschaft ist motiviert, die Spieler sind lernfähig und leben vom Zusammenhalt im Team."

Tebbe eröffnet die Saison mit einem 22-köpfigen Kader, in dem nur zwei Akteure Erfahrungen in der A- oder Bezirksliga mitbringen. Sascha Ströter schoss ein halbes Jahr lang Tore Viktoria Alpen, Alexander Höppner trug zuletzt das Trikot des SV Hamminkeln. Der 23-Jährige, der aus der Büdericher Jugend stammt und künftig das Mittelfeldspiel lenken soll, ist einer von fünf Neuzugängen. Mit dem 22-jährigen Trio Christopher Peglow, Fabian Kanning und Felipe Moroder-Bendyk, der zuletzt bei Rhenania Kleve spielte und seine feine Technik zudem als Futsal-Spieler der Klever Hochschule Rhein-Waal unter Beweis stellte, hat Tebbe bereits in der Flürener Nachwuchsabteilung gearbeitet. Zudem hat sich der zuletzt vereinslose Florian Fuhrmann dem SVB als Kandidat für den Sturm angeschlossen. Ohne Erfolg blieb dagegen die Suche nach einem zweiten Torhüter. Philipp Hebbering wird erneut die Arbeit während der Saison alleine verrichten müssen. "Diese Position würden wir gerne noch besetzen", halten die Verantwortlichen die Augen offen.

In dieser Spielzeit kann es für den SVB lediglich um den Klassenerhalt gehen. Bernd Ströter denkt aber schon weiter: "Wir haben uns wieder einen guten Namen gemacht und wollen mit der jungen Mannschaft den positiven Trend nutzen." In zwei Jahren feiert der SVB seinen 100. Geburtstag - die Party soll dann auch noch in der A-Liga stattfinden.

(DK)
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