Lokalsport Dorfolympiade - dabei sein ist alles

Birten · Auf dem Sportplatz von Viktoria Birten siegte diesmal nicht die Alten Herren, sondern die zweite Fußball-Mannschaft. Die Teilnehmer traten im Wasserbomben-Werfen, Schubkarren-Rennen oder Strumpfhosen-Mehrkampf an.

 Jux-Wettkampf in Birten: Greta Engel und Stella Senk kämpften auf dem Rasen der Viktoria beim Schubkarren-Rennen gegen Raphael und Sven Ratz.

Jux-Wettkampf in Birten: Greta Engel und Stella Senk kämpften auf dem Rasen der Viktoria beim Schubkarren-Rennen gegen Raphael und Sven Ratz.

Foto: Randolf Vastmans

Die Alten Fußball-Herren sind ihren "olympischen" Titel beim Jux-Wettkampf in Birten los. Die zweite Mannschaft der Viktoria löste den Vorjahressieger der Dorfolympiade ab. Acht Teams aus der Dorfgemeinschaft traten bei der 14. Auflage in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Bei den hochsommerlichen Wetter hatten sich diesmal nur wenige Zuschauer auf die Anlage des Sportvereins verirrt. "Wir hatten die Pfingstferien bei der Terminwahl nicht im Blick", nannte Peter Engels, Obmann der Oldie-Kicker, neben den Temperaturen einen weiteren Grund für den geringen Zuspruch.

Schon vor einigen Wochen habe sich abgezeichnet, dass es weniger Anmeldungen gäbe. "Wir haben überlegt, die Olympiade kurzfristig zu verschieben, uns dann aber entschieden, zu den Wurzeln zurückzukehren", sagte Engels, der am Mikrofon durch den Tag moderierte und das Geschehen erheiternd kommentierte. Statt großer Spiel-Attraktionen aus den Vorjahren fanden Disziplinen wie "Wasserbomben-Werfen" oder "Schubkarren-Rennen" statt.

Während den ausgiebigen Verschnaufpausen zwischen den Spielen stärkten sich Teilnehmer und Zuschauer am Grill und Kuchenbuffet. Die Kinder hatten unterdessen ihre helle Freude an den übrig gebliebenen Wasserbomben und jagten sich gegenseitig - und auch einige Erwachsene - mit dem erfrischenden Nass über den Rasen, den Platzwart Dirk "Moser" Terhorst pflegt. "Vielleicht könnt ihr beim Schubkarren-Lauf zwischenzeitlich ein paar Wasserbomben aufsammeln, damit die am Dienstag nicht in Mosers Rasenmäher geraten", witzelte Engels vor dem zweiten Spiel, dem Schubkarren-Rennen.

Weniger Kraft dafür umso mehr Taktik und Standfestigkeit waren im dritten Wettkampf gefordert. Wie viele Menschen können die einzelnen Teams auf einer umgedrehten Getränkekiste innerhalb von zwei Minuten stapeln? So lautete die entscheidende Frage. Beim teilnehmerstärksten Team, dem Tambourcorps, wurden kurzerhand zwei Frauen auf die Schultern genommen. Immerhin sechs Personen fanden so auf der 0,12 Quadratmeter kleinen Fläche Platz. Der Vorteil lag jedoch ganz klar aufseiten der jüngeren Teams. Die D-Jugend platzierte acht Kinder auf dem Getränkekasten. Während die Alten Herren und der Kegelclub mit größten Verrenkungen immerhin vier Mann auf die Kiste brachten, sah man die erste und zweite Mannschaft schon heimlich hinter dem Bierpavillon üben.

Die Erstvertretung stapelte sich übereinander in die Höhe und schaffte es immerhin zu einem beachtlichen Sechs-Mann-Schweinehaufen. Die ambitionierte "Zweite" scheiterte hingegen kläglich. "Für die Zuschauer ist es nicht ganz ersichtlich, welche Taktik hier verfolgt wird", kommentierte Engels.

Dass die Birtener über sich selbst lachen können, bewiesen sie beim "Strumpfhosen-Mehrkampf". Eine witzige Figur machten die Teams mit einer Damen-Feinstrumpfhose über dem Kopf. Diese war mit einem Tennisball gefüllt. Durch das zielgerichtete Schwenken des Tennisballs sollte ein Flaschenparcours zu Fall gebracht werden. Den Patzer der Alten Herren nutzten die Kreisliga-Fußballer im letzten Spiel, dem "Lattenschießen", für sich. In ihrer Paradedisziplin zimmerten die Kicker die meisten Bälle gegen das Aluminium und holten sich den Tagessieg, dicht gefolgt von der D-Jugend und den Oldies.

In ironischer Selbstkritik nahm der geschlagene Titelverteidiger seine Niederlage auf. "Wir waren wohl nicht austrainiert. Uns fehlte nach hinten hinaus die Puste", schmunzelte Engels, der von einer runden Veranstaltung sprach. Fürs nächste Jahr hat das Festgremium sich allerdings schon vage Gedanken über die Ausrichtung gemacht. Engels: "Wir überlegen, was wir gezielt besser machen können. Möglicherweise sprechen wir direkt Nachbarschaften aus dem Dorf an oder öffnen die Veranstaltung auch Externen, beispielsweise befreundeten Alten-Herren-Teams."

(sfk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort