Wassersport Ausgeklügelte Manöver auf der Nordsee

Vynen · Der SWC Vynen veranstaltete Regatten für drei Bootsklassen mit 26 Jollen. Fünf Wettfahrten wurden ausgetragen.

 Segler traten an zwei Tagen in Xanten in den Klassen Flying Dutchman, 420er sowie Flying Junior gegeneinander an.

Segler traten an zwei Tagen in Xanten in den Klassen Flying Dutchman, 420er sowie Flying Junior gegeneinander an.

Foto: Olaf Ostermann

Das "Klingeln" der Leinen, die an die Masten schlagen, verrät, dass ordentlich Wind über die Xantener Nordsee bläst. Und wer dieses Geräusch nicht zuordnen kann, dem wird spätestens bei der nächsten Böe klar, dass nun Herbst ist, zumal das Laub der Bäume wie Staub aufgewirbelt wird. Aber das stört die Wassersportler nicht, die nach Vynen kamen, um an der Herbst- und Römerregatta des SWCV teilzunehmen. Und einen behaglichen Logenplatz konnten sich diejenigen sichern, die im benachbarten Restaurant speisten.

26 Crews stellten sich Wind und Wetter. Der Auftakttag hatte es in sich, denn bereits nach der ersten Wettfahrt war Schluss, weil der Wind abflaute. "Selbst mit einer Bahnverkleinerung wäre nicht mehr möglich gewesen", sagte Wolfgang Remy aus dem Organisationsteam. Nun gut, dachten die Aktive und legten den geselligen Teil kurzerhand vor. Ein gemeinsames Essen stärkte den Zusammenhalt der Seglergemeinschaft. Am zweiten Tag ging es Schlag auf Schlag, die Startbereitschaft war bereits um 10 Uhr hergestellt.

Da wehte der Wind mit vier bis sechs Beaufort — also konnte richtig Fahrt aufgenommen werden. Fast alle Besatzungen zogen zusätzlich ein großes Segel, den sogenannten Spinnaker, auf. Der sollte noch mehr Geschwindigkeit bringen. In der Tat, erklärte ein Experte, sei damit eine drei viertel Runde Zeitvorteil gesichert. Und die Zeit spielte natürlich auch auf der Xantener Nordsee eine gewichtige Rolle. Denn wer die Manöver zu gemütlich anging, verlor den Kampf gegen die Uhr. Was für Laien oft wie eine Beinahe-Kollision aussieht, ist in Wirklichkeit ein ausgeklügeltes Manöver. So hielten einige Zuschauer an Land gespannt die Luft an und staunten, als die Wendeboje im präzisen Winkel umfahren und mit Schwung der neue Kurs angesteuert wurde. Es war schön anzusehen, wie mit ordentlich Wind von hinten angesegelt wurde und sich die Segel prachtvoll entfalteten. Am Mittag nach der letzten von insgesamt vier Wettfahrten flaute der Wind wieder ab, und die Sonne ließ sich kurz blicken.

Da waren die Wettkämpfe ausgetragen, und die Crews sammelten sich zur Siegerehrung in der Bootshalle des Freizeitzentrum Xanten. Eigene Räume hat der SWC Vynen nicht. Der Zusammenhalt der Segler wurde besonders deutlich, als eine Delegation der Klassenvereinigung Flying Junior eine neue Flagge überreichte. Nur knapp vorbei am ersten Platz segelten Thorsten Wenten und Stephan Handick in der Flying-Dutchman-Klasse. Sie kamen auf Rang zwei. Direkt hinter reihte sich ebenfalls ein SWCV-Duo ein. Joachim Setzepfand und Pascal Hartmann wurden Dritte. Im 420er holten sich ihre Teamkollegen Lennard Mörsen und Vincent Woyk Rang sieben.

(kaih)
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