Der Werth-Schock

Die Reitsport-Szene des Kreises Wesel ist fassungslos, weil das Pferd Whisper der Dressur-Queen aus der Nachbarschaft positiv getestet wurde. "Das ist ein Riesen-Imageverlust", sagt Kreis-Vorsitzender Andre Kolmann. Werth verzichtet auf die Öffnung der B-Probe.

Das ist Isabell Werth
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Foto: dpa, frg tba

Der Schock sitzt tief in der Reitsport-Szene des Kreises Wesel. Isabell Werth steht unter Doping-Verdacht. Die Dressur-Queen aus Rheinberg, die mit ihren Auftritten bei einigen Vereinen der Region so viele Sympathien gewonnen hat, wurde suspendiert, weil ihr zehn Jahre alter Wallach Whisper beim Turnier in Wiesbaden positiv auf die verbotene Substanz Fluphenazine getestet wurde.

"Das ist ein Riesen-Imageverlust für den Reitsport. Schließlich besteht ein Verdacht gegen die erfolgreichste Pferdesportlerin aller Zeiten", sagt Andre Kolmann, der seit wenigen Monaten Vorsitzender des Kreis-Pferdesportverbandes Wesel ist. "Das eine Katastrophe für unseren Sport", stellt Kolmanns Vorgänger Tonius van der Linde fest. Der Vorsitzende des Reitvereins (RV) Eintracht Veen, Heinz Keisers, hat beruflich als Hufschmied wöchentlich auf dem Reitzentrum Isabell Werths zu tun. "Das ist bitter, bitter, bitter", so Keisers, der sich ein bewusstes Handeln absolut nicht vorstellen kann. "Isabell hat ihr Vertrauen in den Tierarzt Dr. Stihl gelegt, dennoch war die Absetzdauer des Medikaments wohl zu kurz."

Klaus Podday, Vorsitzender des RuF St. Georg Alpen, mahnt zur Vorsicht: "Man sollte jetzt dem Sport gegenüber fair sein und die weiteren Stellungnahmen abwarten." Mit gemischten Gefühlen wird er sich am Sonntag die Geländeprüfung beim Kreisturnier des RV Seydlitz Kamp anschauen. Zweifel hegt der Vorsitzenden des RV Xanten, Franz-Josef Fell: "Dass es Kontrollen gibt ist doch bekannt, warum nimmt der Tierarzt nicht vor Wettkämpfen eine Blutprobe? Dann herrscht doch Klarheit." Im Grundsatz sei das alles schwer zu verstehen. Weiterhin müsse man jetzt klar trennen, zwischen den Profis und dem Reitsport hier in der Region.

Auf eine Öffnung der B-Probe verzichtet Werth.

(RP)
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