55-Jähriger hofft auf guten Start mit Concordia Rheinberg Andrzej Morawin ist immer zur Stelle

Rheinberg · Der 55-Jährige ist seit 2004 eine wichtige Stütze beim TuS 08 Rheinberg. In der kommenden Saison packt der Betreuer beim neuen Fusionsklub Concordia Rheinberg mit an. „Schon als Junge war Fußball das Allergrößte für mich“, sagt er.

 Andrzej Morawin kam 1989 nach Deutschland. Seit vielen Jahren kümmert er sich um die Fußballer. Ebenso jubelt oder leidet er mit ihnen.

Andrzej Morawin kam 1989 nach Deutschland. Seit vielen Jahren kümmert er sich um die Fußballer. Ebenso jubelt oder leidet er mit ihnen.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Bei den Fußballern des TuS 08 Rheinberg hat es in den vergangenen Jahren mitunter auch schonmal eine hohe Fluktuation an Spielern und Trainern gegeben. Eine ewige Konstante ist dagegen Andrzej Morawin. Der 55-Jährige ist – von einem kurzen Abstecher zum SV Orsoy in der Saison 2015/2016 abgesehen – schon sechzehn Jahre lang Betreuer beim Innenstadtverein.

Seine Reise wird auch dann weitergehen, wenn der neugegründete Fußballverein Concordia Rheinberg an den Start geht. Denn auch dort wird sich Andrzej Morawin mit großer Sorgfalt, um das Wohlbefinden der ersten Mannschaft kümmern. Nicht umsonst loben die Verantwortlichen von Concordia Rheinberg ihre helfende Hand nur in den höchsten Tönen. „Er ist der beste Betreuer der Kreisliga“, sagt Geschäftsführer Dennis Tenge. Dem stimmt auch der Vorsitzende Dieter Wiekhorst zu: „Andrzej gibt sich sehr viel Mühe. Er kühlt sogar die Trinkflaschen der Spieler in seinem eigenen Kühlschrank vor.“ Für Andrzej Morawin muss eben immer alles makellos sein – selbst in der Kreisliga B. „Ich bin halt ein Perfektionist. Und ich habe ein großes Herz für den Fußball. Schon als kleiner Junge war der Fußball immer das Allergrößte für mich“.

Seine Jugend verbrachte er in seinem Heimatland Polen. 1989 kam Andrzej Morawin dann aus Oberschlesien nach Rheinberg. „Ich wollte ein besseres Leben. Außerdem lebten meine Schwiegereltern hier“, sagt er. Schnell erhielt er damals eine Festanstellung beim Landwirtschaftsbetrieb Dümmen in Eversael, bei dem er noch heute angestellt ist. „Weil ich so fußballverrückt bin, habe ich mir dann am Wochenende immer Spiele auf der Platzanlage an der Xantener Straße angeguckt. Ein Freund fragte mich irgendwann, ob ich nicht Lust hätte im Verein mitzuhelfen.“

So stieg Andrzej Morawin im Jahr 2004 als Jugendtrainer beim TuS 08 Rheinberg ein. Als im Seniorenbereich ein Betreuer gesucht wurde, war er sofort zur Stelle. Dabei ist er seit jeher nicht nur reiner Zeugwart, sondern quasi auch ein zweiter Co-Trainer. „Ich helfe mit allem, was ich nur kann. Dazu gehört eben nicht nur die Vorbereitung für die einzelnen Spiele oder das Training, sondern auch die Besprechungen“, sagt Andrzej Morawin.

In seiner Zeit beim TuS 08 Rheinberg hat er schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Besonders schön sei der Aufstieg in die Kreisliga A mit Trainer Willi Hermanns in der Saison 2010/2011 gewesen. „Das schlimmste Erlebnis war dagegen der Abstieg in die B-Liga nur drei Jahre später. Wir konnten unsere Spieler einfach nicht halten. Seitdem spielen wir nun in dieser Liga.“

Vielleicht hat das lange Warten auf den nächsten Erfolg in den kommenden Jahren ein Ende. Andrzej Morawin blickt zumindest hoffnungsvoll auf den Fusionsklub Concordia Rheinberg. „Wir haben schon viele Pläne geschmiedet. Natürlich ist es auch mit viel Arbeit verbunden, aber ich bin mir sicher, dass das klappen wird. Wir kommen schließlich auch sehr gut mit den Ossenbergern aus“, sagt Andrzej Morawin.

Möglicherweise erhält der Verein auch noch Verstärkung von einem Spieler, den Andrzej Morawin besonders gut kennt. Denn sein Sohn Mathias, der zuletzt beim Bezirksligisten TuS Xanten spielte und auch schon für den 1. FC Kleve in der Landesliga aktiv war, liebäugelt mit einem Wechsel zu Concordia Rheinberg. „Vielleicht kommt er mit ein paar seiner Kollegen zu uns. Das wäre natürlich eine super Sache. Sie spielen alle auf einem höheren Niveau als wir aktuell.“

Aber auch ganz egal wie die sportliche Zukunft aussehen wird, sein Herz wird in jedem Fall immer weiter für den TuS 08 schlagen. „Es gab hier schon einige schwere Zeiten, aber wir haben uns immer durchgekämpft und hatten am Ende immer Spaß auf dem Platz. Wir haben eine Mannschaft mit vielen verschiedenen Nationalitäten und unterschiedlichem Temperament. Meine Aufgabe ist es auch, das Team ein Stück weit zusammen zuhalten“, sagt er.

Andrzej Morawin ist und bleibt eben unverzichtbar, sowohl für den alten als auch für den neuen Innenstadtverein.

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