Fußball Der Rückhalt des SVS

André Engels zeigte in der Krefelder Grotenburg eine überragende Vorstellung zwischen den Pfosten. Der Schlussmann des Fußball-Niederrheinligisten SV Sonsbeck bleibt bescheiden – und lobt die Arbeit der Abwehr.

Horst Riege hatte wohl schon so eine Vorahnung, als er im Heimspiel gegen Viktoria Goch (0:1) den Patzer von Schlussmann André Engels, der den entscheidenden Gegentreffer einleitete, nicht an die große Glocke hängen wollte. Schließlich wusste der Trainer des Fußball-Niederrheinligisten SV Sonsbeck schon da nur zu gut, dass seine unumstrittene Nummer Eins ein echter Rückhalt ist – und Fehler passieren. Eine Woche später in der Grotenburg avancierte der 30-Jährige dann zum besten Mann auf dem Rasen, zeigte zahlreiche Glanzparaden mit blitzschnellen Reaktionen.

Auch wenn der KFC Uerdingen am Ende mit 2:1 gewann, durfte sich der Torhüter als heimlicher Gewinner fühlen. "Über die positiven Kommentare habe ich mich natürlich gefreut, stattdessen aber lieber drei Punkte mitgenommen", sagte Engels. Er sprach dennoch von einem "Highlight", in dem einstigen Bundesliga-Stadion aufgelaufen zu sein. In solch einem Umfeld habe er "noch einige zusätzliche Prozent abrufen" können.

Wie der kleine André einst beim SV Sevelen den Weg zwischen die Pfosten gefunden hat, daran kann Engels sich nicht mehr erinnern. "Ich habe wohl als Feldspieler nicht überzeugen können", witzelt der Elektrotechniker im Außendienst, der bei der Bäckerei Büsch angestellt ist. Als Keeper wusste er aber zu überzeugen. Jedenfalls wurden die Scouts von Borussia Mönchengladbach auf ihn aufmerksam. Bei den "Fohlen" spielte Engels in der B-Jugend, dann für die A-Junioren des SV Straelen sowie Rot-Weiß Essen. Bei den Senioren hütete er das Gehäuse des SV Sevelen, GSV Moers und SV Walbeck, 2009 folgte der Wechsel zum SV Sonsbeck. Bei den Rot-Weißen fühlt sich Engels pudelwohl. "Es macht Spaß, zumal ich gute Abwehrspieler vor mir habe", lobte der Sevelener, der den Profis von Borussia Dortmund die Daumen drückt, die Arbeit seiner Vorderleute. Ein Blick auf die Tabelle bestätigt seine Aussage. In acht Partien musste der Schlussmann erst neunmal hinter sich greifen. Für eine Aufstiegsmannschaft eine beachtliche Zahl. Doch Schulterklopfer hat André Engels, der zu den mitspielenden Keepern der Liga gehört, eigentlich nicht so gerne. Man gewinne und verliere als Mannschaft. "Naja, und außerdem könnte meine Strafraumbeherrschung besser sein."

Zweifel, dass der SVS im nächsten Sommer gleich wieder in die Landesliga runter muss, hat André Engels indes nicht. "Wir sind eine charakterstarke Truppe und haben das Potenzial, die Klasse zu halten. Es wird zwar ein hartes Stück Arbeit, aber ein gesunder Mittelfeldplatz ist sicherlich drin."

(RP)
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