Triathlon in Xanten Den Ironman auf Hawaii im Visier

XANTEN · Der 23-jährige Timo Schaffeld ist einer der Topstarter beim Nibelungen-Triathlon. Er will einmal Profi werden.

 Der 23-jährige Timo Schaffeld wurde 2018 auf Hawaii Iromnan-Weltrmeister seiner Altersklasse. Seine persönliche Bestzeit liegt bei 8:51 Stunden.

Der 23-jährige Timo Schaffeld wurde 2018 auf Hawaii Iromnan-Weltrmeister seiner Altersklasse. Seine persönliche Bestzeit liegt bei 8:51 Stunden.

Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

Mit 23 Jahren hat Timo Schaffeld schon viele Erfolge vorzuweisen. Am 1. September startet der Weltmeister beim Nibelungen-Triathlon in Xanten.

Momentan ist Timo Schaffeld über jede Ablenkung glücklich, denn er befindet sich gerade in der Lernphase. Der gebürtige Oberhausener absolviert zurzeit nämlich den Master-Studiengang im Wirtschaftsingenieurwesen an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg und gehört gleichzeitig der Bundeswehr-Sportgruppe an. Sein Hobby zum Beruf machen, das ist Schaffelds großer Traum.

Aber wie kam er auf die Idee, ausgerechnet den Triathlon-Sport auszuüben? Wie jeder zweite Junge spielte Timo Schaffeld vom Kindesalter an viele Jahre Fußball, bis sich vor sechs Jahren in seinem Heimatverein Oberhausener TV mit dem „OTV Endurance Team“ eine eigenständige Triathlon-Abteilung gegründet hat. „Ich war eines der ersten Mitglieder und habe schnell gemerkt, dass ich nicht so schlecht bin“, verrät das 23-jährige Ausnahmetalent.

Seinen ersten Ironman über die volle Distanz bestritt Schaffeld im Jahr 2018. Angefangen mit der Kurzdistanz hat sich der Shootingstar der Triathlon-Szene immer weiter gesteigert. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Fahrradfahren und ein Marathon (42 Kilometer) zum Schluss. Das fordert viel Vorbereitung, damals wie heute. Mittlerweile liegt sein Trainingsdurchschnitt bei 20 bis 25 Stunden pro Woche. „Mit Freundin und Triathlon ist mein Leben ganz schön ausgebucht. Da bleibt nicht viel Zeit für andere Hobbies“, gibt Timo Schaffeld zu.

Auf die Unterstützung von Freunden und Verwandten konnte der 23-Jährige aber schon immer zählen. „Sie standen von Anfang an voll dahinter“, sagt er. Und sein Talent blieb nicht lange unerkannt, auf der Karriereleiter ging es stetig bergauf. Seit 2015 geht Timo Schaffeld für Bayer 05 Uerdingen in der Bundesliga an den Start.

Die Liste der Erfolge ist lang. In seiner Altersklasse bis 25 Jahre sicherte sich der Vollzeitsportler 2018 und 2019 die Deutsche Meisterschaft über die Langdistanz. Da durfte auch das Ironman-Rennen in Hamburg nicht fehlen. Dort löste er vor zwölf Monaten das Ticket für die legendäre Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. „Ein unbeschreibliches Gefühl und eine besondere Erfahrung“, beschreibt der Triathlet das wohl größte Erlebnis in seiner noch jungen Sportlerkarriere. Und es kam noch besser. In seiner Altersklasse krönte sich Schaffeld nicht nur mit dem Weltmeister-Titel, seine persönliche Bestzeit von 8:51 Stunden bedeutete zudem einen neuen Streckenrekord.

Einmal im Jahr herrscht ein reger Ausnahmezustand auf der Insel Hawaii. Die Teilnehmer sind bei 45 Grad und praller Sonne extremen Wetterbedingungen ausgesetzt. Für Timo Schaffeld ein großer Reiz: „Es ist Wahnsinn, wenn ihm Start-Ziel-Bereich mehrere 10.000 Fans jubeln“, sagt er. Am 13. Oktober möchte Timo Schaffeld die lange Rückreise im Flugzeug dann am liebsten erneut als Sieger antreten.

Als „Generalprobe“ für die Mitteldistanz in Nizza nimmt Schaffeld im September zur Freude der Veranstalter als Topstarter am 35. Xantener Nibelungen-Triathlon teil. „Der Wettkampf hat eine lange Tradition und ist immer sehr familiär“, blickt der 23-Jährige voraus. Timo Schaffeld, der vor seiner Verletzung im vergangenen Jahr von 2015 bis 2018 in Wardt immer vorne auf dem Podest landete, gehört zu den großen Favoriten und freut sich schon jetzt auf ein „schönes Zusammenkommen mit vielen Freunden aus der Region“.

Noch betreibt Timo Schaffeld den Triathlon-Sport als Hobby. Doch das könnte sich bald ändern. Nach dem Studium peilt er 2021 die Profilizenz an. Einige Sponsoren konnte er bereits an Land ziehen. „Die kommen auf Hawaii quasi von selbst. Aber als Profi hat man dann noch viel mehr“, erklärt er. Um irgendwann einmal in die Fußstapfen des wohl bekanntesten deutschen Triathleten Jan Frodeno treten zu können, wartet neben positiv anhaltenden Leistungen weiterhin enorm viel Trainingsfleiß auf den 23-Jährigen.

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