Tennis Der Aufschwung des TC Solvay hält an
Rheinberg · Mehr als 70 Talente spielen bei dem Rheinberger Verein Tennis. Ein Bundesliga-Spieler trainiert den Nachwuchs.
Ein neues Schuljahr, das bedeutet auch Nachsitzen für Mimi Schneider. Mit den neuen Stundenplänen der Schüler, die nach dem Unterricht beim TC Solvay Rheinberg trainieren, muss die Jugendwartin des Tennisvereins auch einen neuen Trainingsplan erstellen. "Auf unseren acht Plätzen kann von montags bis freitags von 14 bis 20 Uhr trainiert werden", weiß sie um das rege Treiben, das auf den Spielfeldern herrscht. Immerhin, derzeit wollen mehr als 70 Kinder ans Netz gehen - freie Stellen im Übungsplan werden da in wenigen Wochen eine Rarität sein, wenn das Training wieder auf den drei Plätzen unter dem Dach der anliegenden Halle stattfinden muss.
Trotz aller Mühen freut sich die Jugendwartin. "Der Nachwuchs drängt wieder in die Vereine", wagt sie eine Prognose und berichtet von neun Neuanmeldungen in diesem Sommer. Für Schneider, inzwischen seit vier Jahren im Vorstandsamt, ist der Aufschwung in der Solvay-Nachwuchsabteilung freilich auch ein Beleg der erfolgreichen Jugendarbeit des Vereins. "Unsere Tennisschule macht eben ein sehr gutes Training", sagt sie und deutet auf Alexander Berndsen, der an diesem Nachmittag mit Simon Pfau und Jonas Gaßling in der Halle trainiert. Der Trainer, in der Bundesliga der Herren 30 für den TC Flüren am Netz, berichtet von seiner ersten Begegnung in der Rheinberger Halle. "Vor zehn Jahren waren wir hier mit Spielern aus Büderich zu Gast, als der damalige Jugendwart Kay Wanders uns anbot, auch den Solvay-Nachwuchs zu trainieren", erinnert sich der Mann mit der imponierenden Schuhgröße 48. Daraus entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit, die nicht nur für einen Boom in der Jugendabteilung des Clubs sorgte, sondern auch den Grundstein für zahlreiche Erfolge der Solvay-Talente legte. In den Tableaus von Meisterschaften und Turnieren tauchen immer häufiger die Namen der Rheinberger Spieler auf. Silas Baumbach, Joel Krämer und Simon Pfau gehören zu den Nachwuchsakteuren, denen die von Alexander und seinem Bruder Oliver geleitete Tennisschule aus Wesel den Sprung in die nationale Spitzenklasse zutraut.
Für Madeleine Lehmann sieht Berndsen alle Türen geöffnet. "Ein Stern am Tennishimmel", so lobt die Tennisschule die zehnjährige Rheinbergerin, die kürzlich in Stuttgart ihr erstes internationales Turnier erfolgreich abschloss. Das beim TC Solvay ausgebildete Talent tritt in der Meisterschaft im höher klassigen Nachwuchsteam des TC Moers 08 an. "In diesen Spielen wird sie weiter gefördert", begründet Schneider die im Jugendbereich nicht unübliche Kooperation zwischen den Vereinen.
"Das Jugendtraining ist die Seele eines jeden Vereins", verrät Coach Berndsen und richtet den Blick auch auf die Anfänger unter den Jüngsten. Mit Tenniscamps und der Tennis-Pausen-Liga, bei der die Schulhöfe der Grundschulen in der große Pause in Tennisfelder verwandelt werden, soll weiterhin das Interesse am Sport und am Verein geweckt werden. Mimi Schneider sieht es gern - auch wenn dann wieder neue Trainingspläne erstellt werden müssen.
