Jubiläum 100 Jahre Borussia auf 75 Seiten
Veen · Nicole Heptner befindet sich mit der Chronik zum Jubiläum des Sportvereins Borussia Veen auf der Zielgeraden. Rechtzeitig zum Auftakt der Feierlichkeiten soll die Festschrift, die mit vielen tollen Fotos garniert ist, fertig sein.
Nicole Heptner ist eine Zugezogene und doch schnell heimisch geworden im Krähendorf. Dass dies so ist, liegt nicht nur, aber auch daran, dass die 44-Jährige Mitglied beim Sportverein SV Borussia Veen wurde. Vor neun Jahren ist sie von Alpen nach Veen gezogen, wohnt an der Dorfstraße und kann von ihrem Balkon aus auf den Rasenplatz des Sportvereins gucken, der dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiern kann. “Weil ich es immer schon mit Fußball hatte, bin ich mal rüber und hab mir ein Spiel angeguckt“, erzählt sie. Fortan stand Heptner häufiger am Spielfeldrand, wenn eine Mannschaft der Borussia ein Heimspiel hatte. Und wie das so ist in Veen, kam Nicole Heptner schnell mit anderen Zuschauern ins Gespräch.
Mitglied beim SV ist sie seit drei Jahren. Verantwortlich hierfür ist der Vorsitzende Heinz-Gerd Conrad, der sie am Spielfeldrand angesprochen hatte. Seine Idee: Nicole Heptner könnte doch Mitglieds-Betreuerin werden. Ein Posten, den es bei der Borussia bis dahin noch gar nicht gegeben hatte. “Okay, habe ich gedacht, warum nicht“, sagt sie und lacht. Dass sie Monate später einen weiteren Posten übernehmen würde, stand zu dem Zeitpunkt noch gar nicht fest. “Vor fast eineinhalb Jahren wurde in einer erweiterten Vorstandsrunde über das anstehende Jubiläum gesprochen und ein kleines Festkomitee gebildet. Da bin ich mit reingerutscht.“
Michael van Beek, Dirk Hirschfeld, Ruth Willemsen und Nicole Heptner bilden das Komitee, trafen und treffen sich alle vier Wochen. Michael van Beek organisiert die Festveranstaltung im August, Willemsen bereitet den Gottesdienst und anschließenden Frühschoppen am 22. März vor. Hirschfeld ist zuständig für die Koordinierung der Veranstaltungen sowie für die Fanartikel im Jubiläumsjahr und Nicole Heptner übernimmt die Chronik.
“Es ist meine erste Chronik, für die ich verantwortlich bin“, gibt die 44-Jährige zu, die bei der Agentur für Arbeit in Wesel arbeitet und unter anderem Anträge auf Arbeitslosengeld bewilligt. Im Frühjahr des vergangenen Jahres hat sie damit begonnen, Jahresberichte und die Chroniken zum 60-jährigen und 75-jährigen Bestehen des Sportvereins zu lesen, Fotos zu sammeln, sich mit langjährigen Vereinsmitgliedern zu treffen, die einiges aus dem langen Borussia-Leben erzählen konnten.
Wilfried Fürtjes (70), der 1995, als die Digitalisierung noch in den Kinderschuhen steckte, die Chronik zum 75-jährigen Bestehen fertiggestellt hat, habe ihr sehr viel geholfen. Die beiden sind gemeinsam ins Heimatmuseum gegangen, wo die Fotos aus der Jubiläums-Chronik aufbewahrt sind. Heptner hat sie abfotografiert. Der Vorsitzende Heinz-Gerd Conrad steuerte alte Jahresberichte und Zeitungsausschnitte bei. Der Ehrenvorsitzende Willi Spettmann (86) überließ Nicole Heptner sein Fotoalbum, in dem er akribisch alte Aufnahmen eingeklebt und beschriftet hat. Und Herbert Gossens (77) stellte für die Jubiläums-Chronik zum 100. Geburtstag die Fotos aus seiner eigenen aktiven Fußball-Vergangenheit zusammen, die Heptner dann für die Festschrift auf den Scanner legte.
“Ich habe mich bemüht, ein gesundes Gleichgewicht zwischen allen Abteilungen herzustellen, die Textpassagen nicht zu lang zu machen und stattdessen viele Bilder sprechen zu lassen“, sagt die 44-Jährige, die übrigens früher selbst Fußball gespielt hat. Sie stand bei der Mädchenmannschaft des TuS Borth im Tor und bekleidete für kurze Zeit auch das Amt der Geschäftsführerin in Verein.
70 bis 75 Seiten stark wird die Chronik, soll als gebundene Ausgabe in einer Auflage von 500 Stück erscheinen. So haben es Vorstand und Festkomitee vereinbart. Nicole Heptner ist jetzt auf der Zielgeraden, die Lose-Blatt-Sammlung geht in Kürze in die Druckerei, wird rechtzeitig zum Gottesdienst am 22. März fertig, mit dem das Jubiläumsjahr eröffnet wird. Dann hat Nicole Heptner auch wieder Zeit, mal zu Spielen ihres Lieblingsvereins zu fahren. Der heißt nicht etwa Schalke 04 oder Borussia Mönchengladbach, sondern: Fortuna Düsseldorf.
