Fußball Borth setzt auf Barth

Der Kapitän des Fußball-Bezirksligisten ist mit seinen Treffern die Lebensversicherung des TuS. Der Umbruch dauert an. Die Disziplinlosigkeiten will Trainer Prigge seinem Team noch austreiben.

Vor der Saison haben sich die Verantwortlichen des Fußball-Bezirksligisten TuS Borth eine Veränderung gewünscht. Denn die Mannschaft trat auf der Stelle, es war kein Fortschritt zu erkennen. Intern wurden zwei Fragen diskutiert: Wechseln wir die Mannschaft nahezu komplett aus? Oder muss der Trainer seine Tasche packen? Der Verein entschied sich für Chefcoach Michael Prigge, der nun in der sechsten Saison an der Seitenlinie der "Ersten" steht, und dafür, ein verjüngtes Team auf die Beine zu stellen. 13 neue Kicker wurden geholt, und zwölf Akteure sind gegangen. Unter anderem verließen die routinierten Mustafa Köse, Kursat Aydogdu, Peter Targiel, Doued und Nassan Quizou den Verein.

Letzter in Fairnesstabelle

Der aktuelle Kader ist um die erfahrenen Ercan Kiraz, Dragan Radosevic sowie Stephan Barth aufgebaut worden. "Wir wollten frisches Blut im Team haben", erläuterte Prigge. Gleichzeitig wurden die Ansprüche und das Saisonziel heruntergeschraubt. Ein Platz im gesicherten Mittelfeld soll am Ende zu Buche stehen. Aktuell rangiert der ehemalige Landesligist auf dem elften Tabellenplatz – mit 19 Punkten und 22:26 Toren. Der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt sechs Zähler. Nach einem guten Start mit drei Siegen gegen die Kellerkinder Preußen Vluyn (2:1), TV Asberg (3:1) und SV Haesen/Hochheide (2:0) folgte eine durchwachsende Hinrunde. Prigge sucht nach Erklärungen: "Aufgrund von vielen Verletzungen und Sperren fehlten mir fast immer sechs bis acht Spieler. Am Ende haben wir uns in die Pause geschleppt. Ich bin aber guter Dinge, dass in der Rückrunde eine andere Borther Mannschaft auf dem Platz stehen wird." Der Coach hofft, dann alle Balltreter wieder an Bord zu haben. Dirk Otten ist wohl nicht mehr dabei. Der Routinier hat sich seit rund zwei Monaten nicht mehr blicken lassen. Die Disziplinlosigkeit war auch in dieser Hinrunde wieder ein Thema. Dies möchte Prigge nicht mehr akzeptieren. Mit 41 gelben Karten, fünf Ampelkarten und einmal Rot ist Borth Tabellenschlusslicht der Fairnesstabelle. Vor allem von Kiraz, Raphael Weigl und Denis Celik fordert der Trainer ein Umdenken auf dem Platz. "Das sind meine Problemkinder", meinte Prigge. Von den 22 geschossenen Treffern erzielte Stephan Barth alleine zwölf und führt mit Akram Khader (TSV Wachtendonk/Wankum) und Benedikt Peun (SF Broekhuysen) die Torjägerliste der Gruppe 9 an. Danach folgen Samet Peker (3 Tore), Kiraz sowie Fatih Sanverdi mit jeweils zwei Netzen.

Erik Oberländer – ein Gewinner

Ein Gewinner der Hinrunde war der A-Jugendliche Erik Oberländer. Der stand am zwölften Spieltag beim 0:2 gegen den SV Budberg erstmals in der Anfangsformation und avancierte danach zum Stammspieler. "Wir wollen weiter auf die eigene Jugend bauen. In der zweiten Mannschaft sind noch weitere hoffnungsvolle Talente, die ich immer wieder mit einbauen möchte", macht sich Prigge um die Zukunft des TuS keine Gedanken.

(RP)
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